Corona, Delta-Variante

Intensivmediziner erwarten Ausbreitung der Delta-Variante

05.06.2021 - 13:00:00

Spahn ruft G7-Länder zur Impfstoffabgabe auf+++Kassenärztliche Vereinigungen verdienen Millionen mit Schnelltest-Angeboten+++WHO: Virus-Variante aus Vietnam doch keine neue Mutation

Laut der Vereinigung der Deutschen Intensiv- und Notfallmedizin, wird sich die sogenannte indische, bzw. Delta-Variante des Corona-Virus in Deutschland durchsetzen. Derzeitig seien die Infektionszahlen zwar rückläufig, die Intensivmediziner rechnen jedoch in den kommenden Wochen mit einer Verbreitung der Virus-Mutation. Auch eine vierte Welle im Herbst sei nicht ausgeschlossen.

Spahn ruft G7-Länder zur Impfstoffabgabe auf

„Wir sind erst sicher, wenn alle sicher sind“, äußerte sich Gesundheitsminister Jens Spahn laut der dpa im britischen Oxford gegenüber den anderen Gesundheitsministern der G7-Staaten. Die Tagung soll eine Vorbereitung auf den G-7 Gipfel in der kommenden Woche sein. Spahn forderte vor allem die USA und Großbritannien auf, mehr Impfstoffdosen in der Welt zu verteilen. Besonders Schwellen- und Entwicklungsländer seien vom Impfstoffmangel bedroht. Spahns Äußerung macht aber auch deutlich, dass es bei der Aufforderung nicht in erster Linie um eine faire Impfstoffverteilung geht, sondern vielmehr darum, die Gefahr für Europa vor weiteren Mutationen zu mildern.

Kassenärztliche Vereinigungen verdienen Millionen mit Schnelltest-Angeboten

Die Kassenärztliche Vereinigungen sollen mit den angebotenen Schnelltest über 20 Millionen Euro verdient haben. Die Gelder sollen zur Kompensation des Verwaltungsaufwands gezahlt worden sein. Ob die Tests korrekt durchgeführt wurden, werde jedoch nicht geprüft. So werden nicht nur mit Masken und Impfstoffen, sondern auch mit Tests Profite erzielt, da Bürger und Bürgerinnen mehr oder weniger gezwungen sind, aufgrund immer noch geltender Verordnungen, das Geschäft mit der Pandemie zu unterstützen.

WHO: Virus-Variante aus Vietnam doch keine neue Mutation

Die WHO meldete, dass es sich bei der in Vietnam aufgetauchten Virus-Mutation um die Indische Variante handelt, die mittlerweile zur Delta-Variante ungenannt wurde. Vietnamesische Gesundheitsbehörden vermeldeten zuvor ein Auftreten einer neuen Misch-Mutation.

Lauterbach warnt jetzt schon vor Reiserückkehrern

Karl Lauterbach warnt trotz sinkender Corona-Zahlen vor einer kommenden Welle im Herbst. Besonders durch Reisen und Reiserückkehrer könnten vermehrt stark ansteckende Virus-Varianten nach Deutschland gelangen. Wann es an der Zeit ist zu akzeptieren, dass das Corona-Virus nicht aus der Welt zu bringen ist und Hygiene- und Abstandskonzepte kein Dauerzustand sein dürfen, bleibt derzeitig noch abzuwarten. Einen erneuten Lockdown hält Lauterbach gleichzeitig jedoch für unwahrscheinlich.

Berlin schließt Teststellen aufgrund unzureichender Hygienekonzepte

Nach Kontrollen wurden mehrere Corona-Teststellen in Berlin-Neukölln geschlossen. Nachdem vermehrt betrügerische Fälle durch falsche Abrechnungen bekannt wurden, sollen die Kontrollen bundesweit verschärft werden. Allerdings wurden die Berliner Teststellen aufgrund unzureichender Hygienekonzepte geschlossen. Zudem solle generell falsch getestet worden sein.

Impfpriorisierung endet am 7. Juni

Die Impfpriorisierung wird ab Montag bundesweit aufgehoben. Wer eine Impfung wünscht, kann sich dann unabhängig von Alter oder Gesundheitszustand einen Termin besorgen. Viele Ärzte und die Kassenärztliche Vereinigung sehen jedoch in der Aufhebung ein Problem. Die Versorgung von Impfstoffdosen sei nicht ausreichend gewährleistet. Die Impfstofflieferungen würden schon jetzt der Nachfrage nicht gerecht werden. Ärzte beklagen daher, dass das Problem des Impfstoffmangels an die Hausarztpraxen nur weitergeleitet werde.

