Nahrungsergänzung: BfR warnt vor Social-Media-Ratgebern
06.12.2025 - 06:49:11Pünktlich zur Erkältungssaison boomt der Markt für Vitamine und Supplemente. Doch das Bundesinstitut für Risikobewertung schlägt Alarm: Wer sich auf Instagram und TikTok informiert, riskiert gefährliche Überdosierungen.
Eine aktuelle BfR-Studie offenbart ein beunruhigendes Muster: Nutzer, die ihre Gesundheitstipps aus sozialen Netzwerken beziehen, schlucken deutlich mehr Präparate als der Rest der Bevölkerung. Gleichzeitig schätzen sie die Risiken systematisch falsch ein.
„Auf diesen Plattformen sind nicht immer fachlich korrekte Informationen zu finden”, warnt BfR-Präsident Professor Andreas Hensel. Das gefährlichste Missverständnis: Fast die Hälfte der Befragten glaubt, Nahrungsergänzungsmittel würden wie Medikamente vor dem Verkauf geprüft.
Viele Menschen greifen zu Nahrungsergänzungsmitteln, ohne vorher ihr Blut prüfen zu lassen — genau das warnt auch das BfR. Ein kostenloser 25‑seitiger Report erklärt, welche Laborwerte (z. B. Vitamin D, TSH, Eisen) wirklich relevant sind, wie Sie Fehldiagnosen vermeiden und wann eine gezielte Supplementierung sinnvoll ist. Holen Sie sich klare Empfehlungen, bevor Sie hochdosierte Präparate einnehmen. Laborwerte-Report jetzt kostenlos anfordern
Die Realität sieht anders aus: Supplemente gelten rechtlich als Lebensmittel und unterliegen lediglich einer Registrierungspflicht beim Bundesamt für Verbraucherschutz – ohne behördliches Zulassungsverfahren.
Vitamin D: Wenn mehr zum Problem wird
Mit den kurzen Wintertagen steigen die Verkaufszahlen für Vitamin-D-Präparate. Doch Verbraucherzentralen warnen vor Online-Angeboten mit extremen Dosierungen.
Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 800 IE (20 Mikrogramm). Im Netz kursieren jedoch Produkte mit der zehn- bis hundertfachen Menge. Die Folge: Langfristig drohen Nierenschäden.
Besonders problematisch: Viele greifen ohne ärztliche Blutanalyse zu hochdosierten Präparaten. Dabei zeigen aktuelle Daten aus dem Deutschen Ärzteblatt, dass vor allem ältere Frauen und Stadtbewohner tatsächlich unterversorgt sind – eine gezielte Behandlung also durchaus sinnvoll wäre.
Online-Handel boomt – Kontrolle fehlt
Über 21 Prozent der Deutschen kaufen mittlerweile Supplemente online, so aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Der digitale Markt entwickelt sich zum Einfallstor für illegale oder gepanschte Produkte.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert deshalb gesetzlich festgelegte Höchstmengen. Das Problem: Auf EU-Ebene fehlen verbindliche Grenzwerte, was zu einem Flickenteppich an Dosierungen führt.
Besonders kritisch: Kinderprodukte in Gummibärchen-Form. Sie wirken wie Süßigkeiten, enthalten aber oft überdosierte Wirkstoffe.
Vom Mangelmittel zum Lifestyle-Produkt
Der Markt wandelt sich fundamental. Statt reiner Mangelbeseitigung dominieren jetzt „Biohacking”-Trends und personalisierte Ernährung die Nachfrage. Kollagen für die Haut, Ashwagandha für die Psyche, CBD gegen Stress – die Versprechen sind groß.
Die Wissenschaft bleibt skeptisch: Eine aktuelle US-Großstudie im JAMA belegt, dass Multivitamine bei gesunden Menschen kaum zur Lebensverlängerung beitragen. Dennoch steigt die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten kontinuierlich.
Was Verbraucher jetzt beachten sollten
Vor der Einnahme:
* Blutbild beim Arzt erstellen lassen
* Offizielle Siegel und Apotheken bevorzugen
* Influencer-Codes kritisch hinterfragen
Warnzeichen für unseriöse Anbieter:
* Heilversprechen (gesetzlich bei NEM verboten)
* Extrem hohe Dosierungen
* Fehlende Herstellerangaben
Ausblick: EU plant strengere Regeln
Für 2026 stehen Hoffnungen auf einer Harmonisierung der Höchstmengen durch die EU-Kommission. Experten erwarten konkrete Vorschläge zur Eindämmung des Wildwuchses im Binnenmarkt.
Bis dahin gilt: Skepsis ist die beste Prävention. Denn was auf Social Media glänzt, kann in der Realität schnell zum Gesundheitsrisiko werden.
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