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Verteidigungsstaatssekretär Peter Tauber mahnt zu mehr gegenseitiger Rücksichtnahme unter Spitzenpolitikern.

23.02.2020 - 09:26:45

Tauber plädiert für gegenseitige Achtung im politischen Raum

Respekt, Achtung und Würde, das sind die Werte, für die wir stehen. Und das sollte sich auch im Miteinander unter Spitzenpolitikern zeigen, fordert Tauber. Der Ex-Generalsekretär der CDU bezieht sich vor allem aktuell auf den Umgang mit Annegret Kramp-Karrenbauer. Die CDU-Chefin hatte angekündigt, ihren CDU-Vorsitz Ende des Jahres aufzugeben und auch ihren Verzicht auf eine Kanzlerkandidatur erklärt. Wenn ein Politiker zu der Einsicht kommt, nicht der oder die Richtige/r für ein Amt oder eine Aufgabe zu sein, und daraus die Konsequenzen zieht, dann hat das unseren Respekt verdient. Es ist eine außerordentliche Leistung, sich in aller Öffentlichkeit hinzustellen und das offen zu kommunizieren. Ich habe das auch bei Frau Nahles bewundert. Aber sich danach, wenn die Entscheidung getroffen ist, aus der Deckung zu wagen und nachzutreten, ist absolut stillos, moniert der CDU-Politiker in der „Bild am Sonntag. Schwäche zu zeigen ist kein Makel, sondern zeugt von Mut und Selbstreflektion. Für Spitzenpolitiker ist diese Erkenntnis, einer Situation vielleicht nicht gewachsen zu sein, noch viel schwerer zu ertragen, da alles unter extremer Beobachtung passiert. Tauber fordert in diesem Zusammenhang vor allem auch eine Korrektur des Männlichkeitsbildes in der Politik. Jungen wachsen mit falschen Vorbildern auf, mit Superhelden, die als Einzelkämpfer alles lösen und alle Probleme auch für sich behalten und alleine leiden. Die Helden geben ihre Menschlichkeit ab und verbergen sich hinter Masken. Batman oder Spiderman leben ein Doppelleben, das nur unter Selbstverleugnung funktioniert. Auch wenn ich Bücher und Filme betrachte, die populär sind, wie zum Beispiel Harry Potter oder Herr der Ringe, dann sind es letztlich die Einsamen und Isolierten, die am Ende die Welt im Alleingang retten. Ein Held zu sein, bedeutet Kampf und Einsamkeit. Aber diese Bild ist doch irrational, so Taubert zur „Bild am Sonntag“. Bei Mädchen sieht das zum Glück etwas differenzierter aus. Hier gibt es auch Vorbilder, wie Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf oder Ronja Räubertochter, die Empathie zeigen und auch Schwäche aushalten können. Als einzige Ausnahme bei den Jungen-Idolen lässt der CDU-Politiker noch Wickie gelten. Er löst seine Probleme nicht durch Kraft und Kampf, sondern durch Kreativität und Nachdenken. Er hat Angst vor Wölfen, aber wenn es darauf ankommt, kann er seine Wikinger begeistern und zur Kooperation bringen. Das sind Werte für eine gelungene Zukunft, so Tauber zur „Bild am Sonntag“.
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