Amazon, Samsung

Amazon und Samsung: FBI warnt vor Fake-Shop-Welle im Endspurt

06.12.2025 - 02:30:12

Die letzten Tage vor Weihnachten werden für Online-Käufer zur Hochrisikozone. Das FBI schlägt Alarm: Cyberkriminelle fluten das Netz mit täuschend echten Fake-Shops, die Amazon, Samsung und andere Marken imitieren. Allein im November explodierten die Phishing-Angriffe um über 600 Prozent – und die Betrüger nutzen jetzt KI-Tools, um ihre Fallen noch perfekter zu tarnen.

Die Zahlen sind dramatisch: Über 2.000 gefälschte Online-Shops hat die Sicherheitsfirma CloudSEK Ende November aufgedeckt, organisiert in regelrechten Netzwerken. Parallel dazu registrierte das Cybersecurity-Unternehmen Darktrace einen Anstieg von Amazon-Phishing um 620 Prozent. Was das für deutsche Verbraucher bedeutet? Höchste Vorsicht bei jedem Klick in den kommenden Tagen.

Am 4. Dezember 2025 veröffentlichte das FBI Atlanta eine dringliche Warnung: “Scammer machen keine Feiertagspause.” Die Behörde registriert eine Flut von Fällen, in denen Käufer für Waren bezahlen, die niemals geliefert werden – oder Händler Produkte verschicken, aber nie ihr Geld sehen.

“Betrüger erstellen Websites, die tolle Angebote versprechen, in Wahrheit aber nur Ihre Zahlungsdaten und Ihr Geld stehlen”, heißt es in der Mitteilung. Die Raffinesse dieser Seiten habe massiv zugenommen, viele würden über “zu schön, um wahr zu sein”-Anzeigen in sozialen Medien verbreitet.

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Die Warnung aus Atlanta steht nicht allein: Das FBI Cleveland meldete kürzlich, dass allein Bewohner von Ohio mehr als fünf Millionen Dollar durch solche Betrugsmaschen verloren haben. Die Opfer glaubten, bei seriösen Händlern einzukaufen – und gaben ihre Kreditkartendaten direkt an Kriminelle weiter.

Amazon-Fälschungen dominieren mit 80 Prozent aller Angriffe

Wie massiv das Problem geworden ist, zeigen Daten von Darktrace vom 27. November 2025: Phishing-Attacken, die Amazon imitieren, stiegen im November um 620 Prozent im Vergleich zu den Vormonaten. Noch alarmierender: Amazon-Fälschungen machen mittlerweile 80 Prozent aller Phishing-Angriffe auf große Konsummarken aus – weit vor Apple, Netflix oder PayPal.

“Der Posteingang zur Weihnachtszeit ist ein ideales Jagdrevier für Betrüger”, erklärt Nathaniel Jones, Sicherheitsexperte bei Darktrace. “Angreifer wissen, dass Menschen Versandbenachrichtigungen, Rabattcodes und Last-Minute-Angebote von ihren bevorzugten Händlern erwarten. Eine gefälschte E-Mail muss sich nicht besonders anstrengen, um glaubwürdig zu wirken.”

Der Bericht hebt besonders die Rolle künstlicher Intelligenz hervor: 27 Prozent der Phishing-Mails enthielten 2025 mehr als 1.000 Zeichen. Diese Komplexität deutet auf den Einsatz von Large Language Models hin, die “tadellose Grammatik” und professionelle Layouts erzeugen – und damit klassische Spam-Filter umgehen.

2.000 Fake-Shops in koordinierter Kampagne enttarnt

Parallel zu den E-Mail-Attacken deckte CloudSEK ein industriell organisiertes Netzwerk gefälschter Online-Shops auf. Die Sicherheitsforscher identifizierten zwei Hauptcluster:

Der Amazon-Cluster: Über 750 miteinander verbundene Websites, die gezielt Amazon-Domains nachahmen – etwa durch minimale Tippfehler wie “amazon-safe[.]shop”. Diese Seiten nutzen einheitliche Weihnachtsbanner, “Countdown-Timer” für künstliche Dringlichkeit und gefälschte Vertrauenssiegel.

Der .Shop-Cluster: Ein breiteres Netzwerk von über 1.000 Domains mit der Endung “.shop”, die Marken wie Samsung, Ray-Ban und Xiaomi imitieren.

CloudSEK betont: “Das sind keine Einzelfälle, sondern hochorganisierte Operationen mit identischen Methoden.” Die technische Analyse offenbarte einen verräterischen Widerspruch: Während die Seiten US-Händler nachahmen, laufen viele auf Servern in der chinesischen Provinz Guangdong – konkret über Alibaba Cloud-Dienste.

Die Fake-Shops werden häufig über kurzlebige Social-Media-Anzeigen beworben, die gerade lange genug online bleiben, um Moderationsfilter zu umgehen und Kreditkartendaten abzugreifen.

KI senkt die Einstiegshürde für Cyberkriminelle dramatisch

Experten sehen 2025 als Wendepunkt für KI-gestützten Online-Betrug. Die Fähigkeit, automatisiert Tausende überzeugende Websites zu erstellen – wie die CloudSEK-Funde belegen – überfordert traditionelle Löschverfahren.

“Die Einstiegshürde ist drastisch gesunken”, schreiben die Darktrace-Forscher. “Tools wie ChatGPT und Gemini ermöglichen es Cyberkriminellen, Phishing-Kampagnen zu erstellen, die selbst für Menschen schwer zu erkennen sind.”

Dieser technologische Sprung macht SMS-Phishing und E-Mail-Betrug besonders gefährlich. Die gefälschten Benachrichtigungen imitieren oft Echtzeit-Lieferupdates – eine Taktik, die in der ersten Dezemberwoche extrem effektiv ist, wenn Verbraucher nervös ihre Pakete verfolgen.

So schützen Sie sich vor den Fake-Shop-Fallen

Da das Zeitfenster für garantierte Weihnachtslieferungen in den nächsten zehn Tagen schließt, erwarten Experten eine Verschiebung der Taktiken: Weg von “Flash-Sale”-Betrugsmaschen hin zu “Versandverzögerungs”-Benachrichtigungen, die Panik vor verspäteten Geschenken ausnutzen sollen.

Das FBI rät:

URLs manuell eingeben: Website-Adressen von Hand eintippen statt auf Links in E-Mails oder SMS zu klicken.

HTTPS prüfen: Zwar keine Garantie für Sicherheit, aber das Fehlen einer gesicherten Verbindung ist ein Warnsignal.

Vor künstlicher Dringlichkeit hüten: Countdown-Timer und “Letzte Chance”-Warnungen sind klassische psychologische Trigger der Fake-Shops.

Betrug sofort melden: Opfer sollten umgehend ihre Bank kontaktieren und Anzeige bei IC3.gov erstatten.

Mit einem Angriffsvolumen, das keine Anzeichen einer Verlangsamung zeigt, rechnen Cybersecurity-Profis damit, dass die Weihnachtssaison 2025 neue Rekorde bei digitalen Betrugsschäden aufstellen wird. Wer jetzt noch online einkauft, sollte jeden Link zweimal prüfen – die Betrüger arbeiten mit Hochdruck.

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