Pflegereform 2025: Geld reicht nicht – Angehörige brauchen Wissen
02.12.2025 - 10:20:12Fast ein Jahr nach Inkrafttreten des Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetzes zeigt sich: Die finanzielle Aufstockung war nur der erste Schritt. Der eigentliche Schlüssel zur Bewältigung des Alltags mit Demenz liegt in der Schulung der Angehörigen.
Mit rund 5,7 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland – 80 Prozent werden zu Hause versorgt – stehen Millionen Familien vor derselben Herausforderung: Wie vereinbart man Pflege, Beruf und eigene Gesundheit? Während heute in Berlin die erste Bilanz der Reform gezogen wird, zeigt eine Veranstaltung des Desideria Care e.V. in München, wohin die Reise geht: zur digitalen Wissensvermittlung.
Die Reform brachte spürbare Verbesserungen. Zum 1. Januar stiegen Pflegegeld und ambulante Sachleistungen um 4,5 Prozent. Die eigentliche Revolution kam aber im Juli: der Gemeinsame Jahresbetrag.
Dieser flexible Topf fasst Verhinderungs- und Kurzzeitpflege zusammen – bis zu 3.539 Euro pro Jahr. Angehörige können sich nun unbürokratischer vertreten lassen. Die gewonnene Zeit nutzen viele für Schulungen zum Umgang mit Demenz.
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Zusätzlich erhöhten die Pflegekassen den Zuschuss für Digitale Pflegeanwendungen auf 53 Euro monatlich. Apps zur kognitiven Aktivierung oder Organisation werden damit faktisch kostenfrei.
Demenz ist teilweise vermeidbar
Die Lancet Commission identifizierte 14 modifizierbare Risikofaktoren für Demenz. Die Kernaussage: Bis zu 45 Prozent aller Fälle könnten verhindert oder verzögert werden.
Für Angehörigenschulungen bedeutet das einen Paradigmenwechsel. Statt reiner Pflege geht es jetzt um Prävention im Alltag:
- Kommunikationstechniken wie Validation nach Naomi Feil zur Deeskalation
- Risikominimierung bei Sehverlust oder sozialer Isolation
- Selbstfürsorge zur Burnout-Prävention bei Pflegenden
Moderne Schulungskonzepte integrieren diese Themen bereits. Angehörige werden zunehmend zu „Pflegemanagern”, die digitale Tools und menschliche Empathie koordinieren müssen.
Digitale Hilfe wird Standard
Desideria Care e.V. stellt heute seine digitalen Angehörigenangebote vor. Für Januar 2026 kündigte der Verein „Intensivworkshops” an – hybrid oder rein digital, ohne lange Anfahrtswege.
Der Trend zur Digitalisierung erfasst die gesamte Branche. Traditionelle Pflegedienste müssen ihre Beratungsangebote modernisieren, um mit reinen Online-Anbietern mitzuhalten. „Wir sehen eine Verschiebung zur psychosozialen Begleitung”, analysieren Pflegeexperten die aktuellen Lehrpläne.
Besonders die „pflegenden Kinder” – oft berufstätig – stehen im Zentrum der neuen Strategien. Für sie sind zeitlich flexible Online-Formate keine Option, sondern Notwendigkeit.
Politik bleibt Streitthema
Trotz Fortschritten wächst der demografische Druck schneller als die Strukturen. Das Statistische Bundesamt beziffert die Zahl der Pflegebedürftigen auf einen neuen Höchststand von 5,7 Millionen.
In Baden-Württemberg rumort es. Morgen ruft ein Bündnis aus Alzheimer Gesellschaft und VdK zu Protesten auf. Der Grund: Ein Gesetzentwurf zum Bürokratieabbau könnte Qualitätsstandards in ambulant betreuten Wohngemeinschaften aushöhlen.
„Entbürokratisierung darf nicht zu Lasten der Schutzrechte von Menschen mit Demenz gehen”, warnt das Bündnis. Die Botschaft ist klar: Individuelle Schulung kann strukturelle politische Lücken nicht schließen.
Ausblick: KI trifft Empathie
Für 2026 zeichnet sich ab, dass KI-gestützte Überwachung, Robotik und menschliche Zuwendung zusammenwachsen. Angehörige müssen lernen, diese Tools zu koordinieren.
Die Angebote waren nie zahlreicher – und dank der Reform nie besser finanziert. Die Herausforderung bleibt: Wer pflegt, muss nicht nur Hände reichen, sondern auch Wissen tanken. Nur so lässt sich der Alltag mit Demenz langfristig bewältigen.
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