Apple öffnet sein Ökosystem: iPhone-Daten wandern jetzt direkt zu Android
17.12.2025 - 10:00:12Apple reißt die Mauern seines Gartens ein. Mit dem neuen iOS-Update können Nutzer ihre Daten erstmals systemseitig auf Android-Geräte übertragen – ein historischer Schritt, der vor allem auf Druck der EU zurückgeht.
Die Funktion versteckt sich tief in den Einstellungen unter „iPhone übertragen oder zurücksetzen“. Dort findet sich jetzt die Option, Kontakte, Nachrichten, Fotos und sogar kostenlose Apps direkt auf ein Android-Gerät zu übertragen. Die Authentifizierung läuft per QR-Code oder Session-ID. Was früher ein umständlicher Prozess mit Drittanbieter-Apps war, soll jetzt so einfach werden wie der Wechsel zwischen zwei iPhones.
Doch es gibt Grenzen. Aus Sicherheitsgründen bleiben Health-Daten, Passwörter aus dem iCloud-Keychain und gesperrte Notizen im Apple-Ökosystem. Auch gekaufte Apps und Abos lassen sich nicht übertragen – die Zahlungsplattformen von App Store und Google Play sind inkompatibel.
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Der „Brussels Effect“ treibt den Wandel voran
Hinter der Öffnung steht eindeutig der Druck aus Brüssel. Die EU-Kommission feierte die Ankündigung bereits als direkten Erfolg der Digital Markets Act (DMA). Das Gesetz zwingt sogenannte „Gatekeeper“ wie Apple und Google, Datenportabilität zu gewährleisten, um Kund:innen nicht künstlich zu binden.
Interessant ist Apples zweigleisige Strategie. Während das Android-Transfer-Tool weltweit kommt, bleibt eine andere Neuerung der Beta auf die EU beschränkt: Die Weiterleitung von Benachrichtigungen an Drittanbieter-Smartwatches. Damit könnten künftig auch Wearables von Samsung oder Garmin iPhone-Mitteilungen anzeigen – eine Funktion, die bisher dem Apple Watch vorbehalten war.
Seltene Kooperation der Erzrivalen
Die nahtlose Übertragung ist das Ergebnis einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit. Ingenieure von Apple und Google haben über zwei Jahre an den technischen Standards gearbeitet. Auf Android-Seite bereitet Android 16 die entsprechende Schnittstelle vor. Beide Plattformen sprechen nun, zumindest in diesem begrenzten Rahmen, dieselbe Sprache.
Was bedeutet das für den Markt?
Jahrelang war die mühsame Datenmigration ein starkes Lock-in-Mittel für Apple. Indem der Konzern diese Hürde nun einreißt, setzt er voll auf die Überzeugungskraft seiner Hardware und Dienstleistungen. Analysten rechnen dennoch mit mehr Wechseln im Premium-Segment, da Nutzer:innen nun leichter zu Geräten von Samsung oder Google wechseln können.
Die Funktion ist aktuell in der iOS 26.3 Developer Beta verfügbar. Der finale Rollout für alle Nutzer:innen ist für Januar oder Februar 2026 geplant. Bis dahin testen Entwickler, ob auch große Datenmengen – oft über 100 GB Fotos und Videos – zuverlässig übertragen werden. Der größte Gewinner dürfte am Ende die Verbraucherin sein, die ihr Smartphone endlich nach Leistung und nicht nach Migrationskopfschmerzen auswählen kann.
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