Deutschland, Nordrhein-Westfalen

Mini-Windräder erzeugen zwar weniger Strom als große.

01.09.2023 - 18:00:37

Mini-Windräder helfen bei Stromversorgung. Doch manchmal reicht es, um etwa einen Mobilfunkmast mit Strom zu versorgen. An 52 Vodafone-Masten sollen jetzt solche Mikroturbinen installiert werden.

An einem Vodafone-Mobilfunkmast in Troisdorf bei Köln unterstützen seit Freitag acht kleine Windräder die Stromversorgung der Anlage. Betreiber des 70 Meter hohen Mastes ist das Düsseldorfer Unternehmen Vantage Towers. Insgesamt sollen 52 Mobilfunkstationen der Firma mit jeweils 8 bis 16 Mikrowindturbinen ausgestattet werden, wie Vodafone am Freitag mitteilte. «Im Regelbetrieb wird so ein erheblicher Teil des Energiebedarfs gedeckt, unter optimalen Bedingungen sogar bis zu 100 Prozent», hieß es. In Troisdorf sind die acht Turbinen in einer Höhe von 40 Metern an allen vier Seiten des Turms befestigt.

Sämtlicher Strom, der von den geplanten 752 Kleinturbinen der Firma Mowea erzeugt wird, soll für den Betrieb der Mobilfunkanlagen im Vodafone-Netz genutzt werden. Vantage Towers rechnet damit, dass die Anlagen jährlich rund 650.000 Kilowattstunden Strom produzieren werden. Zum Vergleich: Diese Strommenge entspricht dem Jahresverbrauch von rund 200 Haushalten.

«Durch die Installation von Windkraftturbinen an Mobilfunkmasten können die Funkanlagen ein Stück weit autarker werden», sagte Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) bei der offiziellen Inbetriebnahme am Freitag. Dies sei ein starkes und innovatives Signal.

Der Mast in Troisdorf ist nicht der erste in Deutschland, an dem Windstrom erzeugt und für den Sendebetrieb verwendet wurde. Bereits 2011 hatte E-Plus (jetzt O2/Telefónica) in Ostwestfalen einen Standort in Betrieb genommen, der seinen Strom auch von einer eigenen Windanlage bezog.

Vodafone setze bereits seit 2020 zu 100 Prozent auf Strom aus erneuerbaren Quellen, betonte das Unternehmen. Auch die beiden anderen Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland nutzen nach eigenen Angaben ausschließlich Grünstrom für den Betrieb ihrer Mobilfunknetze: Telefónica (O2) seit 2016 und die Deutsche Telekom seit 2021.

@ dpa.de

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