Los, Angeles

In Los Angeles haben am Sonntagnachmittag (Ortszeit) Hunderte Menschen vor einem Bundesgebäude in der Innenstadt gegen die Migrationspolitik der US-Regierung demonstriert.

10.06.2025 - 05:33:17

Los Angeles: Hunderte demonstrieren gegen Migrationspolitik

Die Proteste waren zunächst friedlich, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur beobachtete. Die Demonstranten riefen Parolen und trugen Schilder, die sich gegen das Vorgehen der US-Einwanderungsbehörde ICE im Raum Los Angeles richteten.

"Ich stehe an der Seite aller Migranten", war darauf etwa zu lesen oder: "ICE raus aus L.A." und "Faschismus muss verschwinden". Der Osteingang des von verschiedenen Bundesbehörden genutzten Gebäudes war zunächst von einer niedrigen zweistelligen Zahl an Soldaten der Nationalgarde gesichert. Auch Polizisten aus Los Angeles waren vor Ort.

In unmittelbarer Nähe waren die Zufahrten der Highway 101, einer wichtigen Verkehrsader in Kalifornien, von Polizisten versperrt. Gegen 16.00 Ortszeit zielte und feuerte ein Mann aus einem Fahrzeug heraus mit einem Paintball-Markierer auf Sicherheitskräfte. Diese blieben ruhig. Kurz darauf drehte das Fahrzeug um und fuhr davon.

Ebenfalls am Nachmittag gab es nach Angaben der "Los Angeles Times" am Grand Park in der Innenstadt eine Versammlung in Solidarität mit einem festgenommenen Gewerkschaftsführer. Dazu kamen demnach Tausende Gewerkschaftsmitglieder sowie Demonstranten zusammen, die ein Zeichen für die Rechte von Migranten setzen wollten. Der kalifornische Gewerkschaftsführer David Huerta war dem Bericht zufolge vergangene Woche von der Einwanderungsbehörde verhaftet und verletzt worden.

Als Reaktion auf frühere Proteste hatte US-Präsident Donald Trump am Wochenende bereits mindestens 2.000 Soldaten der Nationalgarde mobilisiert. Am Montag wurde nun bekannt, dass das Pentagon auch rund 700 Marineinfanteristen der regulären Streitkräfte nach Los Angeles schickt. Laut Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom sendet Trump zudem weitere 2.000 Soldatinnen und Soldaten der Nationalgarde dorthin.

@ dpa.de

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