USA, Deutschland

Wenige Schauspielerinnen und Schauspieler sind reiche Stars - für die meisten ist die Arbeit vor der Kamera ein Geschäft, das immer mehr bedroht ist.

15.07.2023 - 04:21:21

Plakate und Sprechchöre: Schauspieler starten in den Streik. Seit Freitag gehen sie deswegen auf die Straße.

  • Mit Plakaten und Sprechchören starten die Schauspielerinnen und Schauspieler in mehreren Städten in den USA in den Streik. - Foto: Bebeto Matthews/AP/dpa

    Bebeto Matthews/AP/dpa

  • Angehörige der Gewerkschaft SAG-AFTRA legen den Filmbetrieb auf unbestimmte Zeit lahm. - Foto: Laura Höring/dpa

    Laura Höring/dpa

  • Die Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA fordert für ihre Mitglieder eine bessere Vergütung. - Foto: Laura Höring/dpa

    Laura Höring/dpa

  • Nach mehr als 60 Jahren streiken die Schauspieler und Drehbuchautoren in den USA erstmals wieder gemeinsam. - Foto: Chris Pizzello/AP/dpa

    Chris Pizzello/AP/dpa

Mit Plakaten und Sprechchören starten die Schauspielerinnen und Schauspieler in mehreren Städten in den USA in den Streik. - Foto: Bebeto Matthews/AP/dpaAngehörige der Gewerkschaft SAG-AFTRA legen den Filmbetrieb auf unbestimmte Zeit lahm. - Foto: Laura Höring/dpaDie Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA fordert für ihre Mitglieder eine bessere Vergütung. - Foto: Laura Höring/dpaNach mehr als 60 Jahren streiken die Schauspieler und Drehbuchautoren in den USA erstmals wieder gemeinsam. - Foto: Chris Pizzello/AP/dpa

Mit Plakaten und Sprechchören sind die Schauspielerinnen und Schauspieler in mehreren Städten in den USA in den Streik gestartet. Unter anderem in Los Angeles und New York gesellten sich die Darsteller am Freitag bei teils sehr hohen Temperaturen zu den bereits seit Anfang Mai streikenden Drehbuchautoren und protestierten beispielsweise vor Filmstudios und Bürozentralen von Streamingdiensten und Fernsehsendern. Auch Stars wie Susan Sarandon und Jason Sudeikis mischten sich unter die Streikenden.

Es ist der erste Doppelstreik von Schauspielern und Drehbuchautoren in den USA seit mehr als 60 Jahren und er dürfte den Betrieb in Hollywood auf unbestimmte Zeit lahmlegen. Die Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA fordert für ihre Mitglieder eine bessere Vergütung sowie um Regelungen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Zuletzt gab es einen solchen Doppelstreik in den USA im Jahr 1960. Der Darsteller-Streik war am Donnerstag offiziell beschlossen worden, nachdem trotz wochenlanger Verhandlungen keine Einigung mit dem Verband der TV- und Filmstudios AMPTP erzielt werden konnte.

Auswirkungen des Streiks

Nach Einschätzung von US-Medien können nun kaum noch Filme und Serien gedreht werden. Mit wenigen Ausnahmen müssten nun alle Dreharbeiten mit Schauspielerinnen und Schauspielern vor der Kamera eingestellt werden, hieß es von der SAG-AFTRA. Zudem dürfen die Gewerkschaftsmitglieder auch keine Arbeit hinter der Kamera übernehmen, oder ihre Filme und Serien durch Werbeauftritte und Interviews bekannt machen. Die Gewerkschaft kündigte an, diese Bedingungen streng kontrollieren zu wollen. 

«SAG-AFTRA im Streik» stand auf schwarzem Hintergrund auf den Plakaten vieler Darsteller, die unter anderem in New York oder Los Angeles auf die Straßen gingen. Viele Drehbuchautoren trugen Schilder. «Wenn ich einen Autor hätte, wäre dieses Schild besser», stand auf einem solchen Schild in New York und darunter: «Die Gewerkschaft der Drehbuchautoren im Streik». Dazu wurde Musik gespielt und es gab gemeinsame Sprechchöre, wie «Schauspieler und Autoren vereinigt euch».

