Zahnimplantate die Krone des Zahnersatzes
08.07.2014 - 16:14:32Auch wenn Krankenkassen nur bedingt die Kosten für Zahnimplantate übernehmen, entscheiden sich immer mehr Deutsche für diesen modernen festsitzenden Zahnersatz.
Es hilft ja nichts – zu einem strahlenden Lächeln gehören nun einmal ebensolche Zähne. Da empfiehlt es sich, einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. So bleibt einem fast immer der durchdringende Sound des hochfrequenten Bohrers erspart. Wird die Zahnpflege über einen längeren Zeitraum vernachlässigt oder kommt es durch einen äußeren Einfluss (z. B. Unfall) zu Schäden, kann das den Verlust einzelner Zähne bedeuten. Spätestens jetzt kommen die Zahnimplantate ins Spiel. Was versteht man darunter und worauf ist zu achten?
Der erste Schritt ist getan
„Schlechte Zähne“ sind nicht nur ein Risikofaktor, da sich Entzündungen auf den gesamten Organismus auswirken können, sie sorgen auch mit ziemlicher Sicherheit für einen großen Leidensdruck. Wir leben in einer durchgestylten Gesellschaft, das betrifft auch den Körperkult. Ungepflegte Zähne oder gar eine Zahnlücke können sowohl die Karriere als auch die Partnersuche negativ beeinflussen. Da nach aktueller Rechtslage eine allgemeine Krankenversicherungspflicht besteht, ist eine gute zahnmedizinische Versorgung gewährleistet. Kommt es dennoch zu einem Zahnersatz, können Patienten mit „befundorientierten Festzuschüssen“ rechnen. Diese Festzuschüsse umfassen 50 % der Regelversorgung, in der alle zahnärztlichen und zahntechnischen Leistungen enthalten sind. Der Festzuschuss für die Regelversorgung wird immer gezahlt, selbst wenn eine „andersartige Versorgung“ vorliegt. Beispiel: Anstelle einer Brückenversorgung wünscht der Patient ein Zahnimplantat. Der Zahnarzt erstellt einen Behandlungsplan, der bei der zuständigen Krankenkasse (Bonusheft nicht vergessen) eingereicht wird. Die Krankenkasse erstellt den Heil- und Kostenplan, der wiederum den Zahnarzt informiert. Der Verwaltungsaufwand hält sich somit in überschaubaren Grenzen – jetzt beginnt die Behandlung.
Wenn das Lachen zurückkehrt
Die Wahl des richtigen Zahnersatzes hängt nicht zuletzt vom persönlichen Empfinden des Patienten ab. Voll- oder Teilprothesen sowie Brücken werden in der Regel mit Metallklammern an den noch gesunden Zähnen befestigt. Reichen die Prothesen bis über den Gaumen, zieht das häufig Geschmackseinbußen beim Essen und Trinken nach sich. Die Oralchirurgie Expertin Frau Dr. Burg meint: Ein Zahnimplantat kommt dem Prinzip „natürlicher Zahn“ am Nächsten, da der Zahnersatz fest im Kiefer verankert wird. Der Mediziner setzt hierzu einen Fixierungssockel in den Kieferknochen ein, der als Basis für die Keramikkrone dient. Der Titansockel, der keinerlei allergische Reaktionen auslöst oder schädliche Stoffe abgibt, ist nach drei bis sechs Monaten eine vergleichbar feste Verbindung mit dem Kieferknochen eingegangen wie zuvor der natürliche Zahn. Die Keramikkrone ist von den natürlichen Zähnen nicht zu unterscheiden und schnell kehrt das Lachen zurück.
Von Zahnimplantaten, Scharlatanen und Angstpatienten
Wie in jedem anderen Berufszweig tummeln sich bisweilen auch in der Zahnmedizin schwarze Schafe. Dank der Analyse langjähriger Erfahrungswerte, neuen virtuellen Operationsplanungen und besseren Materialien konnten Implantologen, Zahntechniker und Mediziner große Fortschritte erzielen. Doch längst nicht alle Mediziner beherrschen die hochkomplexen Techniken und das OP-Know-how. Und Zahnimplantate sind ein lukratives Geschäft, dem weniger gut ausgebildete Zahnärzte manchmal nicht widerstehen können. Der Patient ist demnach gut beraten, wenn er sich vor dem Eingriff z. B. auf verschiedenen Bewertungsportalen über den Zahnarzt informiert. Auch bei allzu günstigen Angeboten aus dem Ausland ist Vorsicht geboten. Kommt es infolge des Eingriffs später zu Komplikationen, befindet sich der Mediziner, der zur Verantwortung herangezogen werden soll, in weiter Ferne. Auch das Thema Angstpatient spielt gerade bei Zahnimplantaten eine große Rolle. Nicht wenige Menschen werden beim Gedanken an den Zahnarztbesuch von regelrechten Panikattacken befallen. Zahnärzte, die sich auf Schmerzpatienten spezialisiert haben, klären den „Dentalphobiker“ in der stressfreien Atmosphäre eines Nebenzimmers behutsam über die Behandlung auf. In besonders schweren Fällen kann die Sedierung helfen. Im Dämmerschlaf träumt der Patient allenfalls von schwarzen Schafen, während ihm der versierte Mediziner im weißen Kittel schlussendlich die Keramikkrone einsetzt. Als Belohnung nach dem Aufwachen wartet dann ein strahlendes Spiegelbild.