Studie rehabilitiert umstrittene „Aktion 20.000“
24.12.2025 - 07:22:12Eine staatliche Jobgarantie erhöhte die Beschäftigungschancen für über 50-Jährige langfristig um 43 Prozentpunkte, wie eine aktuelle Wirtschaftsanalyse zeigt.
Eine neue Studie belegt die hohe Wirksamkeit der „Aktion 20.000“. Das umstrittene Arbeitsmarktprogramm für ältere Langzeitarbeitslose steigerte deren Jobchancen langfristig massiv. Das zeigen Forscher der Wirtschaftsuniversität Wien und der JKU Linz in einer aktuellen Analyse.
Job-Turbo für ältere Arbeitslose
Die Ergebnisse sind ein Paukenschlag. Teilnehmer des Programms hatten zwei Jahre nach dessen Ende eine um 43 Prozentpunkte höhere Wahrscheinlichkeit, in einem regulären Job zu stehen. Die staatliche Beschäftigungsgarantie wirkte damit als echtes Sprungbrett zurück in den Arbeitsmarkt.
„Die Sorge, Teilnehmer blieben in der Förderung gefangen, war unbegründet“, erklären die Studienautoren. Stattdessen durchbrach das Programm die Spirale der Langzeitarbeitslosigkeit nachhaltig.
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Goldstandard der Forschung liefert klare Beweise
Was macht diese Studie so aussagekräftig? Die Forscher nutzten das Programmdesign als natürliches Experiment. Sie verglichen Personen knapp über der Altersgrenze von 50 Jahren mit denen knapp darunter. Diese Methode gilt als Goldstandard, um echte Kausaleffekte zu messen.
Die zentralen Erkenntnisse:
* Der positive Effekt auf die Beschäftigung ist nachhaltig und hielt auch Jahre nach Programmende an.
* Es gab keine Verdrängung – geförderte Stellen kosteten keine regulären Jobs.
* Viele Teilnehmer wechselten in neue Firmen und Branchen. Das Programm erhöhte offenbar ihre Mobilität.
Teures Programm – aber lohnende Investition?
Die „Aktion 20.000“ galt lange als kostspielig. Kritiker forderten, das Geld lieber in Qualifizierung zu stecken. Die neuen Daten zeichnen ein anderes Bild: Die hohe Erfolgsquote bei der Jobvermittlung macht die anfänglichen Kosten schnell wett.
Langzeitarbeitslosigkeit verursacht enorme volkswirtschaftliche Folgekosten. Die Studie legt nahe, dass temporäre Jobgarantien für diese schwer vermittelbare Gruppe ein hochwirksames Instrument sein können.
Späte Genugtuung für Befürworter
Für Verfechter aktiver Arbeitsmarktpolitik ist die Studie eine späte Rehabilitation. Das Programm der Regierung Kern wurde 2018 von der Nachfolgeregierung gestoppt, bevor Langzeiteffekte evaluiert werden konnten. Die nun vorliegenden Zahlen übertreffen alle Erwartungen.
Die Analyse liefert eine empirische Basis für die Debatte um Jobgarantien. Sie widerlegt das Vorurteil, über 50-jährige Langzeitarbeitslose seien nicht mehr vermittelbar. Sie brauchen oft nur eine staatlich abgesicherte Brücke ins Arbeitsleben.
Comeback für das Modell?
Mit diesen harten Fakten im Rücken wächst der Druck auf die Politik. Wer künftig gegen solche Programme argumentiert, muss erklären, warum man auf ein nachweislich erfolgreiches Instrument verzichten sollte.
Bereits für das kommende Jahr könnten die Erkenntnisse in neue AMS-Förderrichtlinien einfließen. Die Diskussion hat sich von einer ideologischen hin zu einer evidenzbasierten Frage der wirtschaftlichen Vernunft gewandelt.
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