AirTag-Sicherheit: So schützen sich Apple und Google jetzt
23.12.2025 - 02:32:12Apple und Google führen einen gemeinsamen Industriestandard ein, der Nutzer beider Plattformen vor unbefugten Ortungsgeräten warnt. Zudem stellt Apple neue Datenschutzfunktionen und eine sicherere Hardware-Generation in Aussicht.
Apple und Google haben den Kampf gegen Stalking mit Bluetooth-Trackern verschärft. Ihr gemeinsamer Industriestandard sorgt jetzt für plattformübergreifende Warnungen vor unerwünschten Sendern. Gleichzeitig rüstet Apple seine eigenen Geräte mit neuen Funktionen nach.
“Standort teilen”: So bleibt die Kontrolle beim Nutzer
Eine der wichtigsten Neuerungen für iPhone-Nutzer ist die Funktion “Standort des Gegenstands teilen”. Sie löst ein praktisches Problem: Wie teilt man den Aufenthaltsort eines verlorenen Koffers mit einer Fluglinie, ohne seine Privatsphäre preiszugeben?
Die Antwort ist ein temporärer Link. Er zeigt den Standort des AirTags auf einer Karte an und verfällt nach sieben Tagen automatisch. Große Airlines wie Lufthansa oder United haben diese Links bereits in ihre Service-Prozesse integriert. Der Vorteil ist klar: Nutzer müssen keine Screenshots mehr verschicken oder gar ihre Apple-ID-Daten weitergeben. Das senkt das Risiko für Social-Engineering-Angriffe erheblich.
Der große Wurf: Ein Warnsystem für alle
Der eigentliche Gamechanger ist jedoch die Allianz der Tech-Riesen. Der gemeinsame Standard “Detecting Unwanted Location Trackers” (DULT) schließt ein großes Sicherheitsloch.
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- iPhone warnt vor Android-Trackern: Apples Geräte erkennen jetzt nicht nur fremde AirTags, sondern auch kompatible Tracker von Herstellern wie Chipolo oder Pebblebee.
- Android warnt vor AirTags: Umgekehtt erhalten Android-Nutzer nun systemeigene Warnungen, sollte sich ein Apple-Tracker unbemerkt mit ihnen bewegen.
- Einheitliche Handhabung: In beiden Fällen können Nutzer den Tracker einen Ton abspielen lassen, um ihn zu finden, und erhalten klare Anleitungen, wie sie ihn deaktivieren.
Diese plattformübergreifende Abwehr gilt als Meilenstein. Sie macht es Stalkern deutlich schwerer, sich die Grenzen zwischen iOS und Android zunutze zu machen.
AirTag 2: Härtere Hardware gegen Manipulation
Während die Software nachgerüstet wird, arbeitet Apple offenbar an einer sichereren Hardware-Generation. Branchenberichte deuten auf einen AirTag 2 hin, der speziell gegen Manipulationen geschützt sein soll.
Ein Hauptkritikpunkt an der ersten Generation war der entfernbare Lautsprecher. Stalker konnten ihn ausschalten, um die akustische Warnung zu unterbinden. Beim Nachfolger soll das Gehäuse so konstruiert sein, dass der Lautsprecher nicht mehr ohne Zerstörung des Geräts deaktiviert werden kann. Zudem wird ein verbesserter Ultra-Wideband-Chip erwartet, der die präzise Ortung (“Genaue Suche”) über größere Distanzen ermöglicht – ein Sicherheitsvorteil für potenzielle Opfer.
Rechtlicher Druck zwingt zum Umdenken
Die technischen Fortschritte werden von rechtlichem Druck begleitet. In den USA läuft eine Sammelklage gegen Apple, die eine grundsätzliche Frage stellt: War das Design des ersten AirTags fahrlässig?
Apple argumentiert, man habe mit Updates schneller und umfassender reagiert als jeder Wettbewerber. Für die gesamte Branche ist die Botschaft jedoch klar: “Safety by Design” wird zum Muss. Neue Tracker ohne integrierte Anti-Stalking-Maßnahmen dürften es künftig schwer haben, auf den Markt zu kommen.
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