Corona, Seehofer

Deutschland führt Grenzkontrollen zu Tschechien und Österreich ein

13.02.2021 - 13:00:00

Spahn will Sanktionen gegen Vordrängler beim Impfen prüfen +++Giffey begrüßt Impfbevorzugung von Bildungspersonal+++Söder erwägt Grenzschließungen

Ab Sonntag werden von der Bundespolizei wieder Kontrollen an den Grenzen zu Tschechien und Österreich durchgeführt. Innenminister Seehofer verteidigte die Maßnahmen und wies eine Kritik aus Brüssel zurück. Eine Einreise in die Bundesrepublik wird nur noch für Deutsche, landwirtschaftlichen Personal und Mitarbeitenden aus dem Gesundheitswesen gestattet. Baden-Württemberg und das Saarland überlegen derweil gleiche Maßnahmen auch an den Grenzen zu Frankreich durchzuführen. Damit soll eine weitere Ausbreitung der Virus-Mutationen vermieden werden.

Spahn will Sanktionen gegen Vordrängler beim Impfen prüfen

Bundesgesundheitsminister Spahn erwägt Sanktionen gegen Impf-Vordrängler. Wiederholt kam es, vor allem bei Politikern vor, dass diese sich selbst auf Listen gesetzt haben, um bei Impfungen priorisiert zu werden. Sanktionen, wie zum Beispiel Bußgelder müssten nun vom Bundestag geprüft werden. Zuvor wurde bekannt, dass wie in einem Beispiel in Halle, Oberbürgermeister und Mitglieder des Land- und Stadtrats, sich auf eine Liste setzen ließen, um Impdosen zu erhalten, die kurz vor ihrem Ablauf standen. Ähnliche Fälle kamen auch bei dem Oberbürgermeister von Cottbus oder dem Landrat von Donau-Ries in Bayern zutage.

Giffey begrüßt Impfbevorzugung von Bildungspersonal

Familienministerin Giffey begrüßte den Vorschlag, LehrerInnen und ErzieherInnen bei den Impfungen vorzuziehen. Dies sei ein Zeichen der Wertschätzung und würde außerdem notwendig sein, da diese Berufsgruppen einem besonderen Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Gleichzeitig räumte Giffey ein, dass dadurch andere Personengruppen erst später geimpft werden könnten.

Söder erwägt Grenzschließungen

In Bayern breitet sich in einigen Regionen die britische Virus-Mutation besonders stark aus. Der Anteil der Mutation bei Infizierten liege schon bei 40 bis 70 Prozent. Besonders Grenzgebiete zu Tschechien seien betroffen. Daher schlug Ministerpräsident Söder vor, Grenzkontrollen zu verschärfen und gegebenenfalls die Grenzen komplett zu schließen.

Bayern schiebt Geflüchtete in Hochinzidenzgebiete ab

Bayern hält an den Abschiebungen von Geflüchteten nach Afghanistan fest, obwohl das Land von der Corona-Krise besonders hart betroffen ist und keine ausreichenden medizinische Versorgung gewährleistet ist. Kirchliche Vertreter und Politiker der Linken, Grünen und SPD kritisierten die Entscheidung. Auch das Robert Koch-Institut stuft Afghanistan als Hochinzidenzgebiet ein.

Schul- und Kitaöffnungen bleiben Ländersache: Verbände warnen vor Ungleichgewicht

Die Entscheidungshoheit der Länder, wann Schulen, Kitas und andere Bildungseinrichtungen wieder öffnen dürfen, wird von mehreren Verbänden kritisiert. Bundeskanzlerin Merkel betonte nach der Bund-Länderkonferenz zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise, Schul- und Kitaöffnungen seien Ländersache. Wenn in verschiedenen Bundesländern zu unterschiedlichen Zeiten Schulen wieder öffnen, würde insgesamt ein Ungleichgewicht im Bildungssektor entstehen, so die Kritik.

Bund und Länder verlängern Lockdown bis 7. März

Bei der Konferenz zwischen der Bundeskanzlerin und den MinisterpräsidentInnen über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie, wurde sich auf eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 7. März geeinigt. Es soll von da an zu ersten Lockerungen kommen, allerdings nur wenn die 7-Tages-Inzidenz bei 100.000 Einwohnern unter 35 Infizierte fällt. Die Haarpracht der BundesbürgerInnen schien bei der Konferenz ein besonders wichtiger Punkt gewesen zu sein. Denn Ausnahmen sollen nur für Friseurgeschäften gelten. Diese können unter strengen Auflagen bereits am 1. März öffnen. Andere körpernahe Dienste, der Einzelhandel, Gastronomie und der komplette kulturelle Sektor müssen sich weiterhin gedulden, wenn es sie bis dahin noch gibt. Wann Kitas und Schulen wieder öffnen dürfen, liegt in der Entscheidungsgewalt der Länder. Die Corona-Konferenz fand wiederholt ohne Beteiligung des Parlaments statt, was bei der Opposition erneut Unmut und Kritik über die Entscheidungen zum Ausdruck brachte.

Bereits jeder vierte Engländer geimpft

13 Millionen Briten haben bereits eine Impfung erhalten. Die britische Regierung plante bis zur Mitte des Monats, 15 Millionen Menschen geimpft zu haben. Diesem Ziel rückt das Land nun immer näher. In England soll sogar schon jeder vierte Mensch eine Impfung erhalten haben. Die Infektionszahlen sind ebenfalls weiter rückläufig.

