Roblox, Beschuss

Roblox und Meta unter Beschuss: Doppelangriff auf Kindersicherheit im Netz

18.12.2025 - 15:10:11

Eine Welle von Klagen und neue Schadsoftware setzen die digitale Sicherheit junger Smartphone-Nutzer unter Druck. Während US-Behörden Plattformen wie Roblox und Meta verklagen, verdoppeln Cyberkriminelle ihre Angriffe auf mobile Geräte.

Der Vorwurf ist schwerwiegend: Die Justizministerin von Iowa, Brenna Bird, verklagte am Dienstag, den 16. Dezember, den Spieleplattform-Giganten Roblox. Die Klage wirft dem Unternehmen vor, eine „Brutstätte für Sexualstraftäter“ geschaffen zu haben, indem es bewusst unzureichende Sicherheitsvorkehrungen treffe. Millionen Kinder nutzen die Plattform täglich. „Wir werden für unsere Kinder kämpfen“, erklärte Bird. Süd-Carolina zog kurz darauf mit einer offiziellen Untersuchungsanordnung nach.

Nur einen Tag später traf es auch Meta. Eine Klage wirft dem Konzern vor, durch sein Profitstreben auf Instagram den „Sextortion“-Tod zweier Teenager mitverantwortet zu haben. Die Anklage: Das Unternehmen habe interne Warnungen ignoriert und Engagement-Metriken über den Schutz junger Nutzer gestellt.

Malwarebytes-Report: Mobile Bedrohungen explodieren

Parallel zur regulatorischen Offensive verschärft sich die technische Bedrohungslage. Das Cybersecurity-Unternehmen Malwarebytes warnte am Mittwoch vor einem dramatischen Anstieg von Mobilfunk-Schadsoftware im zweiten Halbjahr 2025.

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Die Zahlen sind alarmierend: Das Volumen von Mobile Adware hat sich nahezu verdoppelt. Besonders aggressiv ist die wiederauflebende Adware-Familie „MobiDash“. Sie tarnt sich oft in inoffiziellen Spiel-Mods oder Cheats – genau dem Content, den junge Nutzer suchen. Die Folge: Das Gerät wird mit invasiver Werbung überflutet, die zu weiteren Schadprogrammen führt.

„Die Nutzer klicken auf dem Smartphone mittlerweile 39% häufiger auf Links als am Laptop“, so der Report. Diese Gewohnheit ist bei der jungen, smartphone-zentrierten Generation besonders ausgeprägt. Gleichzeitig stieg die Zahl potenziell unerwünschter Programme (PUPs) seit Juni um 75 %.

App-Ökosystem wird zum Sicherheitsrisiko

Neue regulatorische Vorgaben könnten die Lage zusätzlich verkomplizieren. Apple kündigte am Donnerstag für den japanischen Markt an, alternative App-Stores und Zahlungswege zuzulassen – eine Folge des neuen Wettbewerbsgesetzes.

Das Unternehmen warnte jedoch selbst davor, dass diese Öffnung „neue Einfallstore für Malware, Betrug und Abzocke“ schaffen könnte. Als Schutzmaßnahme will Apple für Apps in der „Kids“-Kategorie spezielle Sicherheitsvorkehrungen beibehalten. Die Entwicklung zeigt das schwierige Spannungsfeld zwischen mehr Wettbewerb und dem Schutz unerfahrener Nutzer, die Risiken beim „Sideloading“ von Apps oft nicht erkennen.

Analyse: Der perfekte Sturm für junge Nutzer

Die Ereignisse der Woche markieren eine Zäsur. Der Fokus der Debatte verschiebt sich von reiner Inhaltsmoderation hin zur technischen Architektur von Plattformen und Geräten.

Die Klagen und der Malware-Report erzählen eine zusammenhängende Geschichte: Junge Nutzer geraten von zwei Seiten in die Zange. Auf der einen Seite stehen Plattformen wie Roblox und Instagram, denen Versagen bei der Bekämpfung menschlicher Täter vorgeworfen wird. Auf der anderen Seite lauern automatisierte Malware-Kampagnen, die die Lust auf kostenlose Spiele und Inhalte ausnutzen.

„Die rechtliche Verantwortung der Plattformen ist überfällig, aber sie löst nicht die unmittelbare technische Bedrohung“, kommentiert ein Branchenanalyst. „Wenn ein Kind einen schädlichen Spiel-Mod herunterlädt, kann keine noch so gute Plattform-Moderation das Gerät vor der darauf folgenden Malware schützen.“

Ausblick: Mehr Regulierung und geschlossene Systeme

Für 2026 zeichnet sich eine regulatorische Kettenreaktion ab. Weitere US-Bundesstaaten dürften den Klagen folgen, was zu landesweiten Vergleichen und schärferen Altersverifikations- und Elternkontrolltools führen könnte.

Technisch wird der Anstieg KI-gestützter Mobile Malware die Betriebssysteme wohl zu noch geschlosseneren „Walled Gardens“ zwingen. Die Botschaft an Eltern und junge Nutzer ist bereits jetzt eindeutig: Der digitale Spielplatz durchläuft seinen bisher härtesten Sicherheits-Stresstest.

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