Leipzig, Offensive

Leipzig startet Offensive für digitale Senioren

27.12.2025 - 12:21:12

Leipzigs Bildungs- und Verbraucherschützer starten mit einem umfassenden Kursprogramm ins neue Jahr, um ältere Menschen fit für die digitale Welt zu machen. Die Volkshochschule und die Verbraucherzentrale Sachsen reagieren damit auf einen gesellschaftlichen Druck: Bankgeschäfte, Arzttermine und Behördengänge verlagern sich zunehmend ins Netz.

Ab der zweiten Januarwoche 2026 startet die Volkshochschule Leipzig ihren Schwerpunkt „Digitale Teilhabe“. Kernstück ist die „Sprechstunde Smartphone und Tablet“, eine Serie kostenloser Einzelberatungen. Sie beginnt am Montag, 12. Januar 2026. In 30-Minuten-Slots ab 10 Uhr können Teilnehmer ihre eigenen Geräte mitbringen und konkrete Probleme lösen lassen – von der App-Installation bis zur Schriftvergrößerung.

Einen Tag später, am 13. Januar 2026, geht der bewährte „Computerclub für Senior/-innen“ (Kurs E600B31K) in eine neue Runde. Das Format setzt auf selbstgesteuertes Lernen: Die Gruppe trifft sich alle zwei Wochen, um PC-Kenntnisse zu vertiefen. Ein erfahrener Dozent steht unterstützend zur Seite, doch im Mittelpunkt steht der Austausch untereinander.

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Die Anmeldung für alle Januar-Kurse läuft bereits online – auch während der Betriebsferien der VHS bis zum 4. Januar 2026.

Verbraucherschützer warnen vor digitalen Fallen

Während die VHS die Bedienung lehrt, konzentriert sich die Verbraucherzentrale Sachsen (VZS) auf die Gefahren im Netz. Ab 7. Januar 2026 bietet sie digitale Informationsveranstaltungen an. Ein Höhepunkt ist das „Lunch & Learn“ am 13. Januar 2026 zum Thema „Tracking – Spuren im Netz: Wie kann man diese einschränken?“. Der Workshop erklärt, wie Cookies und Tracking funktionieren – und wie man sich dagegen schützt.

Vor Ort in Leipzig bietet die VZS zudem individuelle „Beratung rund um die digitale Welt“ an. Im Fokus stehen Betrugsmaschen wie Fake-Shops, Abofallen und undurchsichtige Telekom-Verträge. Angesichts immer raffinierterer, teils KI-generierter Betrugsversuche sind diese Aufklärungsangebote ein wichtiger Baustein für den finanziellen Schutz.

Dezentrale Hilfe in den Stadtteilen

Ergänzt wird das Angebot durch das Netzwerk der Leipziger Seniorenbüros. Die Initiative „Senioren gehen online“ bringt Workshops direkt in die Stadtteile. Diese niedrigschwelligen Kurse betonen oft den sozialen Nutzen der Technik: Wie telefoniere ich per Video mit der Familie? Wie nutze ich WhatsApp oder Signal?

Die Bedeutung dieser lokalen Anlaufstellen zeigte sich beim „Tag der Seniorinnen und Senioren“ im Oktober 2025 unter dem Motto „Mein Smartphone lob ich mir“. Der damals erzeugte Schwung fließt nun in die Planungen für 2026 ein. Das Ziel ist klar: Kein Senior soll abgehängt werden, wenn städtische Services nur noch digital zu haben sind.

Digitale Kompetenz wird zur Überlebensfrage

Der Leipziger Vorstoß spiegelt eine demografische Notwendigkeit in ganz Sachsen wider. Der Freistaat hat eine der ältesten Bevölkerungen Deutschlands. Die digitale Inklusion ist keine freiwillige Aufgabe mehr, sondern eine gesellschaftliche Pflicht.

Treiber sind gesetzliche Neuerungen wie die elektronische Patientenakte (ePA) und das Onlinezugangsgesetz (OZG), das die Digitalisierung der Verwaltung vorschreibt. Wer heute nicht online kann, riskiert den Zugang zu essenziellen Dienstleistungen.

Die Kursformate haben sich dabei gewandelt. Statt starrer „Windows-Einführung“ gibt es flexible „Smartphone-Sprechstunden“. Senioren umgehen zunehmend den stationären PC und nutzen intuitive Tablets und Smartphones. Diese bergen jedoch eigene Sicherheitsrisiken.

Gesundheits-Apps werden nächster Schulungsschwerpunkt

Für das restliche Jahr 2026 planen Experten bereits die nächste Ausbaustufe: Schulungen zu digitalen Gesundheitsanwendungen. Mit der flächendeckenden Einführung der E-Rezepte und anerkannter Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) wird der Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten auf dem Smartphone zum nächsten großen Lernfeld.

Für die aktuellen Januar-Kurse gilt jedoch: Wer einen Platz in den praktischen Workshops sichern will, sollte sich schnell online anmelden. Die Nachfrage nach den Ferien wird hoch sein – und die Kapazitäten sind begrenzt.

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