Apple zwingt Nutzer zu schwieriger Datennutzungs-Entscheidung
21.12.2025 - 23:10:12Ein neues Software-Update stellt iPhone-Besitzer vor ein Dilemma: Wer künftig Anrufe vom Mac aus tätigen will, muss eine versteckte Datenschleuder aktivieren. Die Funktion „Wi-Fi Assist“ wird zur Pflicht – und könnte teure Überraschungen bescheren.
Ein detaillierter Bericht des Branchendienstes MacRumors vom 20. Dezember enthüllt die Hintergründe. Demnach wird die aktualisierte Telefon-App für Mac, die Anrufe direkt vom Computer ermöglicht, eine entscheidende Voraussetzung haben: Sie benötigt ein verbundenes iPhone mit aktiviertem Wi-Fi Assist.
Diese Funktion, seit Jahren in iPhones integriert, schaltet automatisch auf Mobilfunkdaten um, sobald das WLAN-Signal schwach wird. Apple begründet die neue Pflicht mit der Zuverlässigkeit. Sie soll verhindern, dass Verbindungen zwischen Mac und iPhone abbrechen, wenn das heimische WLAN schwankt. Das Ziel: eine „festnetzähnliche“ Stabilität für die Ökosystem-Features.
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Doch genau das stellt Nutzer mit begrenzten Datentarifen vor Probleme. Die Standard-Empfehlung für Einsteiger lautete bisher stets: Wi-Fi Assist ausschalten. Sonst verbraucht das iPhone im Hintergrund unmerklich Gigabytes, sobald es das WLAN für unzureichend hält.
Versteckte Kosten für datenbewusste Nutzer
Die Funktion arbeitet im Verborgenen. Sie überwacht permanent die WLAN-Geschwindigkeit. Sinkt diese – etwa in entlegenen Zimmern oder der Garage – zapft das Gerät automatisch das 4G- oder 5G-Netz an. Das kann teuer werden. Nutzer bemerken oft nicht, dass ihr Gerät während eines Film-Streams oder Updates auf teure Mobilfunkdaten zugreift. Die Folge sind unerwartet hohe Rechnungen.
Der neue Bericht bedeutet eine Zäsur. Wer die nahtlose Verbindung zwischen Apple-Geräten voll nutzen möchte, verliert die Freiheit, die datenfressende Funktion einfach abzuschalten. Das „Einrichten und Vergessen“ hat ein Ende.
Martin Lewis warnt parallel vor Sicherheitslücken
Zufällig warnte der britische Verbraucherschützer Martin Lewis am selben Tag, dem 21. Dezember, in einer TV-Sendung vor anderen Risiken. Der Gründer von MoneySavingExpert rief alle Smartphone-Nutzer dringend dazu auf, ihre Sicherheitseinstellungen zu überprüfen.
Sein Fokus lag zwar auf Schutz vor Diebstahl und Betrug – etwa durch das Speichern der IMEI-Nummer via *#06# und die Überprüfung biometrischer Einstellungen für Banking-Apps. Doch seine Kernbotschaft passt perfekt zum Wi-Fi-Assist-Dilemma: Die Zeit der passiven Gerätenutzung ist vorbei.
„Stellen Sie sicher, dass Ihre Biometrie eingerichtet ist, Ihre Gesichts- oder Fingerabdruck-Erkennung auf dem Telefon“, so Lewis. „Und in Ihren Banking-Apps, das ist sehr wichtig, nicht nur in einer, stellen Sie sicher, dass es in beiden aktiviert ist.“
So behalten Sie die Kontrolle über Ihre Daten
Für Nutzer, die die neuen Features trotz begrenztem Datenvolumen nutzen möchten, bietet Apple immerhin Kontrollmöglichkeiten. Wi-Fi Assist kann überwacht werden, auch wenn es aktiv bleibt.
- Einstellung finden: Gehen Sie zu Einstellungen > Mobilfunk (oder Mobile Daten).
- Bis zum Ende scrollen: Die Wi-Fi-Assist-Option befindet sich ganz unten, nach der Liste der Apps.
- Verbrauch prüfen: Unter dem Schalter zeigt das iPhone genau an, wie viel Datenvolumen die Funktion im aktuellen Zeitraum verbraucht hat.
Ein hoher Wert (z.B. über 1 GB) deutet auf ein instabiles WLAN-Netzwerk hin, das die Funktion häufig auslöst.
Apple priorisiert Connectivity über Datensparsamkeit
Die Entscheidung, Kernfunktionen an Wi-Fi Assist zu koppeln, zeigt eine klare strategische Richtung: Apple stellt „Always-On“-Konnektivität über die Kontrolle des Datenverbrauchs. In einer Zeit, in der unbegrenzte 5G-Tarife zunehmen, gehen Konzerne möglicherweise davon aus, dass Nutzer Hintergrund-Daten weniger kritisch sehen.
Für Vielfahrer und Nutzer von Prepaid-Tarifen bleibt die versteckte Voraussetzung jedoch ein Ärgernis. In der aktuellen Reisezeit um die Feiertage raten Experten, die Datenstatistik zurückzusetzen und Wi-Fi Assist genau im Auge zu behalten – besonders bei der gemeinsamen Nutzung von Mac und iPhone unterwegs.
Was Nutzer jetzt tun sollten
Mit der kommenden Software-Generation (voraussichtlich iOS 26 und macOS Tahoe) dürften weitere Aufforderungen zur Aktivierung von Wi-Fi Assist folgen.
Die beste Strategie für jetzt lautet: Wachsam bleiben. Wer die neuen Anruffunktionen nutzen will, sollte Wi-Fi Assist aktiviert lassen, aber den wöchentlichen Datenverbrauch kontrollieren. Wer einen Volumentarif hat und auf die geräteübergreifenden Features verzichten kann, fährt mit ausgeschaltetem Wi-Fi Assist am sichersten – und vermeidet böse Überraschungen auf der Rechnung.
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