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Konjunkturerwartungen von Finanzinvestoren zeigen sich leicht erholt

21.04.2020 - 11:58:17

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) stellt bei Finanzinvestoren eine leichte Erholung der Konjunkturerwartungen auf extrem niedrigen Niveau fest.

Die ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie werden von Finanzinvestoren weiterhin als katastrophal eingeschätzt. Allerdings hat sich die mittelfristige Konjunkturerwartung der Akteure leicht vom historischen Tiefpunkt im März 2020 erholt. Der Konjunkturindex des Europäischen Zentrums für Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigt sich im April mit 28,2 Punkten gegenüber den Tiefstwerten vom März (-49,5 Punkte) leicht im Positiven. Allerdings bewertet das ZEW die Aufwärtsbewegung als eine Verbesserung auf einem „extrem niedrigen Niveau“. Das ZEW hält auch im April einen dramatischen Einbruch der Konjunkturerwartungen fest. Die Konjunkturlage wird zunehmend negativ eingeschätzt. Der Lageindikator zeigt mit -91,5 Punkten eine deutliche Abwärtsbewegung und verliert im April nochmals 48,4 Punkte. Damit befindet sich der Indikator auf einer Ebene mit den Werten aus der Finanzkrise im April 2009. Die nationalen Hilfsprogramme und die Initiativen für einen europäischen Wiederaufbaufond zeigen auf dem Finanzmarkt eine deutlich positive Wirkung. Die entsprechenden Werte für die Eurozone steigen 74,7 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegen derzeit absolut bei 25,3 Punkten. Während sich die mittelfristigen Erwartungen langsam erholen, sind die Einschätzungen der aktuellen Konjunkturlage düster. Bei einem Wert von -93,9 Punkten, liegt der Index um weitere 45,5 Punkte unter dem historischen Tiefstwert vom März 2020. Der Finanzmarkt geht aktuell nicht von einer Inflationsgefahr aus. Zwar erhöht sich der Index für die Inflationserwartung um 23,0 Punkte, allerdings liegt er damit aber weiterhin im negativen Bereich (-23,9 Punkte). Ein negativer Inflationsindex deutet auf eine sinkende Inflationsrate in den nächsten Monaten hin. ZEW-Chef Achim Wambach kommentierte die vorgelegten Werte als besorgniserregend, aber auch als Zeichen für eine Konsolidierung. Die Analysten sehen erste Anzeichen einer langfristigen Erholung, allerdings erst am „Ende eines sehr langen Tunnels“. Das ZEW erwartet frühestens in zwei Jahren den Anschluss an die Wirtschaftsleistung vor der Corona-Krise. Das Wirtschaftswachstum könnte in der Einschätzung der Finanzexperten im dritten Quartal wieder einen positiven Wert erreichen, gibt der ZEW-Chef zu Protokoll.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix

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