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Konjunkturprognosen des ZEW brechen stark ein

17.03.2020 - 12:37:57

Die Konjunkturprognosen von institutionellen Anlegern und Analysten sind für den mittelfristigen Zeitereich stark zurückgegangen. Der Index fiel von 8,7 Punkten im Februar auf einen Wert von jetzt noch -49,5 Zählern.

Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim informierte, sei dies die stärkste Abahme seit dem Beginn der entsprechenden Umfragen durch das ZEW im Dezember 1991. Die Beurteilung der Konjunkturlage in Deutschland habe sich verglichen mit dem Vormonat ebenfalls deutlich verschlechtert.

Der Lageindikator stehe in der aktuellen Umfrage bei -43,1 Punkten. Das seien 27,4 Punkte weniger als der Wert vom Februar. Die Erwartungen der Finanzexperten bezüglich der konjunkturellen Entwicklungen im Eurogebiet seien um 59,9 Punkten ebenso drastisch gesunken wie die für Deutschland. Der Erwartungsindikator für die Eurozone liege bei einem Wert von -49.5 Punkten. Die Kennzahl für die aktuelle konjunkturelle Lage im Geltungsbereich des Euro sei gleichfalls stark gesunken. Er liege aktuell bei -48,5 Punkten, was einer Abnahme um 38,2 Punkte gegenüber dem Vormonat entspreche. Der extreme Einbruch der Konjunkturerwartungen des ZEW sei zu erwarten gewesen. "Für die Konjunktur stehen die Signale auf Rot", sagte der deutsche Ökonom Achim Wambach, der seit 2016 der Präsident des ZEW ist. Momentan gingen die Finanzmarktexperten von einer Abnahme des realen Bruttoinlandsproduktes im ersten Quartal 2020 aus und sähen auch für das zweite Quartal eine Abnahme als wahrscheinlich an. Aufgrund der Corona-Epidemie prognostizieren die meisten Forscher für das komplette laufende Jahr 2020 aktuell einen Rückgang des Wachstums des realen BIP von ungefähr einem Prozentpunkt, erläuterte Achim Wambach, der auch dem wissenschaftlichen Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums angehört und Vorsitzender der Monopolkommission ist.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, RSM

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