Corona, Wieler

NRW lockert erste Corona-Maßnahmen

19.02.2021 - 16:20:00

Wieler besorgt um stagnierte Fallzahlen+++BioNTech/Pfizer-Impfstoff verträgt laut Datenlage höhere Temperaturen+++Regierung ernennt Sonderbeauftragten für Impfstoffproduktion

Nordrhein-Westfalen lockert ab Montag erste Corona-Maßnahmen. So sind Sportarten, die im Freien zu zweit ausgeführt werden, wie zum Beispiel Tennis, wieder erlaubt. Musikunterricht für Kinder bis 6 Jahren soll gestattet sein, solange es Einzelkurse sind.  Ebenso Hundeschulen dürfen wieder öffnen.

Wieler besorgt um stagnierte Fallzahlen

RKI-Chef Wieler hat vor einem erneuten Anstieg von Infektionen gewarnt. Die Infektionszahlen sind zwar weiterhin leicht rückläufig, allerdings stagnieren die Inzidenz-Werte, als auch der Reproduktionswert. Wieler warnte daher davor, dass man nun vor einem Wendepunkt stehen würde und Lockerungen der Corona-Maßnahmen vermeiden sollte. Die stagnierten Zahlen seien ein Zeichen dafür, dass die mutierte Virus-Variante weiterhin auf dem Vormarsch sei.

BioNTech/Pfizer-Impfstoff verträgt laut Datenlage höhere Temperaturen

Die US-amerikanische Medikamentenaufsicht FDA hat mitgeteilt, dass der Impfstoff der Hersteller BioNTech und Pfizer auch bei höheren Temperaturen bis -15 Grad Celsius gelagert werden kann. Bislang wurde angenommen, der Impfstoff benötige eine Kühlung von -60 Grad. Die extreme Kühlung ist nur an bestimmten Impfzentren und in eigens angefertigten Kühlboxen möglich. Die neuen ermittelten Daten werden nun auch in Deutschland ausgewertet. Sollte der Impfstoff seine Wirksamkeit auch bei weniger extremen Temperaturen erhalten, könnten auch Hausärzte Impfungen durchführen, was den gesamten Impfvorgang beschleunigen würde.

Regierung ernennt Sonderbeauftragten für Impfstoffproduktion

Die Bundesregierung hat wieder einen neuen Posten erschaffen: Christoph Krupp wurde zum Sonderbeauftragten für Impfstoffproduktion ernannt. Der frühere Vorstand der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben soll Unternehmen dabei unterstützen, die Produktion von Impfstoffen in Deutschland zu beschleunigen. Krupp wird als Ansprechpartner fungieren und die Vergabe von Förderprogrammen sowie die Sicherung von Lieferketten kontrollieren.

Seehofer hält Verlängerung der Grenzkontrollen für wahrscheinlich

Laut Innenminister Seehofer werden die Grenzkontrollen zu Tschechien und dem österreichischen Bundesland Tirol wohl über den 23. Februar hinaus verlängert werden. Das momentane Infektionsgeschehen ließe keine andere Möglichkeit zu. Eine endgültige Entscheidung soll allerdings erst nächste Woche in Absprache mit Bund und Ländern getroffen werden.

Corona-Ausbruch in Leipziger Pflegeheim

In einem Leipziger Pflegeheim sind nach einem Corona-Ausbruch bisher ein Viertel aller MitbewohnerInnen verstorben. Der Ausbruch begann nachdem die ersten Impfungen durchgeführt wurden. Ob sich die Personen trotz erhaltender Impfung infiziert haben, sei jedoch nicht zurück zu verfolgen. Allerdings soll der Impfstoff erst nach einer zweiten Verabreichung seine volle Wirksamkeit erreichen.

Russland lässt weiteren Impfstoff zu

Russland will noch diese Woche für den Impfstoff Covivac eine Zulassung erteilen. Das Mittel des vietnamesischen Herstellers IVAC wurde seit vergangenen Mai in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Hanoi entwickelt. Allerdings ist das Mittel laut dem vietnamesischen Auslandskanal in Vietnam selbst noch in der Testphase. Neben Sputnik V und EpiVacCorona ist dies bereits der dritte Impfstoff der in Russland eingesetzt wird.

Britischen Virus-Mutation weiter auf dem Vormarsch

Gesundheitsminister Spahn warnte in einer Pressekonferenz vor der sich immer schneller ausbreitenden britischen Virus-Mutation. Innerhalb von zwei Wochen sei der Anteil, der mit der Mutation infizierten Personen auf 22 Prozent gestiegen. Experten warnen bereits vor einer dritten Welle, da die Maßnahmen die momentan gelten, an der bisherigen Corona-Variante angelegt sind, aber nicht für stärker ansteckende Virus-Varianten ausreichen würden. Gleichzeitig merkte Spahn an, dass die Infektionszahlen rückgängig seien und dadurch gezeigt werde, dass die Maßnahmen wirken. Allerdings müsse jetzt der Fokus auf die Mutationen gerichtet werden, um eine erneute Infektionswelle zu vermeiden.

Saarland verhängt Werbeverbot

Das Saarland hat ein Werbeverbot für alle Produkte verhängt, die momentan nicht zum täglichen Bedarf gehören. Damit soll der bereits überforderte Verkehr von Zulieferern und Paketdiensten entlastet werden. Außerdem sei Werbung für Artikel, die hauptsächlich im Einzelhandel oder Fachgeschäften erhältlich sind, unsolidarisch gegenüber diesen Geschäften, die aufgrund der Einschränkungen weiterhin geschlossen bleiben müssen. Das Saarland ist das erste Bundesland, in dem das Werbeverbot gilt. Verstöße sollen mit einem Bußgeld von bis zu 10.000 € geahndet werden.

