Versteckter, Zucker

Versteckter Zucker: So täuscht die Lebensmittelindustrie Verbraucher

14.11.2025 - 14:22:12

Fruchtjoghurt, Müsli, Vitaminwasser – viele vermeintlich gesunde Produkte entpuppen sich als Zuckerbomben. Aktuelle Berichte von Verbraucherschützern zeigen: Die Industrie nutzt über 70 verschiedene Bezeichnungen, um den wahren Zuckergehalt zu verschleiern. Währenddessen überschreiten Deutsche die WHO-Empfehlung um mehr als das Doppelte.

Die Zahlen sind alarmierend. Die WHO empfiehlt maximal 25 Gramm freien Zucker pro Tag – etwa sechs Teelöffel. Die Realität? Männer konsumieren durchschnittlich 78 Gramm, Frauen 61 Gramm täglich. Hauptverantwortlich dafür ist nicht die Schokolade zum Feierabend, sondern der versteckte Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln.

Ein kleiner Becher Fruchtjoghurt enthält fast die Hälfte der empfohlenen Tagesdosis. Smoothies gelten als gesund, liefern aber oft ebenso viel Zucker wie Limonade. Selbst herzhafte Produkte sind betroffen: Ketchup, Fertigsaucen und Tiefkühlpizza enthalten erhebliche Zuckermengen als Geschmacksverstärker.

Besonders perfide: Vitaminwasser. Das als gesunde Alternative vermarktete Getränk kann bis zu sieben Stück Würfelzucker pro Flasche enthalten. Verbraucherschützer kritisieren diese Irreführung scharf.

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Typische Zuckerfallen:
* Fruchtjoghurt: bis zu 12 Gramm per Becher
* Müsli: oft mehr als Cornflakes
* Vitaminwasser: bis zu 21 Gramm pro Flasche
* Ketchup: etwa 4 Gramm pro Esslöffel

So erkennen Sie getarnten Zucker

Die Industrie arbeitet mit Tricks. Statt “Zucker” tauchen in der Zutatenliste Namen wie Glukosesirup, Fruktose, Dextrose, Maltodextrin oder Invertzuckersirup auf. Über 70 verschiedene Bezeichnungen existieren.

Die Strategie dahinter: Werden mehrere Zuckerarten verwendet, rutschen diese einzeln weiter nach hinten in der Zutatenliste – obwohl sie zusammen einen Hauptbestandteil ausmachen. Die Position täuscht über die tatsächliche Menge hinweg.

So durchschauen Sie die Tricks:

Prüfen Sie die Nährwerttabelle unter “Kohlenhydrate, davon Zucker”. Dieser Wert ermöglicht direkten Produktvergleich. Achten Sie auf alle Begriffe, die auf “-ose” oder “-sirup” enden. Misstrauisch werden sollten Sie auch bei “Malz-“, “Süß-” oder “Dicksaft”.

Gesundheitsrisiken: Mehr als nur überflüssige Kalorien

Hoher Zuckerkonsum liefert leere Kalorien ohne essenzielle Nährstoffe. Die Folgen reichen von Übergewicht über Typ-2-Diabetes bis zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aktuelle Studien belegen zudem den Zusammenhang mit Bluthochdruck und vaskulärer Demenz.

Besonders dramatisch: Der Zuckerkonsum in den ersten 1000 Lebenstagen prägt die Gesundheit im Erwachsenenalter maßgeblich. Was Kinder essen, entscheidet über ihr Krankheitsrisiko in Jahrzehnten.

Politik versagt bei Zuckerreduktion

Freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie sind gescheitert. Die Nationale Reduktionsstrategie der Bundesregierung bleibt hinter ihren Zielen zurück. Verbraucherschützer und Mediziner fordern deshalb verbindliche Maßnahmen.

Auf dem Tisch liegen: Eine Herstellerabgabe auf zuckerhaltige Getränke, verpflichtende Einführung des Nutri-Score und ein Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel, die sich an Kinder richten. Die EU reagiert mit neuen Kennzeichnungspflichten – etwa für zuckerreduzierte Fruchtsäfte in der “Frühstücksrichtlinie”.

Was sich ändern muss

Der Druck auf die Politik wächst. Die bis 2025 gesetzten Reduktionsziele stehen auf dem Prüfstand. Experten erwarten eine grundlegende Neubewertung der bisherigen Strategie. Denn eins ist klar: Ohne verbindliche Vorgaben wird sich wenig ändern.

Verbraucher müssen sich derzeit selbst schützen. Der Nutri-Score bietet erste Orientierung, seine Nutzung bleibt aber freiwillig. Wer gesund essen will, kommt um den kritischen Blick auf die Zutatenliste nicht herum.

Langfristig könnte nur eine Kombination helfen: Strengere Gesetze, innovative Zuckeralternativen und aufgeklärte Verbraucher, die mit ihrem Kaufverhalten Druck ausüben. Bis dahin gilt: Trauen Sie keinem Etikett blind.

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