Jahressteuergesetz 2025: Mehr Geld für ehrenamtliche Helfer
22.12.2025 - 03:30:12Ab Januar 2026 erhalten ehrenamtlich Engagierte deutlich mehr steuerfreies Geld. Der Bundesrat hat das Jahressteuergesetz 2025 beschlossen und erhöht damit zwei zentrale Freibeträge – eine Entlastung für Millionen Freiwillige und Vereine.
Berlin – Pünktlich zum Jahreswechsel kommt frisches Geld für das Ehrenamt. Nach dem Bundestag hat nun auch der Bundesrat dem Jahressteuergesetz 2025 zugestimmt. Die wichtigste Neuerung: Die Ehrenamtspauschale steigt von bisher 840 Euro auf 960 Euro jährlich. Gleichzeitig erhöht sich die Übungsleiterpauschale von 3.000 auf 3.300 Euro. Beide Beträge sind ab dem 1. Januar 2026 steuer- und sozialversicherungsfrei.
„Die Erhöhung berücksichtigt die Inflation der letzten vier Jahre“, erklärt ein Sprecher des Finanzministeriums. „Sie stellt sicher, dass die Aufwandsentschädigung nicht zur Steuerfalle wird.“
Die neue Ehrenamtspauschale ermöglicht Vereinen und gemeinnützigen Organisationen, künftig bis zu 80 Euro monatlich an ihre freiwilligen Helfer zu zahlen – bisher waren es 70 Euro. Dieser Betrag kann ohne Abzüge ausgezahlt werden und gilt für vielfältige Tätigkeiten: vom Vereinsvorstand über den Kassenwart bis hin zum Platzwart.
Noch deutlicher fällt die Erhöhung bei der Übungsleiterpauschale aus. Trainer, Jugendleiter und Betreuer in Sportvereinen, Musikschulen oder sozialen Einrichtungen können künftig 275 Euro monatlich steuerfrei erhalten. Die Kombination beider Pauschalen bleibt möglich, sofern sie für unterschiedliche Tätigkeiten genutzt werden.
Für die Gehaltsabrechnung bedeutet dies konkreten Handlungsbedarf. Personalabteilungen müssen ihre Systeme rechtzeitig anpassen und Verträge prüfen. „Die neuen Grenzwerte müssen ab Januar in allen Lohnsystemen hinterlegt sein“, warnt eine Steuerberaterin aus Frankfurt.
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Weniger Bürokratie für kleine Vereine
Neben den finanziellen Verbesserungen bringt das Gesetz auch administrative Erleichterungen. Die umstrittene „zeitnahe Mittelverwendung“ entfällt künftig für gemeinnützige Körperschaften mit einem Jahresumsatz unter 100.000 Euro. Bisher mussten auch kleinste Vereine detaillierte Verwendungsnachweise führen, um ihren Status nicht zu gefährden.
Zusätzlich werden die Haftungsprivilegien für Ehrenamtliche gestärkt. Die gesetzlichen Haftungsbeschränkungen wurden an die neuen Pauschalen angepasst – ein wichtiger Schutz für Vorstände und engagierte Bürger.
Eine weitere Neuerung: E-Sport wird ausdrücklich als gemeinnützige Tätigkeit anerkannt. Damit klärt sich der Status von Aufwandsentschädigungen in dieser wachsenden Branche.
Das müssen Personalabteilungen jetzt beachten
Für die praktische Umsetzung bleiben nur wenige Tage. Bis zum Jahreswechsel sollten alle Vorbereitungen abgeschlossen sein:
- Systemanpassung: Die neuen Freibeträge müssen in der Lohnsoftware für Januar 2026 hinterlegt sein
- Vertragsprüfung: Bestehende Ehrenamtsvereinbarungen benötigen möglicherweise Nachtragsklauseln
- Rollenklärung: Die strikte Trennung zwischen Ehrenamts- und Übungsleiterpauschale muss in Personalakten dokumentiert bleiben
- Sozialversicherung: Die Gesamtvergütung darf die neuen Grenzwerte nicht überschreiten
Der Vorteil für Organisationen: Sie können höhere Nettozahlungen leisten, ohne die Bruttokosten zu erhöhen. In Zeiten des Fachkräftemangels auch im Ehrenamt ein wichtiges Argument.
Positive Reaktionen aus Verbänden
Sport- und Wohlfahrtsverbände begrüßen die Neuregelung. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte jahrelang für eine Anpassung gekämpft. „Das ist ein notwendiges Signal der Wertschätzung“, kommentiert ein Steuerexperte aus Berlin. „960 Euro sind ein pragmatischer Kompromiss.“
Die neuen Freibeträge sollen nach Einschätzung von Fachleuten zunächst für mehrere Jahre stabil bleiben. Der Fokus verschiebt sich nun auf die praktische Umsetzung – und auf die digitale Modernisierung der Gemeinnützigkeitsverwaltung.
Für Millionen Engagierte beginnt das neue Jahr mit mehr finanzieller Anerkennung. Die Vereine ihrerseits gewinnen Spielraum, um freiwillige Helfer besser zu unterstützen. Eine Win-win-Situation, die das Ehrenamt in Deutschland stärken dürfte.
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