Israel führt Impfpass ein

Der israelische Ministerpräsident Netanjahu verordnete die Einführung eines sogenannten „grünen Passes“, mit dem gegen Corona geimpfte Personen, Privilegien erhalten sollen. Der Impfpass ermögliche es Kinos, Schwimmbäder Fußballspiele und kulturelle Einrichtungen zu besuchen. Auch Fliegen oder der Besuch von Restaurants soll nur für geimpfte Personen erlaubt sein. Der momentan wegen Korruptionsvorwürfen angeklagte Netanjahu will laut eigenen Aussagen durch Einführung des Impfpasses geimpfte Personen schützen und noch Ungeimpfte dazu ermutigen, sich impfen zu lassen. Die Zwei-Klassen-Gesellschaft soll ab Sonntag bereits Normalität werden.

Johnson & Johnson beantragt Zulassung für die EU

Der amerikanische Impfstoffhersteller Johnson & Johnson hat bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA eine Zulassung beantragt. Durch ein beschleunigtes Zulassungsverfahren könnte das Vakzin Mitte März eine Zulassung erhalten. Es wäre der vierte Impfstoff, der eine Freigabe in der EU erhalten könnte. Bislang sei immer noch zu wenig Impfstoff für die gesamte europäische Bevölkerung vorhanden. Die EU hat nun bereits Impfdosen für 200 Millionen Menschen bei Johnson & Johnson vorbestellt.

Altmaier verspricht neue Zuschüsse und Überbrückungshilfen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat weitere Corona-Hilfen angekündigt. Soloselbstständige, die ab Januar coronabedingte Ausfälle hatten, können nun bis zu 7500 € Soforthilfe beantragen. Auch Unternehmen, die bislang noch keine Zuschüsse beantragen konnten, weil sie bestimmte Anforderungen nicht erfüllten, könnten nun durch einen sogenannten „Härtefallfonds“ Hilfen erhalten. Größere Unternehmen wurden ebenso Überbrückungshilfen zugesichert.

Spahn will Schnelltests ab März zugänglicher machen

Gesundheitsminister Spahn will es allen Bürgern und Bürgerinnen ermöglichen, kostenlose Schnelltests durchführen zu lassen. Des weiteren sollen zu einem geringen Eigenkostenanteil auch Laien-Tests für den Hausgebrauch angeboten werden. Damit soll der Gang zum Test-Zentrum oder zum Arzt vermieden werden. Ein positives Testergebnis müsste allerdings mit einem PCR-Test bestätigt werden, welcher jedoch einer zusätzlichen Untersuchung im Labor bedarf.

Corona-Ausbruch in Osnabrücker Eisfabrik

In einer Eisfabrik in Osnabrück ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Bisher wurden 210 Angestellte positiv auf das Virus getestet. Wie es zu dem Ausbruch kam ist bisher nicht bekannt. Die Fabrik wurde zwischenzeitlich desinfiziert und die Infizierten wurden in häusliche Quarantäne geschickt.

Kilometerlange Staus durch Grenzkontrollen

Die neuen Grenzkontrollen an den Grenzen zu Tschechien und dem österreichischen Bundesland Tirol führen zu kilometerlangen Staus. Auch im Bahnverkehr kam es zu Ausfällen durch eingestellte Zugverbindungen. Derweil werden auch an der Grenze zu Frankreich Grenzschließungen in Erwägung gezogen, um eine weitere Ausbreitung der Corona-Mutationen zu unterbinden.

Kubicki warnt vor Gewalt wegen wachsenden Unmuts gegenüber Corona-Maßnahmen

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) hat vor einer wachsenden Inakzeptanz gegenüber den Corona-Maßnahmen gewarnt. Er befürchte, dass der wachsende Unmut auch in Gewalt umschlagen könnte. Schuld daran seien aber auch die schwankenden Aussagen nach der letzten Bund-und Länderkonferenz. Es fehle einerseits an Ausstiegs- und Stufenplänen für die Zeit nach dem Lockdown. Die neue Einigung auf einen Inzidenz-Wert von 35 würde ebenfalls zu Verwirrung führen, da lange von einem Wert ab 50 die Rede war. Die Grenze, wann die Corona-Maßnahmen gelockert werden könnten, jetzt auf einen niedrigeren Wert zu setzen, würde zu Irritationen führen.

Infektionszahlen weiter rückgängig

Laut dem Robert Koch-Institut sind die Infektionszahlen in Deutschland weiter sinkend. So liegt der bundesweite Inzidenz-Wert am Beginn der Woche bei 58,9. Der sogenannte R-Wert, der wiederum anzeigt wie viele Menschen durch einer infizierten Person neu angesteckt werden, liegt unterdessen bei 0,88.

Karnevalsverbot verursacht finanziellen Schaden in Milliardenhöhe

Der Ausfall der Karnevalssaison fügt Experten zufolge vielen Betrieben, Zulieferern und Veranstaltern finanzielle Einbußen in Milliardenhöhe zu. Komplette Wirtschaftszweige, die vom Karneval leben, wie zum Beispiel auch der Kostümverleih sind nun in ihrer Existenz bedroht. Allerdings sinkt dafür in diesem Jahr die enorme Müllbelastung und es wird auch weniger Übergriffe durch übermäßigen Alkoholkonsums kommen. Insgesamt werden dadurch wohl auch Kopfschmerzen und Notarzt-Einsätze zurückgehen.

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