Trump, Donald Trump

Trump verkauft seine Aktien – doch warum?

15.12.2016 - 08:00:03

„Let’s make america great again!“ – mit diesem Motto hat Donald Trump die US-Wahl erfolgreich bestritten und wird am 20. Januar 2017 ins Weiße Haus einziehen. Nun ist bekannt geworden, dass er bereits vor der Wahl seine gesamten Aktienbestände verkauft hat. Über die genauen Gründe wird noch spekuliert, jedoch gibt es einige interessante Erklärungen für diesen Schritt.

Bild: Auch Donald Trump hatte ein durchaus ansehnliches Aktienportfolio
Bild: Auch Donald Trump hatte ein durchaus ansehnliches Aktienportfolio
Quelle: Quelle: Vintage Tone – 410606110 / Shutterstock.com

Der designierte US-Präsident Donald Trump ist als harter Geschäftsmann bekannt, der in seiner TV-Show „The Apprentice“ die jeweils schwächsten Kandidaten mit seinem berühmten Satz „You’re fired“ entlässt. Dass er darüber hinaus auch auf dem Aktienmarkt aktiv war, dürfte kaum überraschen. Noch im Dezember 2015 wurde sein umfangreiches Aktienpaket auf ca. 40 Millionen US-Dollar geschätzt. Mittlerweile scheint er diese Aktien jedoch komplett verkauft zu haben.

Donald Trump war kein Neuling auf dem Aktienmarkt

Donald Trump ist der Aktienmarkt selbstverständlich nicht neu. Bereits in den Achtzigerjahren war er dort sehr aktiv. So hielt er 1987 unter anderem 78% der Resorts International Inc., welches seine Ursprünge in den 1950er-Jahren hatte. Zeitweise betrieb er einige Casinos wie das Taj Mahal in Atlantic City und stand im Wettbewerb mit Firmen wie der MGM Resorts International. Das Unternehmen ist bekannt für zahlreiche Spielhäuser an internationalen Standorten und betreibt zudem viele seriöse Online-Casinos.

Wie sah das Aktienportfolio von Donald Trump zuletzt aus?

Auf boerse.ard.de wurden interessante Einzelheiten über das Aktienportfolio von Donald Trump veröffentlicht. Dabei hatte Trump zuletzt (Stand: Juli 2015) zahlreiche namhafte Titel in seinem Besitz:

Firma

Beschreibung

Apple

Die Aktien der Firma Apple gehörten ganz klar zu den wichtigsten Positionen im Portfolio von Donald Trump. Auch wenn es mit dem Titel Anfang 2016 stark bergab ging, konnte sich die Aktie zuletzt wieder erholen.

IBM

Der bekannte Hardware-Konzern IBM gehörte ebenfalls zum Trump-Portfolio. Das Papier hatte im Februar und März 2016 einen Durchhänger, konnte sich seitdem jedoch wieder fangen.

Alphabet

Der Google-Mutterkonzern scheint mit seiner Aktie auch weiterhin nur einen Weg zu kennen: nach oben. Auch wenn sich das Kurswachstum zuletzt abgeschwächt hat, dürfte Trump mit diesem Titel gutes Geld verdient haben.

General Electric

Der Elektronikkonzern aus den USA ist im Gegensatz zu den vorigen Titeln eher ein klassischer Aktienwert. Der Kurs hat sich in den letzten Jahren durchaus positiv entwickelt.

JPMorgan Chase

Die bekannte Bank war ebenfalls Teil in Trumps Aktienportfolio. Während sich die Aktie in den letzten Jahren eher seitwärts bewegte, konnte sie im November 2016 einen enormen Schub verzeichnen – der Trump-Effekt?

Goldman Sachs

Die Aktien der bekannten Investmentbank Goldman Sachs gaben Anfang 2016 zwar nach, konnten jedoch ebenfalls im November 2016 stark zulegen.

Chevron

Im Jahr 2015 musste die Ölaktie aufgrund der niedrigen Ölpreise starke Verluste hinnehmen. Seit März 2016 geht es jedoch wieder leicht bergauf und die Preisabsprachen der OPEC dürften auch künftig neuen Schub verleihen.

