Smart-Home-Boom, Senioren

Smart-Home-Boom bei Senioren, doch digitale Kluft bleibt

17.12.2025 - 08:50:11

Die digitale Teilhabe älterer Menschen im DACH-Raum steht an einem Scheideweg. Während smarte Technik das selbstbestimmte Wohnen im Alter revolutioniert, fehlt es vielen an grundlegenden Kompetenzen, sie sicher zu nutzen.

Diese Woche verdeutlichen zwei zentrale Veröffentlichungen diesen Widerspruch. Der Digitalverband Bitkom meldete am Montag, dass knapp die Hälfte der Deutschen Smart-Home-Geräte nutzt – ein Sprung, der auch für Senioren neue Möglichkeiten eröffnet. Zeitgleich warnt der D21-Digital-Index, dass nur 49 Prozent der Bevölkerung über grundlegende digitale Fähigkeiten verfügen. Diese Kluft zwischen Ausstattung und Können wird zur zentralen Herausforderung.

Die Verbreitung vernetzter Geräte hat einen Kipppunkt erreicht. Intelligente Heizungen, Sprachassistenten und Sicherheitssysteme werden zum Mainstream. Für die Generation 65+ sind sie mehr als Spielerei: Sie sind der Schlüssel zu Ambient Assisted Living (AAL) und ermöglichen ein längeres, sicheres Leben in den eigenen vier Wänden.

Die Technik wird zugänglicher. Die anfängliche Scheu vor komplexer Bedienung schwindet, weil Geräte zunehmend intuitiv oder per Sprachbefehl funktionieren. Doch der Bitkom-Bericht birgt eine unbequeme Frage: Wie viele der älteren Nutzer verstehen wirklich, was mit ihren Daten geschieht oder wie sie die Software aktualisieren? Oft installieren die Geräte die Kinder oder Enkel – die digitale Souveränität bleibt auf der Strecke.

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Digitale Kompetenz stagniert alarmierend

Während die Hardware floriert, hinkt die Bildung hinterher. Der aktuelle D21-Digital-Index 2024/25 zeigt ein bedenkliches Bild: Die grundlegende digitale Kompetenz der Bevölkerung stagniert. Nur 63 Prozent fühlen sich für den digitalen Wandel gewappnet.

Die Unterschiede zwischen den Altersgruppen sind eklatant. Bei Senioren bleibt eine tiefe digitale Skepsis, oft begründet in Unsicherheit im Umgang mit Datenschutz und komplexen Einstellungen. Das EU-Ziel, bis 2030 80 Prozent der Bürger mit Grundkenntnissen auszustatten, rückt in weite Ferne. Die Folge: Ein Smartphone mag vorhanden sein, doch für Online-Banking oder digitale Gesundheitsdienste fehlt das nötige Know-how und Vertrauen.

Politik reagiert auf wachsende Sorgen

Die Debatte um „Digitalzwang“ gewinnt an Schärfe. In Österreich fordert der Seniorenrat schärfere Regeln für Künstliche Intelligenz. Die Sorge: Ältere Menschen könnten durch algorithmische Entscheidungen in Bereichen wie Gesundheit oder Finanzen diskriminiert werden. Der Rat verlangt klare Kennzeichnung von KI-Systemen und verpflichtende analoge Alternativen.

In der Schweiz rückt das Konzept der digitalen Souveränität für Senioren in den Fokus. Organisationen wie Pro Senectute mahnen, dass der digitale Fortschritt – etwa bei Bankgeschäften oder im öffentlichen Nahverkehr – die offline bleibende Minderheit nicht ausgrenzen darf.

Die Zukunft liegt in Bildung und nutzerfreundlichem Design

Der Weg aus dem Dilemma führt über bessere Bildung und altersgerechte Technik. Eine neue Studie im Fachjournal JMIR Aging unterstreicht: Ältere Nutzer scheitern oft an unverständlichen Menüs und technischem Jargon. Was sie brauchen, sind intuitive Oberflächen mit persönlicher Ansprache und positivem Feedback.

Die Weichen für 2026 sind gestellt. Der Fokus muss sich vom reinen „Hardware-Push“ hin zu einem „Bildungs-Pull“ verschieben. Programme wie der „DigitalPakt Alter“ in Deutschland gewinnen an Dringlichkeit. Heute, am 18. Dezember, diskutiert die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) genau diese Themen im Deutschlandfunk. Die Botschaft ist klar: Digitale Teilhabe im Alter braucht mehr als nur ein schnelles Internet und ein smartes Thermostat. Sie braucht verständliche Technik und die Kompetenz, sie souverän zu beherrschen.

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