RKI stuft Gefahrenlage von „sehr hoch“ auf „hoch“ ein

RKI-Präsident Wieler hat angekündigt, die Gefahrenlage in Deutschland von „sehr hoch“ auf „hoch“ herunterzusenken. Die Stufe „sehr hoch“ bestand aufgrund der pandemischen Entwicklung seit Dezember. Wieler und Gesundheitsminister Spahn zeigten sich optimistisch was die derzeitige Entwicklung der Pandemie angeht. Zugleich warnten sie vor überstürzten Handeln und zu schnellen Lockerungen. Entwicklungen wie in Großbritannien würden zeigen, dass selbst ein positiver Verlauf und Abklingen der Corona-Fallzahlen, schnell wieder kippen kann.

Großzügige Lockerungen in Israel durchgesetzt

Israel hat einen Großteil der Corona-Beschränkungen wieder aufgehoben. Demnach ist es unter anderem nicht mehr erforderlich, einen Impfnachweis vorzubringen, sobald man eine öffentliche Einrichtung oder ein Restaurant betritt. Auch die Maskenpflicht in Innenräumen könnte bald abgeschafft werden.

Großbritannien plant Aufhebung aller Corona-Maßnahmen zum 21. Juni

Mit einer Inzidenz von knapp unter 30 hat Großbritannien seit langer Zeit einen relativ niedrigen Wert erreicht. Premierminister Boris Johnson will daher zum 21. Juni alle Corona-Maßnahmen aufheben, um der Bevölkerung endlich wieder alle Freiheiten zurückzugeben. Jedoch warnen Wissenschaftler des Landes nun davor, die Lockerungen zu früh zu beschließen. Die hochansteckende indische Virus-Variante B.1.617.2 würde sich immer mehr verbreiten. Daher befürchten viele eine weitere Corona-Welle, obwohl ein Großteil der Briten bereits geimpft wurde.

 Spahn verteidigt trotz Betrugsfälle das Angebot durch private Testzentren

Spahn verteidigte die unbürokratische und schnelle Lösung die durch private Testzentren geschaffen wurden. Die Betrugsfälle würden von der Staatsanwaltschaft aufgearbeitet werden. Mehrere tausend Tests wurden abgerechnet obwohl nur ein kleiner Teil der Tests wirklich durchgeführt wurden. Zudem werden negative Testergebnisse grundsätzliche nicht an die Behörden weitergeleitet. In Deutschland wurden bereits an den über 15.000 Stellen millionenfach Tests durchgeführt. Genauso wie gebrauchte Masken, belasten die Tests allerdings die Umwelt. Wer keine Tests durchführen will, wird quasi von den Öffnungsschritten ausgeschlossen. Restaurants, kulturelle Einrichtungen, selbst der Friseurbesuch ist nur noch mit einem negativen Testergebnis möglich. Der indirekte Testzwang produziert damit auch tonnenweise Plastikmüll. Auch gebrauchte Masken, die millionenfach im Meer landen und Mikroplastik absondern, stellen ein neues, großes Umweltproblem dar. Dass Corona-Schutzmaßnahmen zum Betrug einladen, profitorientiert sind und gar Umweltprobleme hervorrufen, scheint in der Debatte um Sinn und Nutzen nicht gerade willkommen zu sein.

Bundesnotbremse soll Ende Juni auslaufen

Die Bundesnotbremse soll am 30. Juni aufgehoben werden. Laut Regierungssprecher Seibert würde der jetzige Verlauf der Pandemie darauf hinweisen, dass die Inzidenzen weiter fallen und damit auch keine Notwendigkeit mehr bestehe, die Notbremse beizubehalten. Allerdings werde es wohl weiterhin Restriktionen wie die Maskenpflicht oder die Testpflicht in vielen Einrichtungen geben. Wann diese Einschränkungen aufgehoben werden ist noch unklar. Sollten die Fallzahlen wieder steigen, werden die Bundesländer wieder selbst über Maßnahmen entscheiden. Die Notbremse sah dagegen vor, bundesweit einheitliche Regeln zu schaffen.

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