Trump, Steuerreform

Ein Ausblick auf die Währungsmärkte 2018

24.01.2018 - 14:56:47

Zahlreiche Strategen sind der Meinung, in den kommenden Monaten werden die Wechselkursbewegungen ausschließlich von der Geldpolitik beeinflusst. Jedoch bleibt umstritten, wie sich dieser Einfluss auf die Performance des Marktes auswirken wird.

So ergab eine Bloomberg-Umfrage, dass gegen Ende des Jahres ein weitaus stärkerer Euro erwartet werde. Doch viele Experten sind der Meinung, das Jahr 2018 könnte wieder für einige Überraschungen sorgen. Mitunter kann sogar der Yen wieder an Fahrt gewinnen. Auf was müssen die Devisenhändler nun achten? Welche Ereignisse könnten mitunter die jeweiligen Landeswährungen beeinflussen? Vor allem stellt sich auch die Frage, die schon im Jahr 2017 des Öfteren gestellt werden musste: Welche Rolle wird US-Präsident Donald Trump spielen?

 

Die „größte Steuerreform“ hatte kaum Auswirkungen

Trump vor USA Flagge
Trump vor USA Flagge
Quelle: https://pixabay.com/de/trump-pr%C3%A4sident-usa-amerika-flagge-2546104/

 

Es hat ihm wohl keiner mehr zugetraut, doch vor dem Jahresende hat es Trump dann doch seinen Kritikern zeigen können: Die größte Steuerreform wurde dank der im Kongress sitzenden Republikaner beschlossen - profitieren sollen vor allem die amerikanischen Konzerne und die Amerikaner. Natürlich gibt es zahlreiche Kritiker, die der Meinung sind, in den nächsten zehn Jahren werde ein zusätzliches Budgetloch von rund 1,5 Billionen US Dollar entstehen - doch Trump hat sich nicht von seinem Weg abbringen lassen. Er sprach von einem „großartigen Weihnachtsgeschenk“, das er den Amerikanern „machen durfte“. Jedoch sorgte die „größte Steuerreform aller Zeiten“ für keine Jubelstürme, wenn man auf den US Dollar blickt. Für kurze Zeit verbesserte er sich zwar gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung um einen Cent (1,17 US Dollar je Euro), mehr war schlussendlich aber dann doch nicht drin. Viele Experten gingen davon aus, dass die Steuerreform sehr wohl Auswirkungen am Devisenmarkt haben würde. Schlussendlich waren die Analysten von der Deutsche Bank und Morgan Stanley sicher, der US Dollar würde viel stärker werden. Jedoch blieb der Euro die stärkere Währung des Paares. Der Euro konnte nämlich seit Anfang 2018 um 13 Prozent zulegen - ein Aufwärtstrend, der sich, so die Strategen, in den kommenden Monaten fortsetzen wird.

 

Der Euro wird stärker werden

 Doch warum konnte der Euro so stark werden? Vorwiegend war es die Schwäche der amerikanischen Währung. Schlussendlich hatte Trump sehr wohl Probleme mit der Umsetzung seiner Wahlversprechen (Stichwort: „Obamacare“). Zudem haben sich viele Euro-Sorgen in Luft aufgelöst. In den Niederlanden und in Frankreich konnten die Populisten nicht gewinnen; auch Angela Merkel konnte im Zuge der Bundestagswahl den ersten Platz verteidigen. Seit geraumer Zeit spricht man wieder von einer „tieferen Zusammenarbeit“ und einer „noch stärkeren EU“. Auch das starke Wirtschaftswachstum half der Gemeinschaftswährung. „Die wirtschaftliche Entwicklung ist sehr wohl die größte Überraschung“, so Sonja Marten von der DZ Bank. Erwartet wurde ein Plus von maximal 1,4 Prozent - am Ende waren es 2,3 Prozent. Des Weiteren werde die EZB die Anleihekäufe ab Januar 2018 reduzieren. Nun werden nur noch Anleihen um 30 Milliarden Euro/Monat gekauft - zuvor waren es 60 Millionen Euro, die in Anleihen investiert wurden. Viele Devisenstrategen sind der Meinung, das Ende der „ultralockeren Geldpolitik“ sei eingeläutet. Schon Ende des Jahres 2018 könnten die Anleihekäufe beendet werden und die längst überfällige Anpassung des Leitzinssatzes folgen.

 

Wird der Yen wieder stärker?

 Aber auch der Yen werde immer interessanter. „Man kann davon ausgehen, dass die Bank of Japan demnächst eine Art Regimewechsel durchführen wird“, so Mark McCormick von der Toronto Dominion Bank. „Wir müssen davon ausgehen, dass es demnächst einen Umschwung bei Dollar-Yen geben wird. Der Höchststand wird 115 sein, 2018 wird er aber wieder in Richtung 100 gehen.“ Devisenhändler müssen also davon ausgehen, dass der geldpolitische Kurs - spätestens im zweiten Halbjahr 2018 - von der Bank of Japan geändert werden wird. 

Währung
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