BÖRSENLEXIKON ARTIKEL

Herstatt-Pleite, Herstatt

Herstatt-Pleite (Herstatt collapse)

Die Insolvenz der hoch angesehenen Kölner Privatbank Iwan D. Herstatt in Köln im Juni 1974; sie galt als eine erste Adresse. Mit rund 1,2 Mia DEM Schulden aus gewagten Devisenspekulationen wurde die Bank von der Aufsichtsbehörde geschlossen. Zahlreiche private Einleger verloren ihr Vermögen und wurden zum Teil selbst in den Konkurs getrieben. Auch öffentliche Einleger, wie etwa die Stadt Köln, die Stadt Bonn und das Erzbistum Köln, waren geschädigt. Die Insolvenz hatte eine nachhaltige Signalwirkung und war der Anlass, die Einlagensicherung in Deutschland gesetzlich vorzuschreiben. Siehe Adressenausfall-Risiko, Anlegerschutz, Feuerwehrfonds, Reithinger-Masche, Sicherungspflicht, Spekulation.

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen