WHO, TCM

KI und WHO ebnen Weg für wissenschaftliche TCM

18.12.2025 - 09:39:12

KI-Systeme und globale Standards sollen die Jahrtausende alte Heilkunst auf eine neue Evidenzbasis stellen – mit Folgen für Gesundheitssysteme weltweit.

In einer entscheidenden Woche für die globale Medizinlandschaft vollziehen traditionelle Heilkunst und moderne Wissenschaft eine historische Annäherung. Während Forscher in China ein bahnbrechendes KI-System vorstellen, das die wissenschaftliche Basis der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) revolutionieren soll, setzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf ihrem Gipfel neue Maßstäbe für die Validierung alter Heilmethoden. Diese Doppel-Offensive könnte den Weg für eine evidenzbasierte Integration in westliche Gesundheitssysteme wie das deutsche ebnen.

Die vielleicht spektakulärste Neuigkeit kommt aus Lanzhou. Ein Team um Professor Ge Long von der Universität präsentierte das „Digital Intelligent Evidence-Based Medicine“ (i-EBM) System. Laut Veröffentlichung im Chinese Science Bulletin analysiert die KI massive Datenmengen aus TCM-Studien in Minuten – eine Aufgabe, für die menschliche Forscher bisher Monate benötigten.

„i-EBM ist keine disruptive Kraft, sondern eine unvermeidliche Evolution“, so Professor Ge. Das System verknüpft elektronische Krankenakten, Laborwerte und Studiendaten, um präzise Behandlungsempfehlungen zu generieren. Damit adressiert es das größte Hindernis für die globale Akzeptanz der TCM: den Mangel an standardisierten, reproduzierbaren klinischen Beweisen.

Anzeige

Passend zum Thema Traditionelle Medizin: Wenn Sie TCM-Prinzipien selbst ausprobieren möchten, kann gezielte Akupressur oft schnelle, nebenwirkungsarme Linderung bringen. Ein kostenloser PDF-Guide erklärt 101 bebilderte Druckpunkte, mit denen sich viele Beschwerden wie Nacken- oder Rückenschmerzen ohne Nadeln oder Tabletten lindern lassen – praxisnah und leicht zu Hause umsetzbar. Ideal, um ergänzend zur schulmedizinischen Behandlung erste Selbsthilfe-Techniken zu testen. Kostenlosen Akupressur-Report jetzt anfordern

WHO-Gipfel fordert klare wissenschaftliche Standards

Parallel dazu fand in Neu-Delhi der zweite WHO-Gipfel zur traditionellen Medizin statt. Über 100 Länder diskutierten, wie sich alte Heilmethoden in nationale Gesundheitssysteme integrieren lassen. Ein Kernresultat: Der Aufbau einer digitalen Bibliothek mit 1,6 Millionen wissenschaftlichen Datensätzen zu traditionellen Heilmitteln.

WHO-Generaldirektor Dr. Tedros betonte, traditionelle Medizin sei „kein Relikt der Vergangenheit“, müsse aber durch moderne Wissenschaft validiert werden. Experten wie Ramon Maria Calduch von der Europäischen Stiftung für Traditionelle Medizin mahnten jedoch klare Regeln an: „China muss nicht nur Dienstleistungen exportieren, sondern auch Standards für wissenschaftliche Evidenz teilen.“

Studien liefern neue Erkenntnisse, Regulierungen werden schärfer

Die wissenschaftliche Offensive zeigt konkrete Ergebnisse. Eine Studie vom 16. Dezember in Acta Pharmaceutica Sinica B entschlüsselte erstmals auf molekularer Ebene, wie bestimmte TCM-Kräuterkombinationen spezifische Immunantworten gegen Virusvarianten fördern.

Gleichzeitig verschärft China die Regulierung. Die Arzneimittelbehörde NMPA verlangt nun eine lückenlose Nachmarkt-Überwachung für TCM-Injektionen. Produkte ohne robuste „Real-World-Evidence“-Daten drohen vom Markt genommen zu werden – ein notwendiger Schritt, um Vertrauen in der Schulmedizin zu gewinnen.

Markt reagiert: Von „traditionell“ zu „wissenschaftlich validiert“

Die Entwicklung erreicht den Verbrauchermarkt. Das malaysische Traditionsunternehmen Pau Yuan kündigte eine neue, auf patentierten Forschungsergebnissen basierende Produktlinie an. Der Trend ist klar: Investitionen in Forschung und Entwicklung sollen Produkte nicht mehr nur als „traditionell“, sondern als „wissenschaftlich validiert“ vermarkten.

An den Börsen stehen Unternehmen im Fokus, die KI-gestützte Diagnosetools oder standardisierte Phytopharmaka entwickeln. Sie gelten als Schlüssel für den Zugang zu streng regulierten westlichen Märkten wie der EU.

Paradigmenwechsel: Von der Empirie zur Präzisionsmedizin

Die Ereignisse markieren einen Wendepunkt. Basiert die TCM seit Jahrtausenden auf empirischem Wissen, transformieren KI und strenge Studien sie nun in eine datengetriebene Wissenschaft. Für europäische Gesundheitssysteme birgt dies Potenzial: Eine validierte TCM könnte bei chronischen Erkrankungen, wo die Schulmedizin oft an Grenzen stößt, eine wertvolle Ergänzung sein.

Doch Skepsis bleibt angebracht. Die strengeren Injektions-Regulierungen zeigen: Noch lange nicht alle TCM-Produkte erfüllen moderne Standards. Die Marktbereinigung wird Zeit brauchen.

Ausblick 2026: Datenbanken, KI-Studien und Wearables

Im kommenden Jahr dürften sich die Trends beschleunigen. Die auf dem WHO-Gipfel angekündigten globalen Datenbanken sollen bis Mitte 2026 für Forscher zugänglich sein. Zudem werden die ersten klinischen Studien starten, die vollständig vom i-EBM-System designed wurden.

Der nächste große Schritt könnte die Integration von Wearables und Gesundheits-Apps sein, die TCM-Konstitutionstypen in Echtzeit analysieren. Die Botschaft dieser Woche ist eindeutig: Die Zukunft der Tradition ist digital, präzise und evidenzbasiert.

Anzeige

PS: Wer die Debatte um eine evidenzbasierte Modernisierung der TCM verfolgt, fragt sich oft, welche Selbsthilfemethoden im Alltag wirklich funktionieren. Der Gratis-Report „Schmerzfrei mit Akupressur“ zeigt 101 punktgenaue Techniken mit klaren Bildern und Anwendungsanleitungen – ohne Nadeln, direkt zum Nachmachen. Ein praktischer Begleiter, um Beschwerden ergänzend zur konventionellen Behandlung zu lindern. Gratis-Akupressur-Guide hier sichern

@ boerse-global.de