Grüne, Homöopathie

Grüne verbannen Homöopathie aus Kassenkatalog

05.12.2025 - 20:52:12

Die Grünen fordern den Stopp der Homöopathie-Finanzierung durch Kassen, während das Gesundheitsministerium vor einer Kostenkrise warnt und höhere Zusatzbeiträge ankündigt.

Die Grünen haben bei ihrem Bundesparteitag erstmals klar Position bezogen: Homöopathie soll künftig nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden. Doch während die Delegierten in Hannover über Globuli streiten, veröffentlicht das Bundesgesundheitsministerium heute Zahlen, die zeigen: Die wahre Kostenexplosion steht den Versicherten erst noch bevor.

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) warnt vor einem „trügerischen Überschuss” und kündigt harte Sparmaßnahmen für 2026 an. Für Millionen Beitragszahler bedeutet das: Der Zusatzbeitrag steigt spürbar – und zwar schon in wenigen Wochen.

Historischer Kurswechsel bei den Grünen

Am vergangenen Montag stimmten die Delegierten des Grünen-Bundesparteitags in Hannover mit deutlicher Mehrheit für einen Antrag, der Homöopathie aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung streichen soll. Ein bemerkenswerter Schwenk für eine Partei, die alternative Heilmethoden traditionell als Teil der therapeutischen Vielfalt verteidigt hatte.

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„Die Solidargemeinschaft soll nicht mit den Kosten für Therapien belastet werden, deren Wirksamkeit über den Placebo-Effekt hinaus wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist”, heißt es im beschlossenen Antrag. Damit rücken die Grünen erstmals in die Nähe langjähriger Forderungen aus der Wissenschaft, die schon seit Jahren monieren: Knappe Kassenmittel gehören der evidenzbasierten Medizin vorbehalten.

Bislang bieten viele gesetzliche Krankenkassen Homöopathie als freiwillige Satzungsleistung an – ein beliebtes Lockmittel im Wettbewerb um Mitglieder. Mit dem neuen Kurs der Grünen fällt eine wichtige politische Hürde für ein mögliches gesetzliches Verbot.

Scheinüberschuss verschleiert dramatische Finanzlage

Während die Politik über Kügelchen und Tinkturen debattiert, präsentiert das Bundesgesundheitsministerium heute Zahlen, die aufhorchen lassen. Die gesetzlichen Krankenkassen erwirtschafteten in den ersten drei Quartalen 2025 zwar einen Überschuss von rund 3,6 Milliarden Euro – doch Gesundheitsministerin Nina Warken dämpfte umgehend jede Euphorie.

„Dieser Überschuss darf nicht zu falschen Schlüssen verleiten”, erklärte Warken am Freitagmorgen. „Die gesetzliche Krankenversicherung steht unter enormem Druck. Diese Mittel werden dringend benötigt, um die Rücklagen aufzufüllen, die unter das gesetzliche Minimum gefallen sind.”

Die nackten Zahlen bestätigen die Ministerin: Ende September lagen die GKV-Reserven bei nur noch 5,4 Milliarden Euro – umgerechnet 0,19 Monatsausgaben, knapp unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindeststand von 0,2 Monaten. Besonders brisant: Die Ausgaben stiegen um 7,8 Prozent, während die Einnahmen nur um 5,3 Prozent zulegten. Das strukturelle Defizit bleibt also bestehen.

Die Konsequenz für 2026? Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wird voraussichtlich auf 2,9 Prozent oder höher steigen – nach offiziell 2,5 Prozent in diesem Jahr. Für Versicherte bedeutet das spürbar weniger Netto vom Brutto.

Ärzte kritisieren „Zickzack-Kurs” der Politik

Scharfe Kritik kommt heute aus Berlin von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Bei einer Vertreterversammlung warfen die Mediziner der Gesundheitspolitik einen „Zickzack-Kurs” vor, der das Vertrauen ins System beschädige.

„Wir erleben ein ständiges Hin und Her, das niemandem nützt”, monierte ein KBV-Sprecher. Tatsächlich hatte bereits Ex-Minister Karl Lauterbach (SPD) diskutiert, Homöopathie zu streichen – geschätzte Einsparung: 20 bis 50 Millionen Euro jährlich. Die Initiative versandete jedoch mit dem Ampel-Aus.

Die KBV betonte, dass selbst ein kompletter Homöopathie-Stopp nur ein „Tropfen auf den heißen Stein” sei angesichts der Milliardenlücke. Statt symbolischer Debatten forderten die Ärzte strukturelle Reformen.

Kassen stehen vor harten Einschnitten

Für die großen gesetzlichen Krankenkassen wie die Techniker Krankenkasse, Barmer oder AOK verschärft sich die Lage deutlich. Die Ereignisse dieser Woche zeigen: 2026 wird zum Jahr der schwierigen Entscheidungen.

Leistungskürzungen vorprogrammiert: Mehrere Kassen könnten ihre Homöopathie-Angebote schon jetzt vorsorglich streichen – ohne auf ein gesetzliches Verbot zu warten. „Die Ära großzügiger Zusatzleistungen geht zu Ende”, prognostiziert ein Berliner Gesundheitsexperte. „Künftig wird der Wettbewerb über Kernleistungen und digitale Services laufen, nicht mehr über subventionierte Globuli.”

Beitragserhöhungen kommen sicher: Die Kassen finalisieren gerade ihre Haushalte für das kommende Jahr. Die heute vom BMG bestätigten Kostensteigerungen machen praktisch sicher, dass die Beitragserhöhungs-Bescheide noch im Dezember in den Briefkästen landen werden.

Was bedeutet das für Versicherte?

Die kommenden Wochen werden richtungsweisend. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) und der Gesetzgeber müssen nun den Leistungskatalog prüfen – vor dem Hintergrund des neuen politischen Konsenses.

Für die Millionen Deutschen, die homöopathische Behandlungen nutzen, bedeutet das voraussichtlich: Ab 2026 heißt es Selberzahlen oder Abschluss einer privaten Zusatzversicherung. Und alle gesetzlich Versicherten sollten sich auf eine spürbare Nettogehalts-Reduzierung ab Januar einstellen, wenn der erhöhte Zusatzbeitrag greift.

Bleibt die Frage: Reicht das alles aus, um die GKV nachhaltig zu stabilisieren? Die Antwort werden die nächsten Quartalsberichte liefern – vermutlich mit weiteren unangenehmen Überraschungen.

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