Frankreich, Feiertage

Angesichts der jüngsten Unruhen ist zum Nationalfeiertag in Frankreich ein Großaufgebot der Polizei auf den Straßen.

14.07.2023 - 05:32:50

Sorge vor Unruhen überschattet Frankreichs Nationalfeiertag. Befürchtet wurden erneute Krawalle, in der Nacht blieb es aber weitgehend friedlich.

  • Frankreichs Präsident Emmanuel Macron steht am Nationalfeiertag am 14. Juli vor einem gespaltenen Land. - Foto: Lewis Joly/AP Pool/AP/dpa

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  • Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einem Kommandowagen mit General Thierry Burkhard, Chef des Generalstabes, bei der Parade auf der Avenue des Champs-Élysées. Frankreich erinnert an den Sturm auf die Bastille im Jahr 1789, der als symbolischer Beginn der Französischen Revolution angesehen wird. - Foto: Christophe Ena/AP

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron steht am Nationalfeiertag am 14. Juli vor einem gespaltenen Land. - Foto: Lewis Joly/AP Pool/AP/dpaFrankreichs Präsident Emmanuel Macron in einem Kommandowagen mit General Thierry Burkhard, Chef des Generalstabes, bei der Parade auf der Avenue des Champs-Élysées. Frankreich erinnert an den Sturm auf die Bastille im Jahr 1789, der als symbolischer Beginn der Französischen Revolution angesehen wird. - Foto: Christophe Ena/AP

Überschattet von der Sorge vor neuen Unruhen feiert Frankreich heute seinen Nationalfeiertag, den 14. Juli. Auf den Champs-Élysées in Paris nimmt Präsident Emmanuel Macron die traditionelle Militärparade ab. Ehrengast ist in diesem Jahr der indische Premierminister Narendra Modi.

Aus Sorge vor Ausschreitungen sind landesweit 130.000 Polizisten im Einsatz. In der Nacht blieb es zunächst aber ruhig, es wurden keine großen Vorfälle gemeldet. Es sei sogar ruhiger gewesen als sonst, teilte Innenminister Gérald Darmanin am Freitagmorgen mit. «Vielen Dank an die Ordnungskräfte und Rettungsdienste, die in der vergangenen Nacht mobilisiert wurden. Dank ihres massiven Einsatzes konnten die Volksfeste überall in Frankreich normal ablaufen, und wir stellen einen Rückgang der Sachbeschädigungen im Vergleich zu 2022 fest.»

Der 14. Juli erinnert an die Französische Revolution, insbesondere den Sturm auf das Bastille-Gefängnis in Paris am 14. Juli 1789.

Tödliche Verkehrskontrolle

Nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf einen Jugendlichen bei einer Verkehrskontrolle bei Paris vor gut zwei Wochen hatte es in Frankreich tagelang schwere Unruhen gegeben. Beamte wurden mit Feuerwerkskörpern angegriffen und öffentliche Gebäude wie Polizeiwachen und Schulen in Brand gesetzt. Tausende Autos brannten aus. Die Unruhen flauten zwar ab. Befürchtet wurden aber nun zum Nationalfeiertag neue Krawalle.

Allein gestern und heute Abend sollten jeweils 45.000 Beamte im Einsatz sein. Hinzu kommen Spezialeinheiten sowie Hubschrauber, Drohnen und gepanzerte Fahrzeuge. In allen Ballungsräumen wurde der Bus- und Straßenbahnverkehr um 22.00 Uhr eingestellt. S-Bahnen und die Métro in Paris blieben in Betrieb. Mehrere Städte sagten das traditionelle Feuerwerk zum Nationalfeiertag aus Sicherheitsgründen ab. Wegen der Sorge vor erneuten Ausschreitungen gilt bereits ein landesweites Verbot von Feuerwerk. Über 150.000 Feuerwerkskörper wurden landesweit beschlagnahmt, wie die Polizei mitteilte.

Ausnahmsweise keine Fernsehansprache

Angesichts der angespannten Lage verzichtete Macron auf die sonst oft übliche Fernsehansprache am Nationalfeiertag. Eigentlich hatte er zum 14. Juli eine erste Bilanz eines 100-Tage-Programm mit Verbesserungen in diversen Politikbereichen angekündigt, das die Regierung angeschoben hatte, um den zähen Rentenstreit hinter sich zu lassen und wieder an Beliebtheit zu gewinnen.

Macron sagte nun lediglich, er habe sich nicht festgelegt, dass er am Nationalfeiertag selbst den Erfolg der Regierungsarbeit bilanzieren werde. Erwartet wird seine Rede nun in naher Zukunft.

@ dpa.de