Die Dreharbeiten zu zahlreichen Filmen wurden am Freitag eingestellt, darunter beispielsweise «Deadpool 3», die «Gladiator»-Fortsetzung und die achte Ausgabe von «Mission: Impossible». Bis Kinobesucherinnen und Kinobesucher die Auswirkungen der Streiks bemerken, dürfte es allerdings noch etwas dauern, da die meisten Blockbuster für dieses Jahr bereits abgedreht sind.

Im TV-Bereich dürfte sich die Wirkung dagegen schneller entfalten. Schon der Streik der Drehbuchautorinnen und -autoren hatte der Branche zugesetzt: In den Vereinigten Staaten werden bereit Wiederholungen von Late-Night-Shows ausgestrahlt und eine große Zahl der Fernseh- und Filmproduktionen hat die Arbeit eingestellt oder unterbrochen. Auch auf Filmfestivals wie etwa in Venedig oder Veranstaltungen wie die Emmy-Verleihung könnte der Doppelstreik Auswirkungen haben.

Wie lange der Streik anhalten könnte, war zunächst noch nicht abzusehen. Einige Beteiligten gingen aber von einer möglichen langen Dauer aus. Die Situation könnte nach seiner Einschätzung noch «sehr unangenehm» werden, sagte der britische Schauspieler Brian Cox, bekannt für seine Rolle als Medienmogul Logan Roy in der Serie «Succession». «Und es könnte noch eine ganze Weile weitergehen.» Es könne sein, dass der Konflikt nicht vor Jahresende gelöst werden könne, sagte der 77-Jährige dem britischen Fernsehsender «Sky News».

@ dpa.de

Weitere Meldungen

'WSJ': T-Mobile US und Verizon verhandeln über Kauf von Teilen an U.S. Cellular Die Telekom-Tochter DE0005557508 T-Mobile US US8725901040 steht einem Pressebericht zufolge vor einer Übernahme in den Vereinigten Staaten. (Boerse, 09.05.2024 - 20:47) weiterlesen...

Deutschland kauft in den USA Raketenartillerie für die Ukraine Deutschland wird die Lieferung von drei weiter reichenden Raketenartilleriesystemen aus den USA an die Ukraine bezahlen. (Politik, 09.05.2024 - 20:44) weiterlesen...

AKTIEN IM FOKUS: Dämpfer für ARM - Aktienkurs schwankt Die Anleger von Arm US0420682058 haben am Donnerstag nach anfänglicher Enttäuschung über den Ausblick nur vorübergehend mehr Zuversicht gewonnen. (Boerse, 09.05.2024 - 20:00) weiterlesen...

Geruch an Bord: Lufthansa-Maschine dreht auf Flug nach Chicago um Wegen eines ungewöhnlichen Geruchs an Bord ist eine Passagiermaschine der Lufthansa DE0008232125 mit fast 340 Menschen am Donnerstag außerplanmäßig zurück nach Frankfurt am Main geflogen. (Boerse, 09.05.2024 - 18:48) weiterlesen...

Arm bleibt mit Jahresprognose unter Erwartungen - Aktie fällt Der Chip-Entwickler Arm US0420682058, dessen Technik in praktisch allen Smartphones steckt, ist mit der Umsatzprognose für sein gerade begonnenes Geschäftsjahr unter den Börsenerwartungen geblieben. (Boerse, 09.05.2024 - 06:02) weiterlesen...

Bundeswehr beschafft Rüstungsgüter für 23 Milliarden Euro in den USA Deutschland hat in den USA inzwischen Waffen und Ausrüstung für die Bundeswehr im Wert von 23 Milliarden Euro bestellt. (Politik, 08.05.2024 - 21:21) weiterlesen...