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Apple warnt Nutzer in 84 Ländern vor Spyware-Angriffen

05.12.2025 - 18:29:12

Apple schlägt Alarm: Nutzer in 84 Ländern erhielten diese Woche Warnungen vor gezielten Söldner-Spyware-Angriffen auf ihre iPhones. Die am 2. Dezember initiierte Welle markiert einen der umfangreichsten Sicherheitsalarme des Konzerns in diesem Jahr.

Die Bedrohung richtet sich gegen eine spezielle Nutzergruppe: Journalisten, Aktivisten, Politiker und Diplomaten werden gezielt attackiert. Apple nennt die Angriffe in den versendeten E-Mails und iMessage-Benachrichtigungen beim Namen: „Apple hat festgestellt, dass Sie Ziel eines Söldner-Spyware-Angriffs sind, der versucht, das mit Ihrer Apple-ID verknüpfte iPhone aus der Ferne zu kompromittieren.”

Diese Warnungen basieren auf internen Bedrohungsanalysen mit „hoher Zuverlässigkeit”. Der Begriff „Söldner-Spyware” ersetzt seit 2024 die frühere Formulierung „staatlich unterstützte Angriffe” – eine bewusste Verschiebung, die die Rolle privater Überwachungsfirmen wie NSO Group oder Intellexa betont.

Die Lage verschärft sich auf breiter Front. Nur einen Tag nach Apples initialen Benachrichtigungen veröffentlichte Google am 3. Dezember eigene Warnungen. Nutzer in Ägypten, Kasachstan und Saudi-Arabien wurden vor Angriffen mit der Intellexa-Spyware gewarnt.

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Das koordinierte Vorgehen beider Tech-Giganten deutet auf eine aggressive neue Kampagne hin. Sicherheitsexperten sehen darin ein Indiz, dass die Überwachungsindustrie trotz internationaler Sanktionen floriert und neue Schwachstellen in iOS und Android ausnutzt. Google merkte in seiner Analyse an, dass Intellexa „Einschränkungen umgeht und floriert” – trotz US-Sanktionen gegen das Unternehmen und dessen Führungskräfte.

Zero-Click-Exploits: Angriff ohne Klick

Die aktuellen Attacken gehören zur gefährlichsten Kategorie von Cyberangriffen: Zero-Click-Exploits. Opfer müssen weder auf Links klicken noch Dateien öffnen. Die Spyware installiert sich oft allein durch den Empfang einer präparierten Nachricht, die anschließend spurlos verschwindet, während die Überwachungssoftware im Hintergrund aktiv bleibt.

Apple empfiehlt gefährdeten Nutzern dringend die Aktivierung des Blockierungsmodus (Lockdown Mode). Dieser mit iOS 16 eingeführte Sicherheitsmodus schränkt die iPhone-Funktionalität drastisch ein:

  • Bestimmte Nachrichtenanhänge werden blockiert
  • FaceTime-Anrufe von unbekannten Nummern abgewiesen
  • Komplexe Web-Browsing-Technologien deaktiviert

Für die Mehrheit der Nutzer mag dies unpraktisch erscheinen. Für Menschenrechtsanwälte, investigative Journalisten und Oppositionspolitiker ist es jedoch oft die einzige effektive Verteidigung gegen Tools, die Millionen kosten.

Ein Wettrüsten ohne Sieger?

Die Resilienz der Spyware-Industrie beunruhigt Experten. Seit 2021 hat Apple Nutzer in über 150 Ländern gewarnt – allein diese Woche waren 84 Nationen betroffen. Was früher auf wenige autokratische Regime beschränkt schien, entwickelt sich zu einem globalen Phänomen.

Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Apples Warnungen erfassen nur definitiv identifizierte Angriffe. Da Söldner-Spyware auf maximale Tarnung ausgelegt ist, könnten zahlreiche Infektionen unentdeckt bleiben.

Branchenbeobachter erwarten in den kommenden Wochen weitere Enthüllungen. Erfahrungsgemäß folgen auf solche Warnwellen Berichte von Organisationen wie Citizen Lab oder Amnesty International, die forensische Analysen durchführen und die Akteure hinter den Angriffen identifizieren.

Was Nutzer jetzt tun sollten

Apple rät allen Nutzern mit Warnbenachrichtigung, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen – etwa über die Digital Security Helpline von Access Now. Für alle anderen gilt: Das sofortige Installieren der neuesten iOS-Updates bleibt der wichtigste Schutzmechanismus gegen bekannte Sicherheitslücken.

Für den durchschnittlichen Verbraucher bleibt die direkte Gefahr statistisch gering. Doch die indirekten Auswirkungen auf die digitale Privatsphäre sind immens. Experten fordern erneut strengere internationale Regulierungen für den Handel mit Cyberwaffen.

Die Warnung vom 5. Dezember ist ein deutliches Signal: Im digitalen Zeitalter ist Sicherheit kein Zustand, sondern ein fortwährender Prozess, der ständige Wachsamkeit erfordert.

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