VW bietet 30.000 Euro für Standortwechsel
07.12.2025 - 08:52:12Volkswagen setzt auf interne Mobilität mit hohen Prämien, während das neue Cybersicherheitsgesetz NIS 2 Führungskräfte haftbar macht und KI-Ängste die Belegschaft beschäftigen.
Die deutsche Wirtschaft steckt in der Transformation – und zwingt Unternehmen zu radikalen Schritten. Während Volkswagen Mitarbeiter mit Prämien von Dresden nach Wolfsburg lockt, verschärft ein neues Cybersicherheitsgesetz den Druck auf Führungskräfte. Gleichzeitig fürchtet jeder sechste Beschäftigte um seinen Job durch KI. Was bedeutet das für 2026?
Diese erste Dezemberwoche markiert einen Wendepunkt: Personalplanung ist längst keine administrative Aufgabe mehr. Sie entscheidet über die Zukunftsfähigkeit ganzer Konzerne. Das zeigt das Beispiel Volkswagen besonders deutlich – doch auch neue Haftungsrisiken und wachsende Existenzängste fordern strategisches Umdenken.
Dresden als Testfall: VW lockt mit Rekordprämien
Der Donnerstag (4. Dezember) brachte eine bemerkenswerte Nachricht aus Wolfsburg: Volkswagen bietet Beschäftigten der “Gläsernen Manufaktur” in Dresden 30.000 Euro, wenn sie freiwillig an andere Standorte wie Wolfsburg oder Kassel wechseln. Ein Signal mit Sprengkraft.
Warum dieser ungewöhnliche Schritt? In Dresden drohen Überkapazitäten, während die großen Werke händeringend Fachkräfte suchen. Statt teurer Abfindungen und sozial schmerzhafter Kündigungen setzt der Konzern auf interne Mobilität. Die Botschaft: Allokation vor Reduktion.
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Die Maßnahme ist Teil eines umfassenderen Transformationspakets. Bis 2030 gilt die Beschäftigungssicherung – das erhöht den Druck, Personal innerhalb des Konzerns flexibel zu verschieben. Für andere Unternehmen könnte dieses Modell Schule machen: Finanzielle Anreize für Standortwechsel sind günstiger als Neueinstellungen in einem ausgetrockneten Arbeitsmarkt.
Cybersicherheit wird zur Chefsache
Einen Tag später, am Freitag (5. Dezember), folgte die nächste Zäsur: Das deutsche Umsetzungsgesetz zur EU-Richtlinie NIS 2 wurde veröffentlicht. Die Auswirkungen auf die Personalplanung sind drastisch.
Cybersicherheit ist künftig keine reine IT-Aufgabe mehr – sondern haftungsbewehrte Führungsaufgabe. Geschäftsführer tragen persönliche Verantwortung für Risikomanagement-Maßnahmen. Was heißt das konkret?
Erstens: Bei der Nachfolgeplanung für Führungspositionen muss Cybersecurity-Kompetenz zwingend ins Anforderungsprofil. Zweitens: Der Kreis betroffener Unternehmen wächst von 4.500 auf rund 29.000. Eine massive Schulungswelle wird nötig – strategisch geplant, nicht als Pflichtübung.
HR-Abteilungen stehen vor einer neuen Realität: Personalentwicklung im Bereich IT-Sicherheit ist keine Option mehr, sondern gesetzliche Notwendigkeit. Wer hier nicht handelt, setzt die Geschäftsleitung Haftungsrisiken aus.
Jeder Sechste fürchtet um den Job
Neben rechtlichen Vorgaben bleibt die Künstliche Intelligenz der dominierende Treiber. Doch wie gehen Beschäftigte damit um? Eine am Dienstag (2. Dezember) veröffentlichte Sonderauswertung des Xing Arbeitsmarktreports 2025 liefert ernüchternde Antworten.
16 Prozent der Beschäftigten sorgen sich konkret, dass ihr eigener Arbeitsplatz durch KI wegfallen könnte – Tendenz steigend. Noch drastischer: 29 Prozent glauben, KI werde viele menschliche Arbeitskräfte überflüssig machen.
Diese Zahlen sind ein Weckruf. Die Einführung von KI-Tools darf nicht technokratisch erfolgen. Erfolgreiche Strategien definieren Rollen neu, in denen KI als “Kollege” fungiert, nicht als Ersatz. Transparente Upskilling-Pfade müssen Ängste abfedern.
Besonders spannend: Jüngere Arbeitnehmer (Gen Z) sehen KI eher als Chance für Innovation. Die Skepsis ist in der mittleren Altersgruppe höher. Differenzierte Personalentwicklungspläne sind hier gefordert – keine Einheitslösungen.
Arbeitsmarkt: Stabilität mit Warnsignalen
Den quantitativen Rahmen liefern die November-Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Die Arbeitslosigkeit sank saisonüblich leicht um 26.000 auf 2,885 Millionen. Doch saisonbereinigt verzeichnete der Markt einen leichten Anstieg.
Diese Zahlen untermauern ein Paradoxon: Während die Konjunkturflaute in Bau und Teilen der Industrie zu Zurückhaltung führt, herrscht in IT, Pflege und Green Tech akuter Mangel. Die “One-Size-Fits-All”-Strategie hat ausgedient.
Unternehmen müssen künftig gleichzeitig Personal umschichten (wie VW) und aggressiv neue Talente für Zukunftsfelder rekrutieren. Diese Ambidextrie der Personalplanung wird 2026 zur Kernkompetenz.
Was kommt 2026?
Die Entwicklungen dieser Dezemberwoche zeichnen klare Schwerpunkte:
Interne Mobilität wird zum Wettbewerbsvorteil. Finanzielle Anreize für Standort- oder Rollenwechsel sind günstiger als Neueinstellungen. Das VW-Modell könnte Maßstäbe setzen.
Legal Compliance verschiebt Skill-Sets für Führungskräfte massiv. Mit NIS 2 und kommenden ESG-Berichtspflichten ändern sich Anforderungsprofile grundlegend.
Psychologische Sicherheit wird von der Floskel zur harten Währung der Mitarbeiterbindung. In einer Zeit, in der jeder sechste Mitarbeiter um seinen Job fürchtet, entscheidet Change Management über Erfolg oder Misserfolg.
Die Signale aus Wolfsburg und Berlin sind eindeutig: Personalplanung ist strategisches Risikomanagement, Rechtsbefolgung und Kulturarbeit zugleich. Wer jetzt nicht umsteuert, riskiert im kommenden Jahr, strategisch abgehängt zu werden.
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