PayPal, Bank

PayPal will eigene Bank – und expandiert nach Afrika

18.12.2025 - 11:41:12

PayPal will mit einer eigenen Bank in den USA Kosten senken und gleichzeitig mit 'PayPal World' neue Märkte in Afrika erschließen, um sein Geschäftsmodell zu stärken.

PayPal beantragt eine US-Banklizenz und plant gleichzeitig die Expansion in afrikanische Märkte. Der Schritt soll Kosten senken und die Kontrolle über das eigene Ökosystem stärken.

Der digitale Bezahldienst PayPal will künftig seine Kredite und Kundengelder selbst verwalten. Dafür hat das Unternehmen bei US-Aufsichtsbehörden die Gründung einer eigenen Bank beantragt. Parallel verfolgt der Konzern aggressive Expansionspläne in Afrika. Diese Doppelstrategie soll das angeschlagene Geschäftsmodell zukunftsfest machen und neue Wachstumsmärkte erschließen.

Banklizenz als strategischer Befreiungsschlag

Am Montag reichte PayPal die Anträge bei der US-Einlagensicherung FDIC und der Finanzaufsicht in Utah ein. Geplant ist die Gründung der “PayPal Bank” als sogenanntes Industrial Loan Company (ILC). Bislang war das Unternehmen für seine Kreditprodukte auf Partner wie die WebBank angewiesen. Eine eigene Lizenz würde diese Abhängigkeit beenden.

‘Die Gründung der PayPal Bank wird unser Geschäft stärken und unsere Effizienz steigern’, erklärte Konzernchef Alex Chriss. Das ermögliche bessere Unterstützung für Kleinunternehmen in den USA. Die potenzielle Bank soll von Mara McNeill geführt werden, einer Managerin mit 25 Jahren Erfahrung im Regulierungsrecht.

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Der Schritt ist vor allem eine Margen-Strategie. Indem PayPal den Mittelsmann ausschaltet, kann es die Gewinnspanne seines Kreditgeschäfts verbessern. Seit 2013 hat das Unternehmen über 30 Milliarden Euro an mehr als 420.000 Geschäftskunden vermittelt. Künftig könnte der Konzern den vollen wirtschaftlichen Wert dieser Transaktionen abschöpfen.

“PayPal World” soll Afrika erobern

Während PayPal seine Heimatbasis in den USA ausbaut, sucht es international nach Wachstum. Otto Williams, Leiter der Region Naher Osten und Afrika, bestätigte Gespräche mit afrikanischen Fintech-Führern. Ziel ist die Einführung der Plattform “PayPal World” auf dem Kontinent bis 2026.

Die Strategie setzt auf Interoperabilität statt Konfrontation. Statt eigene Konten zu erzwingen, will PayPal globale Zahlungen mit lokalen Diensten wie M-Pesa oder Flutterwave verknüpfen. So sollen afrikanische Verbraucher mit ihren gewohnten Methoden weltweit einkaufen können. Ein ähnlicher Ansatz wurde bereits in Indien und Brasilien verfolgt.

Afrika gilt als riesiger, unterversorgter Markt für digitalen Handel. Die “Last-Mile”-Probleme im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr will PayPal mit seiner Netzwerk-Strategie überwinden. Ob sich das Modell monetarisieren lässt, wird ein Schlüsselfaktor für den künftigen Erfolg.

Finanzielle Lage zwischen Hoffnung und Skepsis

Die strategischen Ankündigungen kommen in einer schwierigen Phase für PayPal. Die Aktie (NASDAQ: PYPL) notierte am Mittwoch bei rund 60,18 US-Dollar – ein Minus von fast 30 Prozent seit Jahresbeginn 2025. Zwar gab es nach der Bank-News einen kurzen Aufschwung, doch die Skepsis der Anleger bleibt.

Im dritten Quartal 2024 hatte PayPal einen Umsatz von 8,42 Milliarden US-Dollar erzielt, ein Plus von sieben Prozent im Jahresvergleich. Der Gewinn je Aktie (EPS) lag bei 1,34 US-Dollar und übertraf die Erwartungen. Für das laufende vierte Quartal prognostiziert das Unternehmen nun einen EPS zwischen 1,27 und 1,31 US-Dollar. Für das Gesamtjahr 2025 rechnet PayPal mit 5,35 bis 5,39 US-Dollar.

Trotz der Herausforderungen schüttet der Konzern weiter Dividenden aus. Am 10. Dezember wurden 0,14 US-Dollar je Aktie ausgezahlt.

Langer Weg bis zur eigenen Bank

Der Antrag auf eine ILC-Lizenz folgt dem Vorbild von Konkurrent Block (ehemals Square), der 2021 seine eigene Bank eröffnete. Der Charter ist umstritten: Traditionelle Banken kritisieren, dass Handelsunternehmen so mit weniger Aufsicht ins Bankgeschäft einsteigen können. Für PayPal sind die Vorteile jedoch entscheidend im Kampf gegen Apple Pay und agile Fintech-Startups.

Das Genehmigungsverfahren ist streng und dauert typischerweise 12 bis 18 Monate. Frühestens Ende 2026 könnte die PayPal Bank operativ starten. Bis dahin muss das Unternehmen einen Balanceakt meistern: die aufwändige Regulierung bewältigen und gleichzeitig die Aktienperformance beleben.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob der doppelte Strategiewechsel – Banklizenz plus Afrika-Offensive – PayPal neuen Schwung verleihen kann.

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