Apple, Japan

Apple öffnet iOS in Japan für Konkurrenz-App-Stores

18.12.2025 - 15:09:12

Tokio, 18. Dezember 2025 – Apple hat sein geschlossenes iOS-System in Japan erstmals für Drittanbieter-Marktplätze geöffnet. Der Schritt soll den neuen Wettbewerbsregeln des Landes genügen, wird von Apple aber als Sicherheitsrisiko gebrandmarkt.

Die Änderungen traten heute in Kraft und sind eine direkte Antwort auf Japans Mobile Software Competition Act (MSCA). Nutzer können Apps nun auch außerhalb des offiziellen App Stores laden, Entwickler alternative Bezahlsysteme nutzen. In einer Stellungnahme warnte der Konzern jedoch vor „neuen Einfallstoren für Malware, Betrug und Abzocke“.

Mit einem großen iOS-Update ermöglicht Apple japanischen iPhone-Nutzern den Download von Apps aus konkurrierenden Stores. Die Maßnahme ähnelt den Vorgaben der EU durch den Digital Markets Act (DMA), weicht aber in einem entscheidenden Punkt ab: Direkte Downloads von Entwickler-Websites bleiben verboten.

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„Um dem MSCA zu entsprechen, haben wir neue Optionen für die App-Verteilung und Zahlungen eingeführt“, erklärte Apple. „Diese Veränderungen zwingen uns jedoch, die Verantwortung für den Nutzerschutz mit anderen zu teilen. Das schafft unweigerlich neue Risiken.“

„Notarisierung“ als neues Sicherheitskonzept

Der Kern von Apples Sorge ist die fragmentierte Kontrolle. Bisher filterte der zentrale App Review nahezu alle Schadprogramme heraus. Mit mehreren Marktplätzen fällt diese Einheit.

Als Gegenmaßnahme führt Apple für Japan ein „Notarisierungs“-Verfahren ein. Jede App – unabhängig von ihrer Quelle – durchläuft eine automatische Prüfung und manuelle Stichproben auf bekannte Malware. Doch das Unternehmen stellt klar: „Die Notarisierung ist weniger umfassend als der standardmäßige App Review.“

Cybersicherheitsexperten sehen die größte Gefahr in der Verwirrung der Nutzer. „Das Risiko ist nicht nur technisch, es betrifft die Social Engineering“, sagt Kenji Sato von Tokyo Digital Secure. „Wenn Nutzer daran gewöhnt sind, Apps aus verschiedenen ‚autorisierten‘ Stores zu laden, werden sie vielleicht unvorsichtiger.“

Japans Mittelweg im Vergleich zur EU

Apple lobt ausdrücklich den japanischen Ansatz. Das Gesetz sorge „besser für einen Ausgleich zwischen Offenheit und Sicherheit“ als die EU-Regeln, so ein Sprecher. Der entscheidende Unterschied: Während die DMA „Web Distribution“ erzwingt, darf Apple in Japan Downloads auf autorisierte Marktplätze beschränken. Diese Stores müssen selbst von Apple geprüft werden.

„Japans Rahmen erlaubt es uns, die gleichen Basis-Sicherheitschecks für alle Apps anzuwenden“, argumentiert Apple. „Wir müssen keine unkontrollierten Downloads aus dem offenen Web zulassen. Das hilft, die Risiken zu begrenzen.“

Neue Gebühren und Herausforderungen für Entwickler

Für Entwickler gelten in Japan neue wirtschaftliche Bedingungen. Apple hat eine gestaffelte Kommissionsstruktur mit Sätzen zwischen 5 und 26 Prozent eingeführt, abhängig vom Vertriebs- und Zahlungsweg.

Große Player wie Epic Games dürften die neuen Freiheiten begrüßen. Für kleinere Entwickler könnte der Aufwand jedoch die Vorteile schmälern. Sie müssen Updates, Support und Zahlungsabwicklung für den japanischen Markt separat managen.

Spezielle Regeln gelten für junge Nutzer: Apps in der „Kids“-Kategorie dürfen keine Links zu externen Zahlungsseiten enthalten. So sollen Kinder vor Abzocke geschützt werden.

Die Bewährungsprobe für Japans Modell

Mit dem heutigen Start beginnt eine entscheidende Testphase. Die Japan Fair Trade Commission (JFTC) will die Einhaltung genau überwachen. Ihr Ziel: Innovation fördern und die Mobilfunkkosten für Verbraucher senken.

Ob sich robuste alternative Marktplätze etablieren, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen. Die Sicherheitsbilanz wird zum Lackmustest. Scheitert die „Notarisierung“ an einem größeren Malware-Ausbruch, wäre Apples Warnung bestätigt. Verläuft der Übergang reibungslos, könnte Japans Mittelweg zum Vorbild für andere Nationen werden.

„Wir betreten eine Versuchsphase für die Sicherheit des japanischen Mobile-Ökosystems“, resümiert Experte Sato. „Nutzer sollten besonders vorsichtig sein und die Seriosität jedes neuen App Stores genau prüfen.“

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