Apple öffnet iOS in Japan: 5-Prozent-Gebühr und alternative Stores
18.12.2025 - 12:09:12Apple hat in Japan die strengen Regeln für sein iPhone-Betriebssystem aufgebrochen. Grund ist ein neues Gesetz, das mehr Wettbewerb auf dem Smartphone-Markt erzwingen soll. Die Änderungen gehen teils über die EU-Regeln hinaus.
Mit dem Update iOS 26.2 können Nutzer in Japan erstmals Apps aus alternativen App-Marktplätzen installieren und müssen sich nicht mehr ausschließlich an den hauseigenen App Store halten. Zudem senkt Apple seine Provisionen für Entwickler drastisch – in manchen Fällen auf nur noch 5 Prozent. Diese historische Wende ist eine direkte Folge des japanischen Smartphone-Software-Wettbewerbsförderungsgesetzes, das heute, am 18. Dezember 2025, vollständig in Kraft tritt.
Die Ära des geschlossenen iOS-Ökosystems ist in Japan vorbei. Ab sofort dürfen zugelassene Drittanbieter eigene App-Märkte betreiben. Apple behält sich jedoch eine grundlegende Prüfung, die sogenannte Notarisierung, vor. Diese soll verhindern, dass Schadsoftware auf die Geräte gelangt, verzichtet aber auf die strengen inhaltlichen und gestalterischen Vorgaben des originalen App Stores.
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Anders als in der Europäischen Union, wo Entwickler Apps auch direkt von ihren Webseiten anbieten können, konzentriert sich das japanische Modell auf marktplatzbasierte Verteilung. Apple argumentiert, dieser Ansatz biete den besten Kompromiss zwischen Offenheit und Sicherheit.
Revolution der Gebühren: Nur noch 5 Prozent für externe Stores
Die wohl einschneidendste Neuerung ist die komplett überarbeitete Gebührenstruktur. Sie bietet Entwicklern finanzielle Anreize, den App Store zu verlassen, wie es die EU-Regeln bisher kaum geschafft haben.
- Alternative Marktplätze (5%): Wer seine Apps ausschließlich über Dritt-Stores vertreibt, zahlt nur eine „Core Technology Commission“ (CTC) von 5 Prozent auf Umsätze mit digitalen Gütern. Diese prozentuale Gebühr ist ein klarer Vorteil für erfolgreiche Free-to-Play-Spiele gegenüber dem EU-Modell mit pauschalen Installationsgebühren.
- App Store mit alternativer Zahlung: Bleibt ein Entwickler im App Store, nutzt aber einen anderen Zahlungsanbieter, sinkt die Provision auf 10 oder 21 Prozent. Die zusätzliche Zahlungsabwicklung von Apple entfällt.
- Traditioneller Weg (15-26%): Wer beim alten Modell mit Apples eigenem Bezahlsystem bleibt, zahlt die reduzierte Provision plus 5 Prozent für die Zahlungsabwicklung. Die Gesamtlast bleibt damit ähnlich hoch wie zuvor.
„Die neue Gebührenstruktur in Japan ist die aggressivste regulatorische Korrektur, die wir je gesehen haben“, kommentieren Branchenbeobachter. „Die 5-Prozent-Schwelle schafft einen echten finanziellen Anreiz für große Publisher, den App Store zu verlassen.“
Browser-Wahl und neue Engine-Freiheit
Das Update verändert auch die Grundkonfiguration des iPhones. Bei der Erstinbetriebnahme wird Nutzern in Japan nun ein Auswahlbildschirm für Browser und Suchmaschinen angezeigt. Safari ist nicht mehr automatisch die Standard-App.
Noch bedeutsamer: Die Beschränkung auf die WebKit-Browser-Engine fällt. Konkurrenten wie Google Chrome oder Mozilla Firefox können erstmals ihre eigenen Rendering-Engines auf iOS in Japan nutzen. Das verspricht mehr Leistung und Funktionen, die von Safari abweichen.
Warnungen und ein Testlauf für die globale Tech-Branche
Das Gesetz ist das Ergebnis eines 18-monatigen regulatorischen Prozesses, der Mitte 2024 begann. Große japanische Spielepublisher haben sich seit Monaten auf diesen Tag vorbereitet und planen eigene Marktplätze.
Apple warnt jedoch vor den Risiken. Die neuen Möglichkeiten würden „neue Wege für Malware, Betrug und Abzocke öffnen“. Besonders für Familien hat der Konzern strenge Einschränkungen durchgesetzt: Apps in der „Kids“-Kategorie dürfen keine externen Zahlungslinks oder alternative Vertriebswege nutzen.
Japan wird damit zum ersten großen Realwelt-Test. Die Frage ist: Kann ein Drittanbieter-Ökosystem mit nur 5 Prozent Gebühr neben dem etablierten App Store bestehen? Die Antwort könnte die Zukunft mobiler Plattformen weltweit beeinflussen.
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