Geldanlage, Anlagemünzen

Münzen als Geldanlage: Sinn und Zweck

19.08.2014 - 09:48:57

Anleger haben verschiedene Möglichkeiten, ihr Vermögen zu investieren - Aktien, Fonds, Risikoanlagen oder Staatsanleihen. Der Anleger hat die Qual der Wahl! In erster Linie sind für ihn die Renditeerwartungen und das Risiko der einzelnen Wertanlagen von Interesse. Anlagemünzen stellen eine beliebte Alternative bei der Portfoliodiversifikation dar. Insbesondere wenn in den nächsten Jahren mit steigenden Rohstoffpreisen - vorrangig bei den Edelmetallen - gerechnet wird.

Anleger haben verschiedene Möglichkeiten, ihr Vermögen zu investieren. Ob Aktien, Fonds, spekulative Risikoanlagen oder vermeintlich sichere Staatsanleihen, der Anleger hat die Qual der Wahl und sollte sich bei der Gestaltung seines Portfolios grundlegende Gedanken machen. In erster Linie sind für ihn die Renditeerwartungen und das Risiko der einzelnen Wertanlagen von Interesse. Während konservative Anleger eher eine sichere Anlage bevorzugen und dafür auch Abstriche bei den Renditechancen in Kauf nehmen, streben risikofreudige Anleger eine hohe Rendite an, gleichwohl sie wissen, dass diese nicht sicher ist. Mit etwas Hintergrundwissen lässt sich bei einer geeigneten Zusammenstellung der Wertanlagen jedoch auch eine hohe Rendite bei verhältnismäßig niedrigem Risiko erzielen.

Notwendigkeit der Diversifikation in Portfolios

Wer sein Erspartes gewinnbringend und sicher anlegen möchte, der sollte verschiedene Wertanlagen in sein Portfolio aufnehmen. Alles auf eine Karte zu setzen und nur eine Aktie zu kaufen oder das ganze Geld in einen Fond zu stecken, ist sehr risikobehaftet. Natürlich ist es möglich, Glück zu haben und bei stark steigenden Kursen hohe Renditen abzusahnen. Ebenso kann es aber auch passieren, dass der Wert des Wertpapiers sich nicht wie gewünscht nach oben bewegt, sondern ins Bodenlose fällt. In diesem Fall droht sogar ein Totalverlust. Setzt der Anleger jedoch nur auf sichere Anlagen, kann er bei den Renditen auch nicht so viel erwarten. Ein gesundes Maß an Risikostreuung, das durch die Anlage in verschiedene Wertanlagen (sichere und unsichere) erreicht wird, reduziert das Risiko deutlich, ohne dass diese Maßnahme zwingend mit einem Renditeverlust behaftet ist. Das Portfoliorisiko wird zwar einerseits durch die Einzelrisiken der Wertpapiere bestimmt, andererseits ist aber auch die Kovarianz zwischen den Wertpapieren zu beachten. Diese ist bei zwei sich gegenläufig verhaltenden Wertpapieren negativ, was dazu führt, dass das Portfoliorisiko insgesamt sinkt. Bestandteile von Portfolios könnten beispielsweise Münzen, Aktien, Staatsanleihen oder Rohstoffe wie Gold oder Silber sein.

Unterschied zwischen Anlagemünzen und Sammlermünzen

Grundlegend wird bei Münzen zwischen zwei Arten entschieden: Sammlermünzen und Anlagemünzen. Während sich der Wert bei Sammlermünzen primär nicht nach dem Materialwert der Münzen richtet, sondern durch die Nachfrage bei den Sammlern und die Menge der am Markt erhältlichen Münzen bestimmt wird, ist bei Anlagemünzen ausschließlich der Materialwert von Interesse. Sammlermünzen eignen sich daher als Wertanlage eher weniger, da die Wertentwicklung nicht gesichert ist. Sind beispielsweise Münzen aus dem Kaiserreich gerade unter Sammlern sehr gefragt, wird sich der Wert solcher Münzen nach oben entwickeln. Solch ein Trend kann durch gewisse Umstände, die häufig nicht absehbar sind, jedoch auch abrupt enden und der Wert der Münzen sich wieder stark nach unten korrigieren. Anlagemünzen sind von solchen Trends nicht betroffen. Bei ihnen ist lediglich die Entwicklung der Materialpreise ausschlaggebend für eine Wertsteigerung. So steigt beispielsweise der Wert einer Anlagemünze, die zu einem bestimmten Prozentsatz aus Gold besteht, wenn der Materialwert von Gold steigt. Sinkt der Goldpreis hingegen, sinkt auch der Wert der Anlagemünze.

Beliebte Anlagemünzen

Beliebte Anlagemünzen sind unter anderem der Krügerrand aus Südafrika, das kanadische Maple Leaf, der australische Koala Platin oder der American Eagle. Der Preis einer Anlagemünze wird in Unzen berechnet. Dabei entspricht eine Unze etwa 31 Gramm. Das ganz große Geld lässt sich mit Anlagemünzen sicherlich nicht verdienen, sie eignen sich allerdings aufgrund der stabilen und vergleichsweise sicheren Wertentwicklung von Edelmetallen in der Vergangenheit und ähnlichen Prognosen für die Zukunft sehr gut zur Risikoreduzierung durch Portfoliodiversifikation. Empfohlen wird maximal 10 Prozent seines Vermögens in Anlagemünzen zu investieren. Vor dem 1. Januar 2014 waren unter anderem auch Silbermünzen bei den Anlegern gefragt, da vor dem 1. Januar 2014 die Mehrwertsteuer noch bei 7 Prozent für Silbermünzen lag. Zum 1. Januar 2014 wurde die Mehrwertsteuer jedoch auf 19 Prozent erhöht. Silbermünzen und -barren haben einen weiteren Vorteil: Anleger können nach einer Haltefrist von einem Jahr ihre Silbermünzen oder -barren steuerfrei weiterverkaufen. Für Silberzertifikate gilt diese Sonderregelung allerdings nicht.

Anlagemünzen stellen eine beliebte Alternative bei der Portfoliodiversifikation dar. Insbesondere wenn in den nächsten Jahren mit steigenden Rohstoffpreisen - vorrangig bei den Edelmetallen - gerechnet wird, ist mit einer soliden Wertsteigerung der Anlagemünzen zu rechnen.