Ford

Natürlich setzt ein Mann wie Trump auch auf klassische US-Firmen wie Ford. Mit dem Investment dürfte er zuletzt jedoch wenig Freude gehabt haben. Die Aktie hatte zuletzt eine eher negative Tendenz.

Bristol-Myers Squibb

Die Pharma-Aktie hat bis Mitte 2016 eine beeindruckend positive Entwicklung genommen. Im Spätsommer folgte dann jedoch der Knick. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Unternehmen in Zukunft entwickelt.

Sanofi

Das Europäische Pharmaunternehmen Sanofi dürfte Trump hingegen weniger Glück gebracht haben. Der Kurs dümpelte das gesamte Jahr 2016 weit unter dem Potenzial des Vorjahres.

Monsanto

Auch in das umstrittene Saatgut-Unternehmen Monsanto hat Trump investiert. Die Aktie wies von Oktober 2015 bis Mai 2016 eine Schwächephase auf, erholte sich dann aber stetig. Ein Übernahmeangebot von Bayer könnte dies beflügelt haben.

Altria

Der Tabakkonzern (Marke „Marlboro“) konnte seinen Kurs in den letzten zwei Jahren deutlich verbessern. Auch hier hat Trump sicherlich Gewinne erzielt.

Tabelle 1: Aktien in Trumps Portfolio, welches er im Juni 2016 verkauft hat

Dieses Portfolio hatte Trump selbst in einem vorgelegten Finanzbericht aufgezeigt. Sein Sprecher Jason Miller entgegnete zudem in einer Anfrage eines Journalisten, dass Trump tatsächlich seine kompletten Aktien verkauft habe. Darüber hinaus kündigte Trump offenbar an, sich auch von verschiedenen Beteiligungen trennen zu wollen.

Warum hat Trump seine Aktien verkauft? Es gibt mehrere Erklärungen!

Die Gründe für den Verkauf der Aktien wird letztlich nur Trump selbst genau kennen. Im Sommer 2016 hatte er bereits angekündigt, sich bei einem Wahlsieg voll und ganz auf das Präsidentenamt zu konzentrieren. Grundsätzlich kommen dabei zwei verschiedene mögliche Gründe infrage:

1.    Schutz vor Interessenskonflikten

Da die Entscheidungen eines US-Präsidenten durchaus einen Einfluss auf den Geschäftsverlauf von Firmen haben können, sind Interessenskonflikte nicht auszuschließen. Folgendes Beispiel verdeutlicht dies:

  • Wenn ein Präsident Trump die klassischen Energieträger wie Kohl oder Öl fördern will und entsprechende Aktien hält, würde er von einer solchen Entscheidung finanziell profitieren. Dies stellt einen klassischen Interessenkonflikt dar.

2.    Finanzierung des durchaus teuren Wahlkampfes

Der Wahlkampf mit Hillary Clinton war eine mehr als teure Angelegenheit, zumal Trump gerade im Sommer einige Probleme mit dem Umwerben von Spendern hatte. Da er zudem seine Aktien genau in dieser Zeit auch verkauft haben soll, könnte hier ein Zusammenhang bestehen. Eventuell hat Trump also zumindest teilweise seinen Wahlkampf auch mit dem Erlös aus den Aktienverkäufen finanziert.

Der Verkauf der Aktien könnte also letztlich mehrere Gründe haben. Nach Aussage seines Sprechers verfügt Trump aktuell jedenfalls über keine Aktientitel mehr.

Fazit

Der überraschende Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen hat den Milliardär noch deutlich mehr ins Rampenlicht gerückt. Beim zukünftig mächtigsten Mann der Welt schaut die Welt gerade in Bezug auf Finanzen natürlich genau hin. Die Meldung über den Verkauf seiner Aktien im Juni 2016 erscheint folgerichtig, kann allerdings unterschiedliche Ursachen haben. Ob Trump letztlich nur Interessenkonflikte vermeiden will oder doch Geld für seinen damals leicht kriselnden Wahlkampf benötigte, ist aktuell nicht ganz klar. Für die künftige Präsidentschaft ist der Verkauf der Aktien jedoch trotzdem eine durchaus richtige Entscheidung.

Quelle: Vintage Tone – 410606110 / Shutterstock.com