Studie, Tandemgang

Studie: Tandemgang allein reicht nicht gegen Stürze

27.12.2025 - 00:23:12

Eine Meta-Analyse zeigt, dass klassisches Balancetraining für Senioren erst in Kombination mit Core-Übungen seine volle Schutzwirkung entfaltet. Experten passen ihre Empfehlungen an.

Eine neue Meta-Analyse rüttelt am etablierten Gleichgewichtstraining für Senioren. Demnach entfaltet der klassische Tandemgang seine volle Schutzwirkung erst in Kombination mit gezieltem Rumpftraining. Experten passen ihre Winter-Empfehlungen für Best Ager an.

Core-Training ist das fehlende Puzzleteil

Lange galt das isolierte Üben des Tandemgangs – das Setzen des Fußes direkt vor den anderen – als Goldstandard der Sturzprophylaxe. Eine aktuelle wissenschaftliche Auswertung widerlegt diese Sichtweise nun. Die Meta-Analyse von elf Studien zeigt: Ein gezieltes Training der Rumpfmuskulatur verbessert die dynamische Balance bei älteren Erwachsenen signifikant stärker.

Die Forscher betonen, dass die Rumpfstabilität das Fundament für jede Bewegung der Gliedmaßen bildet. Ohne einen stabilen Core verpufft ein Teil der Wirkung von reinen Balanceübungen. Physiotherapeuten integrieren diese Erkenntnis bereits in ihre Winterprogramme und kombinieren den Tandemgang nun mit aktiver Rumpfspannung.

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So sieht der Tandemgang 2.0 aus

Der Tandemgang bleibt effektiv, wird aber anspruchsvoller. Die aktualisierten Leitlinien fordern eine Integration von Kraft- und Denkaufgaben.

  • Kraft plus Balance: Studien belegen, dass die Kombination aus Widerstandstraining und Balanceübungen die Gehgeschwindigkeit und Stabilität stärker steigert als reines Krafttraining.
  • Denksport beim Gehen: Die Integration kognitiver Aufgaben – wie Rückwärtszählen während des Gangs – wird zum Standard. Dies simuliert Alltagssituationen wie den Straßenverkehr.

Für den Alltag bedeutet das: Üben Sie den Tandemgang nicht isoliert, sondern idealerweise nach einer kurzen Einheit Rumpfübungen.

Winter erhöht das Risiko – Prävention beginnt früher

Die Dringlichkeit der neuen Erkenntnisse unterstreichen die winterlichen Unfallstatistiken. Die Sturzgefahr steigt durch rutschige Böden und eine durch Kälte verlangsamte Muskelreaktion.

Gesundheitsbehörden haben ihre Richtlinien bereits angepasst. Die Risikogruppe wird nun oft schon ab 50 Jahren angesetzt, um präventiv tätig zu werden. Wer regelmäßig den modifizierten Tandemgang trainiert, kann Bodenunebenheiten besser ausgleichen – die stabile Core-Muskulatur fängt Schwankungen schneller ab.

Vom Stuhlkreis zum funktionellen Training

Die Entwicklungen markieren einen Paradigmenwechsel in der Seniorenfitness. Weg von sanfter Gymnastik, hin zu evidenzbasiertem, funktionellem Training. Fitnessstudios gestalten ihre Kurse für Best Ager zunehmend dynamischer und komplexer.

Die Wissenschaft ist sich einig: Reine Muskelkraft reicht nicht aus, um Stürze effektiv zu verhindern. Die koordinative Fähigkeit, die der Tandemgang schult, ist entscheidend. Für diesen Winter bleibt der Rat der Fachleute klar: Die tägliche Mischung aus Tandemgang und Rumpfkräftigung ist die beste Versicherung gegen Glatteisunfälle.

@ boerse-global.de