Apple, Blockierfunktionen

iOS 26.2: Apple bündelt Blockierfunktionen und wehrt sich gegen staatliche Eingriffe

04.12.2025 - 07:11:12

Apple verschärft den Datenschutz: Die neue iOS-Version gibt Nutzern mehr Kontrolle über unerwünschte Kontakte – während das Unternehmen gleichzeitig in Indien und Europa gegen Überwachungsforderungen kämpft.

Gestern veröffentlichte Apple die Release-Candidate-Version von iOS 26.2 für Entwickler und Beta-Tester. Das Update bringt eine zentrale Neuerung: Erstmals lassen sich blockierte Kontakte über alle Apps hinweg an einem Ort verwalten. Zudem können Nutzer künftig gezielt Werbebotschaften von Unternehmen per RCS abschalten. Die Veröffentlichung fällt in eine Woche, in der Apple weltweit unter Druck steht, seine Datenschutzprinzipien aufzuweichen.

Bislang mussten iPhone-Besitzer gesperrte Nummern mühsam in den Einstellungen von Telefon, Nachrichten und FaceTime einzeln verwalten. iOS 26.2 räumt damit auf: Eine neue Übersicht unter „Datenschutz & Sicherheit” zeigt alle blockierten Kontakte in einer einheitlichen Liste.

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Das spart nicht nur Zeit, sondern macht die Verwaltung transparenter. Wer vergessen hat, wen er einst blockiert hat, findet nun schnell Klarheit. Die Funktion greift auf alle nativen Apple-Apps zu und synchronisiert die Einstellungen automatisch.

Intelligenter Spam-Filter arbeitet lokal

Parallel dazu verbessert Apple die Spam-Erkennung. Das System identifiziert verdächtige Nachrichten von unbekannten Absendern automatisch und verschiebt sie in eine separate Liste. Das Besondere: Die Analyse erfolgt vollständig auf dem Gerät, ohne dass Inhalte an Apple-Server übertragen werden.

Diese Technik baut auf dem bisherigen „Unbekannte Absender”-Filter auf, setzt aber aggressivere Algorithmen ein. Für Nutzer bedeutet das weniger Ablenkung im Posteingang – und für Apple ein weiteres Argument gegen cloudbasierte Überwachung.

RCS-Werbung? Jetzt abschaltbar

Seit iOS 25 unterstützt das iPhone den RCS-Standard für reichhaltigere Nachrichteninhalte. Doch mit den erweiterten Möglichkeiten kam auch mehr Marketing: Unternehmen nutzen RCS zunehmend für Werbekampagnen mit Bildern, Videos und interaktiven Elementen.

iOS 26.2 schiebt dem einen Riegel vor. Ein neuer Schalter in den Nachrichten-Einstellungen erlaubt es, RCS-Geschäftsnachrichten komplett zu deaktivieren – ohne private RCS-Chats zu beeinträchtigen. Wer keine Lust auf Rabattcodes und Produktankündigungen per Chat hat, kann die Funktion mit einem Fingertipp abstellen.

AirDrop wird sicherer

Zusätzlich verschärft Apple die Sicherheit bei AirDrop: Dateien von Personen außerhalb der Kontaktliste erfordern künftig einen PIN oder Einmalcode. Die Maßnahme zielt darauf ab, unerwünschte Inhalte bereits beim Empfang zu blockieren.

Indien fordert vorinstallierte Überwachungs-App – Apple sagt Nein

Während das Update auf die Veröffentlichung wartet, tobt hinter den Kulissen ein Machtkampf. Am 2. Dezember wurde bekannt, dass Indien von Apple verlangt, die staatliche App „Sanchar Saathi” auf allen iPhones vorzuinstallieren. Die Software soll Betrug aufdecken und gestohlene Geräte identifizieren.

Apple lehnt ab. Gegenüber indischen Behörden argumentierte das Unternehmen, eine solche Vorinstallation würde das Sicherheitskonzept des iPhones grundlegend gefährden. Staatlich vorgegebene Software auf Milliarden Geräten? Für Apple ein No-Go, selbst auf einem Wachstumsmarkt wie Indien.

Die Haltung zeigt: Apple riskiert lieber regulatorische Konflikte als Kompromisse bei der „Walled Garden”-Architektur. Ob diese Strategie langfristig haltbar ist, bleibt abzuwarten.

EU-„Chat-Kontrolle” alarmiert Datenschützer

Auch in Europa gerät Apple unter Druck. Am 26. November einigten sich die EU-Staaten auf das umstrittene „Chat Control”-Gesetz. Offiziell soll es Material über Kindesmissbrauch aufspüren – Kritiker warnen jedoch vor faktischer Massenüberwachung.

Zwar bleibt das Scannen von Nachrichten laut Gesetzestext „freiwillig”, doch Experten befürchten einen Präzedenzfall: Einmal implementiert, könnte die Technik auch für andere Zwecke genutzt werden. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung würde damit zur Farce.

Apples Timing ist kein Zufall. Mit iOS 26.2 demonstriert das Unternehmen, dass Spam-Bekämpfung auch ohne Cloud-Scanning funktioniert. Alle Analysen laufen lokal auf dem Gerät – ein bewusster Gegenentwurf zu staatlichen Überwachungsfantasien.

Veröffentlichung steht bevor

Die finale Version von iOS 26.2 dürfte bereits in der kommenden Woche erscheinen. Neben den Sicherheitsfeatures verspricht Apple laut Entwicklerkreisen auch „drei neue Möglichkeiten zur iPhone-Personalisierung” – Details dazu sind noch nicht bekannt.

Klar ist: Apple positioniert sich zum Jahresende 2025 unmissverständlich. Die Balance zwischen Nutzerkomfort, Datenschutz und staatlichen Forderungen wird im kommenden Jahr mit iOS 27 weiter auf die Probe gestellt. Die Frage ist nicht mehr, ob Regierungen Druck machen – sondern wie lange Apple standhält.

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