Omega-3, Studien

Omega-3: Neue Studien bestätigen Herzschutz, doch globale Versorgungslücke klafft

17.12.2025 - 13:00:12

Aktuelle Meta-Analysen stärken die Evidenz für Omega-3-Fettsäuren, insbesondere für die Herzgesundheit. Gleichzeitig zeigt eine globale Erhebung eine alarmierende Unterversorgung in der Bevölkerung. Die neuen Daten zwingen zu einer differenzierteren Betrachtung von Dosierung und Quelle.

Eine umfassende Meta-Analyse, veröffentlicht im Journal of the American College of Cardiology, liefert neue, klare Beweise. Die Auswertung von 18 Studien mit über 134.000 Teilnehmern zeigt: Omega-3-Supplemente senken das Risiko für Herzinfarkte und kardiovaskuläre Todesfälle.

Der deutlichste Effekt betrifft die sogenannte koronare Revaskularisation – also die Notwendigkeit erneuter Eingriffe wie Stents oder Bypass-Operationen. Besonders die alleinige Gabe von Eicosapentaensäure (EPA) schnitt überlegen ab. Sie reduzierte das Risiko signifikant, selbst bei Patienten, die bereits Cholesterinsenker (Statine) einnahmen.

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Dies stützt die These, dass EPA spezifische Wirkungen hat, die über die reine Blutfettsenkung hinausgehen. Experten vermuten einen stabilisierenden Effekt auf Gefäßablagerungen.

Alarmierende globale Unterversorgung

Während der Nutzen klarer wird, offenbart eine zweite Studie im Fachblatt Nutrition Research Reviews ein massives Versorgungsproblem. Forscher der University of East Anglia kommen zu einem erschreckenden Ergebnis: Rund 76 Prozent der Weltbevölkerung erreichen die empfohlenen Blutwerte für Omega-3-Fettsäuren nicht.

Die empfohlene Tagesdosis von 250 mg EPA und DHA wird demnach global verfehlt. Dies betrifft nicht nur Entwicklungsländer, sondern auch westliche Industrienationen mit rückläufigem Fischkonsum. Die Studienautoren warnen vor weitreichenden Folgen für die öffentliche Gesundheit, etwa bei entzündlichen Erkrankungen oder der kognitiven Leistung im Alter.

Überraschender Effekt: Weniger Aggression

Ein weiterer Forschungsstrang gewinnt an Relevanz: der Einfluss auf Verhalten. Eine Meta-Analyse der University of Pennsylvania, die 29 Studien auswertete, fand einen bemerkenswerten Zusammenhang. Die Omega-3-Supplementierung konnte aggressives Verhalten kurzfristig um bis zu 30 Prozent reduzieren.

Der beteiligte Neurokriminologe Adrian Raine plädiert deshalb dafür, Omega-3 als unterstützende Maßnahme in klinischen oder forensischen Settings in Betracht zu ziehen. Die Ernährung beeinflusst demnach direkt die neurobiologische Basis unseres Verhaltens.

Was bedeuten die neuen Erkenntnisse?

Die aktuellen Daten markieren einen Wendepunkt. Pauschale Aussagen werden durch präzise Empfehlungen ersetzt. Zwei Faktoren rücken in den Fokus:

  • Die Dosierung: Therapeutisch wirksame, oft höhere Dosierungen (besonders von reinem EPA) zeigen die stärksten Effekte und setzen den Markt für niedrig dosierte Nahrungsergänzungsmittel unter Druck.
  • Die Quelle: Angesichts von Überfischung und der globalen Versorgungslücke gewinnen pflanzliche Algenöle massiv an Bedeutung. Sie sind eine direkte und nachhaltige Quelle für EPA und DHA.

Ein wichtiger Hinweis bleibt: Bei sehr hohen Dosen (über 1 Gramm täglich) wurde in einigen Studien ein leicht erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern beobachtet. Eine ärztliche Abwägung ist für Risikopatienten daher essenziell.

Wohin entwickelt sich der Markt?

Für die kommende Zeit zeichnen sich klare Trends ab. Fachgesellschaften werden ihre Leitlinien voraussichtlich verschärfen und präzisere Empfehlungen für Risikopatienten aussprechen.

Statt pauschaler Ratschläge gewinnt das Konzept der Präzisionsernährung an Boden. Der individuelle Omega-3-Index – also der gemessene Spiegel im Blut – wird zur Grundlage für maßgeschneiderte Dosierungsempfehlungen.

Auch regulatorisch könnte sich etwas tun. Nach Japan, wo für Krillöl bereits Gesundheitsclaims zugelassen sind, könnten in EU und USA ähnliche, spezifische Aussagen folgen – nicht nur für die Herzgesundheit, sondern auch für Bereiche wie Haut oder mentales Wohlbefinden.

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