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Spendenaufkommen seit Ausbruch der Corona-Pandemie gewachsen

29.05.2020 - 13:44:37

Privatspendenaufkommen im April 2020 auf 473 Millionen Euro gestiegen.

Das Charity-Panel der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat im März und April dieses Jahres eine zunehmende Bereitschaft von Privatleuten zu Spenden für gemeinnützige Organisationen festgestellt. Wie die Geschäftsführerin des Deutschen Fundraising Verbandes (DFRV), Larissa Probst, gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ bekanntgab, belief sich das Spendenaufkommen von Privatpersonen im April 2020 auf insgesamt 473 Millionen Euro. Damit wurde im Vorjahresvergleich rund 20 Millionen Euro mehr gespendet. Dies bedeutet einen prozentualen Anstieg um fünf Prozent. Im März konnte sogar eine Steigerung um 13 Prozent im Vergleich zum März 2019 registriert werden. Das Charitiy-Panel wird aufgrund einer monatlichen Umfrage unter 10.000 repräsentativ ausgewählten Privatpersonen erstellt. In den ersten beiden Monaten des Jahres wurden noch Rückgänge der Spendenbereitschaft um bis zu 17 Prozent festgestellt.
Der Deutsche Fundraising-Verband als Vertreter von Non-Profit-Organisationen und hauptberuflicher Fundraiser führt diese Trendwende auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurück. Die Hauptträger privater Spenden sind Rentner, Pensionäre und Beamte, die durch die Lock-Down-Maßnahmen finanziell kaum betroffen waren. Corona hat den Aspekt der gesellschaftlichen Solidarität stark betont.
Neben den Spenden von Privatpersonen konnten die Fundraiser auch bei der Unterstützung von Stiftungen eine zunehmende Bereitschaft feststellen. Auch im Bereich dieser Großspenden ist in der Krise das Bewusstsein für die gemeinsame Verantwortung in der Zivilgesellschaft angestiegen. Die Geschäftsführerin hofft auf eine Fortsetzung des Trends in den kommenden Monaten. Viele Vereine und Stiftungen für Kultur und Entwicklungshilfe stehen vor dem Aus. Das gesamte Umfeld des Fundraisings hat sich verändert. So ist es derzeit nahezu unmöglich, auf die Anliegen der Organisationen auf der Straße oder bei Veranstaltungen zu werben. Es gibt bei den Non-Profit-Organisationen keine Vermögenswerte, die ein Überleben über Monate garantieren könnten. Hier existieren keine Rücklagen und deshalb trifft der Lock-Down die Organisationen extrem hart, betont Probst. Gerade im Bereich der Spenden von Unternehmen müssen wir derzeit einen eklatanten Rückgang konstatieren. Vieles an gesellschaftlichem Engagement droht wegzubrechen und deshalb sollte der Staat seine Mitverantwortung annehmen und einen „Rettungsschirm Zivilgesellschaft“ starten, fordert die Geschäftsführerin gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix

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