Digital-Lotsen: Hessen erreicht Meilenstein mit 600 Helfern
22.12.2025 - 07:22:12Hessen etabliert ein flächendeckendes Netzwerk aus 600 Ehrenamtlichen, die älteren Menschen digitale Teilhabe ermöglichen. Ein neuer Geräteverleih erleichtert den Einstieg.
Hessen hat einen wichtigen Schritt für die digitale Teilhabe von Senioren gemacht: Über 600 ehrenamtliche Digital-Lotsen sind nun in 70 Anlaufstellen im ganzen Bundesland aktiv. Das Programm, das technikaffine Freiwillige mit älteren Menschen zusammenbringt, startet zudem einen neuen Geräte-Verleihservice.
Ein Netzwerk gegen die digitale Spaltung
Die Zahl von über 600 zertifizierten Helfern markiert einen bedeutenden Erfolg für das Programm, das von der Landesstiftung Miteinander in Hessen koordiniert wird. Es deckt mittlerweile alle kreisfreien Städte und 20 Landkreise ab. Die Idee ist einfach, aber wirksam: niedrigschwellige, lokale Hilfe von Gleichaltrigen oder jüngeren Ehrenamtlichen.
Die Digital-Lotsen bieten kostenlose Unterstützung in allen Lebenslagen – vom Versenden von Fotos an die Enkel über Messenger-Dienste bis hin zu komplexeren Aufgaben wie Online-Banking oder der Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA). Das Hessische Digitalministerium unterstützt die Ausweitung mit einer Förderung von bis zu 1.500 Euro pro Stützpunkt. Dieses Geld fließt gezielt in technische Ausstattung wie Tablets und Smartphones für die Schulungen vor Ort.
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Neuer Service: Geräte erst ausleihen, dann kaufen
Ein zentraler neuer Baustein ist der formalisierte Geräteverleih. Bislang lag der Fokus auf der Problemlösung mit den eigenen Geräten der Senioren. Jetzt können Interessierte in den Stützpunkten „Übungsgeräte“ ausleihen und mit nach Hause nehmen.
„Wischen, tippen, fertig“ – was für Digital Natives selbstverständlich klingt, stellt für viele Menschen über 80 eine große Hürde dar. „Es ist wichtig, die Berührungsängste mit der Digitalisierung des Alltags abzubauen“, sagt Erhard Hartmann, Projektleiter in Linsengericht. Die Möglichkeit, ein Tablet eine Woche lang zu testen, nehme die finanzielle Hürde, ein teures Gerät zu kaufen, das man vielleicht doch nicht nutzt.
Lisa Deißler, Geschäftsführerin der Landesstiftung, betont den bewusst niedrigschwelligen Ansatz. Das Ziel sei es, die großen Chancen der Digitalisierung für Menschen über 60 zugänglich zu machen.
Digitale Souveränität wird zur Gesundheitsfrage
Die Expansion der Digital-Lotsen kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Nachdem der Fokus lange auf dem Infrastrukturausbau lag, rückt mit dem Digitalpakt 2.0 nun die „digitale Kompetenz“ aller Altersgruppen in den Mittelpunkt.
Dienste wie die ePA oder das E-Rezept sind inzwischen Standard. Digitale Grundkenntnisse werden so zur Notwendigkeit für die Gesundheitsversorgung, nicht mehr nur zur Lifestyle-Frage. Initiativen wie der Digitale Engel ergänzen die Arbeit der Lotsen mit bundesweiten Online-Veranstaltungen, die etwa die ePA erklären.
Vorbild für andere Bundesländer
Das hessische Modell aus Landesförderung und lokaler Ehrenamtskoordination wird von anderen Bundesländern aufmerksam beobachtet. Vor allem in ländlichen Regionen, wo Mobilität eingeschränkt ist, trägt die digitale Teilhabe entscheidend zu einem selbstbestimmten Leben und der Bekämpfung von Vereinsamung bei.
Regelmäßige, anmeldungsfreie Sprechstunden sind ein Schlüsselelement des Konzepts, um auch jene zu erreichen, die formale Buchungssysteme scheuen. Für 2026 plant die Landesstiftung, das Netz der Stützpunkte weiter zu verdichten. Zudem könnte eine bundesweite Standardisierung der Ausbildung über Programme wie den DigitalPakt Alter folgen.
Ein besonderes Augenmerk liegt künftig auf der Gewinnung von weiblichen Lotsen, um auch den „Digital Gender Gap“ unter Seniorinnen zu schließen. Der unmittelbare Erfolg ist jedoch schon jetzt sichtbar: 600 Freiwillige helfen in dieser Weihnachtszeit tausenden Senioren, mit ihren Familien in Kontakt zu bleiben.
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