Steueränderungsgesetz 2025: Bundestag beschließt Entlastungen
05.12.2025 - 03:50:12
Der Bundestag hat am Donnerstag das Steueränderungsgesetz 2025 verabschiedet und damit wichtige Weichen für Steuerzahler gestellt. Doch bei der Digitalisierung gibt es eine überraschende Kehrtwende: Die verpflichtende digitale Zustellung von Steuerbescheiden verzögert sich um ein Jahr.
Was bedeutet das für Ihre Steuererklärung 2025? Das Bundesfinanzministerium wollte eigentlich ab 2026 ernst machen: Alle ELSTER-Nutzer sollten ihre Steuerbescheide nur noch digital erhalten. Das traditionelle Schreiben vom Finanzamt wäre damit Geschichte gewesen.
Doch daraus wird vorerst nichts. Die Pflicht zur digitalen Zustellung wurde auf 2027 verschoben. Der Bund der Steuerzahler bestätigte am Donnerstag: Verwaltung und Bürger brauchen schlicht mehr Zeit für die Umstellung.
Konkret heißt das: Wer seine Steuererklärung für 2025 einreicht, kann weiterhin wählen. Der Bescheid kommt standardmäßig per Post – es sei denn, Sie stimmen aktiv der elektronischen Zustellung zu. Erst ab 2027 wird der digitale Abruf zum Standard.
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„Eine pragmatische Entscheidung”, kommentierte Daniela Karbe-Geßler vom Steuerzahlerbund. Eine überstürzte Umstellung hätte rechtliche Unsicherheiten bei Zustellfristen geschaffen.
Pendlerpauschale: Endlich ab dem ersten Kilometer
Lange Arbeitswege werden ab 2026 spürbar günstiger. Der Bundestag machte am Donnerstag den Weg frei: Ab 1. Januar 2026 gelten 38 Cent pro Kilometer bereits ab dem ersten Kilometer. Bisher greift der höhere Satz erst ab Kilometer 21.
Millionen Berufspendler profitieren von dieser Änderung. Allerdings: Die Entlastung wirkt sich erst in der Steuererklärung für 2026 aus – die Sie 2027 einreichen.
Ehrenamt wird stärker gefördert
Wer sich ehrenamtlich engagiert, kann sich freuen. Rückwirkend zum 1. Januar 2025 steigen die Freibeträge:
- Übungsleiterfreibetrag auf 3.300 Euro jährlich
- Ehrenamtspauschale auf 960 Euro
Gastronomen atmen auf: Weniger Mehrwertsteuer
Die Branche erhält eine wichtige Stütze. Ab 2026 sinkt die Mehrwertsteuer auf Restaurant- und Verpflegungsleistungen wieder auf 7 Prozent – Getränke ausgenommen. Nach der Rückkehr auf 19 Prozent markiert dies eine bedeutende Kehrtwende zur Stabilisierung der Gastronomie.
E-Rechnung wird Pflicht
Seit 1. Januar 2025 sind elektronische Rechnungen im B2B-Bereich Pflicht – zumindest der Empfang. Alle Unternehmen müssen nun technisch in der Lage sein, E-Rechnungen zu empfangen und zu archivieren.
Für den Versand gelten Übergangsfristen. ELSTER hat seine Systeme entsprechend aktualisiert, Steuersoftware-Anbieter zogen Anfang Dezember nach.
Was Steuerzahler jetzt tun sollten
Die Übergangsphase 2025/2026 erfordert etwas Vorbereitung:
Sofort prüfen: Ist Ihr ELSTER-Zertifikat noch gültig? Haben Sie dem digitalen Datenabruf zugestimmt? Das vereinfacht Ihre Steuererklärung 2025 erheblich.
Für 2026 kalkulieren: Pendler sollten die erhöhte Pauschale in ihre Nettoeinkommensplanung einbeziehen.
Digital vorbereiten: Nutzen Sie das gewonnene Jahr bis 2027, um sich mit dem “Mein ELSTER”-Postfach vertraut zu machen.
Der Bundesrat muss das Gesetz in seiner letzten Sitzung 2025 noch absegnen – eine Formsache. Damit ist der rechtliche Rahmen für das Steuerjahr 2025 weitgehend gesetzt. Die digitale Revolution beim Finanzamt legt allerdings eine kurze Verschnaufpause ein.
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