Südafrika stellt Impfprogramm auf Johnson & Johnson um

Südafrika stellt sein Impfprogramm auf ein Vakzin des US-amerikanischen Herstellers Johnson & Johnson um. Nachdem der Wirkstoff von AstraZeneca eine zu geringe Wirkung gegen die südafrikanische Mutation des Corona-Virus aufwies, wurden die Impfungen damit eingestellt. Amerikanischen Studien zufolge, bewies der Impfstoff von Johnson & Johnson eine Wirksamkeit von 85 Prozent. Da es sich im Gegensatz zu den Vakzinen von BioNTech/Pfizer und Moderna um einen sogenannten Vektor-Impfstoff handelt, braucht dieser keine extreme Kühlung und kann bei Kühlschranktemperaturen transportiert werden.

Politiker plädieren für Verlängerung des Lockdowns

Vor der Bund-Länder-Konferenz über der Entscheidungen im weiteren Vorgehen in der Pandemie, plädieren mehrere Politiker für eine Verlängerung des Lockdowns. Berlins regierender Oberbürgermeister sei besorgt um die sich ausbreitenden Virus-Mutationen. Allerdings sei es wichtig, den Bürgern und Bürginnen Perspektiven auf Lockerungen der Maßnahmen aufzuzeigen. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Laschet appellierte an das Durchhaltevermögen in der Bevölkerung. Auch Bayerns Ministerpräsident Söder und Gesundheitsminister Spahn sehen derzeit keine Entspannung der epidemische Lage, die eine Lockerung der Maßnahmen möglich macht. Eine Verlängerung des Lockdowns über den 15. Februar hinaus ist daher sehr wahrscheinlich.

Russland liefert vor Mai keine Impfstoff-Präperate an die EU

Russland wird den Impfstoff „Sputnik V“ frühstens ab Mai in die EU ausliefern. Der Chef des staatlichen Direktinvestmentfonds, der für die Vermarktung des Impfstoffs zuständig ist, sagte im russischen Staatsfernsehen, dass zuerst alle Massenimpfungen in Russland durchgeführt werden sollen, bevor weitere Dosen exportiert werden. Außerdem muss die Europäische Arzneimittelbehörde EMA noch eine Zulassung für das Mittel vergeben.

RKI: 7-Tages-Inzidenz sinkt unter 75

Laut dem Robert Koch-Institut fiel die 7-Tages-Inzidenz erstmalig seit drei Monaten auf einen Wert unter 75. Innerhalb von 24 Stunden wurden 3.379 neue Corona-Infektionen gemeldet. Das sind 2.735 weniger als noch vor einer Woche. Die Todeszahl stieg um weitere 481 Opfer an.

EU bestellt weitere 300 Millionen Impfstoffdosen

Die EU bestellt weitere 300 Millionen Impfstoff-Dosen von BioNTech und Pfizer. Die ersten 75 Millionen sollen im zweiten Quartal 2021 ausgeliefert werden. Bis zum Ende des Jahres sollen dann die restlichen Mengen verteilt werden. Im November bestellte die EU-Komission die erste Lieferung, die ebenfalls 300 Millionen Dosen enthielt.

Biontech/Pfizer-Impfstoff neutralisiert Corona-Mutationen

Laut einer Studie, die im medizinischen Fachblatt „Nature Medicine“ veröffentlicht wurde, hat der Impfstoff der Hersteller BionTech und Pfizer ebenso eine Wirksamkeit bei der sogenannten britischen und südafrikanischen Mutation des Corona-Virus erwiesen. Bei den zur Studie getesteten Personen, wurden nach der Impfung Antikörper nachgewiesen, die auch die anderen SARS-CoV-2 Varianten neutralisierten.

Corona-Mutation: Reisewarnung für Tirol

Trotz neuer Lockerungen in Österreich, wurde für das Bundesland Tirol eine Reisewarnung ausgesprochen. Dort sei es zuletzt zu einer rasanten Ausbreitung der südafrikanischen Corona-Mutation gekommen. Reisende sind dazu aufgefordert, sich nach einem Aufenthalt in Tirol unbedingt testen zu lassen.

Österreich lockert Maßnahmen

Unter strengen Auflagen hat Österreich die Maßnahmen für den Handel gelockert. Geschäfte und Friseure dürfen wieder öffnen. Allerdings gilt überall eine Pflicht zum Tragen von medizinischen Masken. In Friseurgeschäften müssen die Kunden zusätzlich sogar einen negativen Corona-Test vorweisen.

Südafrika stellt Impfung mit AstraZeneca-Vakzin ein

Der Impfstoff des britisch-schwedischen Herrstellers AstraZeneca erzielte bei der Bekämpfung der südafrikanischen Corona-Mutation kaum Erfolge. Das Ergebnis ging auf eine Untersuchung der Johannesburger Witwatersrand-Universität zurück. Daher wurden nun alle Impfungen im Land mit dem Wirkstoff eingestellt. Rücklieferungen sind jedoch noch nicht geplant. Nun müsse untersucht werden, wie die restlichen Impfdosen eingesetzt werden, deren Ablaufdatum bis April begrenzt ist.

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