Deutschland startet Offensive für digitalen Führerschein
01.12.2025 - 17:09:12Die Digitalisierung der deutschen Verwaltung nimmt Fahrt auf: Nachdem vergangene Woche die vierte EU-Führerscheinrichtlinie in Kraft trat, beschleunigt Deutschland die Einführung mobiler Ausweisdokumente – und will bereits 2026 fertig sein.
Der rechtliche Rahmen für digitale Identitäten in Europa hat sich grundlegend verändert. Am Dienstag, den 25. November, wurde die vierte EU-Führerscheinrichtlinie rechtsverbindlich. Alle EU-Mitgliedstaaten müssen bis 2030 einen digitalen Führerschein anbieten, der mit der “European Digital Identity Wallet” (EUDI-Wallet) kompatibel ist.
Wie die Fachzeitschrift Autohaus heute analysiert, ersetzt die Richtlinie physische Karten nicht, sondern stellt digitale Formate rechtlich gleich. Deutschland prescht vor: Laut Gesetzentwurf der Bundesregierung soll der nationale digitale Führerschein bereits Ende 2026 verfügbar sein – vier Jahre vor der EU-Frist.
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Zusätzlich schreibt die Richtlinie modernisierte Ausbildungsinhalte vor. Fahranfänger müssen künftig verpflichtend über Assistenzsysteme und Ablenkungsgefahren durch Mobiltelefone aufgeklärt werden.
Bundesländer starten Digitalisierungskampagne
Die Länder ziehen nach: Am Freitag kündigte Sachsen-Anhalt eine umfassende Kampagne zur “OZG- und Registermodernisierung” an, die heute startet. Ziel ist es, die Kluft zwischen technischer Verfügbarkeit und tatsächlicher Nutzung zu schließen.
“Wir haben uns vorgenommen, Sachsen-Anhalt moderner und digitaler zu machen”, erklärte Staats-CIO Bernd Schlömer. Die Initiative soll konkrete Online-Services bekannter machen – eine zentrale Schwachstelle der bisherigen Digitalisierungsstrategie.
Diese Offensive passt zur bundesweiten “End-to-End-Digitalisierung”. Die Strategie fordert nicht nur digitale Antragsformulare, sondern durchgängig medienbruchfreie Bearbeitung von Verwaltungsvorgängen.
Privatwirtschaft steigt ein: 75 Unternehmen machen mit
Die Politik schafft den Rahmen, die Wirtschaft liefert die Infrastruktur. Mitte November unterzeichneten das Bundesverkehrsministerium und der Digitalverband Bitkom ein Memorandum zur Beschleunigung der EUDI-Wallet.
Über 75 Unternehmen haben sich bereits verpflichtet, die digitale Brieftasche zu unterstützen. Darunter Schwergewichte wie Lufthansa und Amadeus. Die Anwendungsfälle sind alltagsnah: Flughafen-Check-in, Mietwagenbuchungen, Hotel-Identifikation – alles nur mit dem Smartphone.
“Die EUDI-Wallet ist weit mehr als eine App; sie schafft eine gemeinsame Infrastruktur für digitale Rechtsgeschäfte”, betonte Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. Wenn der deutsche Wallet 2026 startet, soll er sofort im öffentlichen und privaten Sektor einsetzbar sein.
Deutschlands strategischer Vorsprung
Der Zeitplan ist ambitioniert – aber kalkuliert. Jahrelang hinkte Deutschland bei digitalen Behördendiensten hinterher. Mit dem Startschuss am 25. November für die EU-Richtlinie existiert nun die rechtliche Klarheit, die lange fehlte.
Warum die Eile? Marktanalysten sehen einen strategischen Schachzug: Wer früh ein funktionierendes Ökosystem etabliert, prägt die technischen Standards für ganz Europa. Die Einbindung von Reise- und Logistikunternehmen deutet darauf hin, dass der erste Massenmarkt für die digitale Brieftasche nicht in Ämtern, sondern am Flughafen und im Hotel entstehen wird.
Was kommt als Nächstes?
Anfang 2026 beginnt die entscheidende Phase: technische Pilotprojekte. Das Kraftfahrt-Bundesamt wird in den kommenden Monaten die Spezifikationen für Prüf-Apps veröffentlichen, die Polizei und Autovermieter nutzen.
Bürger können mit ersten öffentlichen Betas der integrierten EUDI-Wallet-Funktionen im Laufe des nächsten Jahres rechnen. Bis dahin dient die bereits verfügbare digitale Zulassungsbescheinigung als Testfall für mobile Verwaltungsdokumente. Der digitale Führerschein soll Ende 2026 folgen – dann wird sich zeigen, ob Deutschlands Digitalisierungsoffensive aufgeht.
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