Gesund, Krise

Österreich verlängert Gesund aus der Krise bis 2027

01.12.2025 - 21:39:12

Das Sozialministerium sichert weitere 35,15 Millionen Euro für psychologische Hilfe. Doch während 30.000 Kinder und Jugendliche von kostenfreier Behandlung profitieren sollen, offenbaren Rechnungshof und Suizidstatistik massive Lücken im System.

Die Verlängerung des Erfolgsprojekts “Gesund aus der Krise” bis Mitte 2027 bringt Erleichterung für tausende Familien. Seit dem 15. Oktober läuft die Anmeldung für die neue Fördertranche – ein Rettungsanker in einem System, das an seine Grenzen stößt.

Der Berufsverband Österreichischer Psycholog:innen und das Sozialministerium haben die Finanzierung fixiert. Das Projekt überbrückt kritische Wartezeiten auf Kassenplätze und vermittelt oft binnen weniger Wochen Hilfe. Ohne diese niederschwellige Versorgung würden psychische Belastungen bei jungen Menschen häufiger chronisch werden.

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Die Eckdaten:
* 35,15 Millionen Euro zusätzliches Budget
* 30.000 weitere Kinder und Jugendliche erhalten Zugang
* Laufzeit bis Mitte 2027 gesichert
* Anmeldung seit 15. Oktober 2025 möglich

Psychotherapie wird akademisch – ab Oktober 2026

Das neue Psychotherapiegesetz gilt seit Jahresbeginn 2025, doch die größte Veränderung steht noch bevor. Ab 1. Oktober 2026 startet die vollständige Akademisierung: Masterstudien an öffentlichen Universitäten sollen die Psychotherapie als Heilberuf fest verankern.

Die Branche diskutiert bereits über eine “Österreich-Quote” von 75 Prozent bei den Studienplätzen. Damit sollen ausgebildete Fachkräfte dem heimischen Gesundheitssystem erhalten bleiben. Ob diese Quote europarechtlich haltbar ist, wird sich zeigen müssen.

Rechnungshof schlägt Alarm: 90 Tage Wartezeit in Wien

Die Versorgungsrealität sieht düster aus. Der Rechnungshof stellte im August fest: In mindestens 12 von 32 Versorgungsregionen herrscht mangelhafte ambulante Betreuung. Wien bildet einen traurigen Spitzenreiter mit durchschnittlich 90 Tagen Wartezeit auf einen Termin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Die Ärztekammer bestätigte diese Zahlen durch Mystery-Calling-Tests. Das Fazit der Prüfer: Trotz jahrelanger Strategiepapiere stockt die Umsetzung konkreter Maßnahmen.

1.331 Suizide im Jahr 2024 – Männer besonders gefährdet

Die Statistik Austria veröffentlichte ernüchternde Zahlen für 2024. 1.331 Menschen nahmen sich das Leben – davon 1.026 Männer und 305 Frauen. Der Männeranteil von 77 Prozent zeigt: Spezifische Präventionsangebote für Männer bleiben dringend notwendig.

Diese Zahlen widerlegen voreilige Trendmeldungen und unterstreichen, dass Suizidprävention nationale Priorität bleiben muss.

Unternehmen entdecken Prävention neu

Der Fachkräftemangel zwingt Arbeitgeber zum Umdenken. Burnout und psychische Überlastung können sie sich nicht mehr leisten. Programme zur Betrieblichen Gesundheitsförderung und “Fit2Work” verzeichnen steigende Nachfrage.

Doch die Diskussion geht über Obstkörbe hinaus: Gefragt sind strukturelle Veränderungen und externe Beratungsangebote, die Mitarbeiter frühzeitig auffangen. Die Entstigmatisierung psychischer Belastungen im Job wird zur Chefsache.

2026 wird zum Härtetest

Das kommende Jahr muss zeigen, ob die Kritik des Rechnungshofes Früchte trägt. Werden die Versorgungslücken geschlossen? Können die neuen Masterstudien langfristig mehr Therapeuten ausbilden?

Solange Kassenplätze rationiert bleiben und Wartezeiten von Monaten normal sind, bleibt “Gesund aus der Krise” mehr als eine Übergangslösung. Es ist das Sicherheitsnetz, das verhindert, dass das System vollends kollabiert.

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