Panik, Finanzwerten

Banken unter Beschuß

Panik bei Finanzwerten

Commerzbank Manager Wolfgang Hartmann kaufte am Mittwoch 5000 Aktien des eigenen Hauses zu 24,35 Euro. Am Abend war er 5 Prozent ärmer. Eigentlich ein gutes Zeichen, wenn die Vorstandsriege eigene Aktien kauft. Im Bankensektor ticken die Uhren aber derzeit anders. In der zurückliegenden Woche gab es den totalen Ausverkauf im Finanzsektor. Und betroffene Investoren fragen besorgt nach den Ursachen. Einige Anleger fühlen sich ins Jahr 2003 zurückversetzt. Der Kursrutsch von heute ist sicherlich vergleichbar – nur die Fundamentaldaten sehen anders aus. Trotz Kreditkrise sagen die Banken von sich selber, dass die Gewinne auf Rekordhöhe sprudeln. Das Gleiche gilt auch für den Versicherungssektor und Finanzdienstleistern. So nähert sich die Allianz historisch niedrigen Kursgewinnverhältnissen an. Bei der Deutschen Bank lockt eine Dividendenrendite von fast 5 Prozent. So was gab es noch nie. Und bei den kleineren Werten kam es gar zum völligen Ausverkauf. AWD etwa verspricht auf dem jetzigen Kursniveau eine Dividende von über 10 Prozent! Worin liegen die Ursachen für diesen Sell-Off? 1. Sippenhaft Investoren machen keine Unterschiede zwischen den Katastrophenbanken in den USA und soliden Häusern in Europa. 2. Misstrauen Niemand traut den positiven Aussagen der deutschen Bankenlandschaft (IKB Effekt). 3. Schlammschlacht Internationale Banken kämpfen untereinander mit allen Mitteln. Gezielte Gerüchte dienen der Stimmungsmache, insbesondere gegen Deutsche Banken. In den vergangen Wochen erreichten allein mich aus Zürich und London immer wieder Hinweise, dass große deutsche Banken am Abgrund stehen. Dahinter steckt der Versuch der „Schwarzen Schafe“, von eigenen Schwierigkeiten abzulenken. Als geradezu skandalös erachte ich den Hinweis von Morgan Stanley im September, dass ausgerechnet die Deutsche Bank in Europa die größten Probleme habe. 4. Gezielte Kursmanipulation Man hört in Frankfurt, dass gezielt veranlasste Massenverkäufe den Kurs deutscher Banken drücken, um den Eindruck zu erwecken, es sei „etwas im Busche“. Damit werden die in Umlauf gebrachten Gerüchte befeuert. So haben Fonds und Kapitalsammelstellen besonders aus den USA wohl den „Befehl“ erhalten, sich vom Finanzsektor zu trennen. Nur so ist zu erklären, dass eine Commerzbank oder Allianz an einem Tag über 5 Prozent stürzten. - Fazit: Gekämpft wird mit allen Mitteln. Nächstes Jahr wird sich die Spreu vom Weizen trennen. - Abonnieren Sie meinen kostenlosen newsletter bei www.mross.de
@ ad-hoc-news.de | 23.11.07 14:08 Uhr