Schweiz startet digitale Offensive mit staatlicher E-ID
17.12.2025 - 00:09:12Die Schweiz treibt ihre digitale Souveränität mit einer neuen Gesamtstrategie voran. Kernstück ist die staatliche elektronische Identität „Swiyu“, die Ende 2026 starten soll. Das Volk hatte das Modell im September knapp gebilligt.
Die „Digital Switzerland Strategy 2026“ des Bundesrates fußt auf drei Schwerpunkten: digitale Souveränität, die Einführung der E-ID und die Stärkung der Schweiz als „digitaler Gaststaat“. Die Strategie ist für die Bundesverwaltung ab Januar 2026 verbindlich. Besonderes Augenmerk liegt auf der Sicherheit des Standorts „International Geneva“, dem Sitz von UNO und Rotem Kreuz. Deren Cyber-Resilienz und Cloud-Infrastruktur sollen massiv ausgebaut werden.
Swiyu: Die Wallet-App im Zentrum
Nach dem Ja der Stimmbevölkerung zum E-ID-Gesetz geht es nun in die heiße Phase. Für den Aufbau der Verifikationsinfrastruktur sind über 200 Millionen Franken budgetiert. Herzstück wird die staatliche Wallet-App „Swiyu“, die sich seit Anfang 2025 in der öffentlichen Beta-Testphase befindet.
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Anders als frühere Pläne sieht das aktuelle Modell vor, dass der Staat die Hoheit über die Identitätsausgabe behält. Die Architektur ist dezentral: Persönliche Daten verbleiben auf dem Gerät der Nutzer und werden nicht zentral gespeichert. Nach dem Prinzip „Privacy by Design“ können Nutzer so etwa ihr Alter nachweisen, ohne ihr exaktes Geburtsdatum preiszugeben.
AGOV ersetzt den CH-Login
Parallel zur E-ID führt die Verwaltung den neuen Login-Dienst AGOV ein. Er soll den alten CH-Login bis zum 31. Oktober 2026 vollständig ersetzen. AGOV schafft einen einheitlichen Zugang („Single Sign-On“) zu Dienstleistungen von Bund, Kantonen und Gemeinden. Damit endet der lange Ärger mit dutzenden verschiedenen Logins für verschiedene Behörden.
„AGOV bietet mehr Sicherheit und ermöglicht den Zugang zu Online-Diensten verschiedener Behörden mit einer einzigen Anmeldung“, wirbt die Bundessteuerverwaltung. Das System läuft bereits stabil, nachdem anfängliche kleinere Störungen behoben wurden.
Blaupause mit EU-Anschluss
Die Schweiz orientiert sich technisch an der europäischen eIDAS 2.0-Verordnung, um grenzüberschreitende Kompatibilität zu gewährleisten. Analysten sehen im Schweizer Modell der „selbstbestimmten Identität“ eine Blaupause für andere Nationen. Es verbinde staatliche Kontrolle mit hohen Datenschutzstandards und stehe damit an der Spitze der Technologie.
In den kommenden Monaten will das Justizdepartement die technischen Verordnungen zum E-ID-Gesetz finalisieren. Gleichzeitig prüft der Bund seine Abhängigkeit von ausländischer Software, um kritische Risiken in geopolitischen Krisen zu minimieren. Für Bürger und Unternehmen steht nun der Umstieg auf die neuen digitalen Werkzeuge an.
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