Forex-Report, Euro

Durchwachsene US-Konjunkturdaten...

18.04.2007 - 08:28:34

Forex-Report: Euro setzt Anstieg fort

Von Folker Hellmeyer Der Euro eröffnete bei 1.3585, nachdem in Fernost die Höchstkurse im Bereich von 1.3595 aus dem europäischen Handel bestätigt wurden. Der US-Dollar hat gegenüber dem Yen an Boden verloren und notiert aktuell bei 118.70. Im Zuge der G-7 Veranstaltung in Washington verlor der Yen zunächst an Boden, da die Yen-Schwäche nicht explizit thematisiert wurde. Mit leichtem Zeitabstand nivelliert sich aktuell die schwache Bewertung des JPY. Ähnlichkeiten zu der Situation nach dem G-7 Treffen in Essen drängen sich auf. Eine nicht explizite Erwähnung in der Öffentlichkeit schließt nicht aus, daß es hinsichtlich der Thematik „Carry-Trade“ eine Agenda gibt. Am Dienstag setzten die Daten aus der Eurozone durchgehend positive Akzente für den Euro und wirkten damit unverändert unterstützend: Der deutsche ZEW-Index per April legte von zuvor 5,8 auf 16,5 Punkte zu. Die Konsensusprognose war bei 10,0 Punkten angesiedelt. Damit setzt sich der kontinuierliche Anstieg seit November 2006 ausgehend von -28,5 Punkten fort. Neben dem Anstieg des Geschäftserwartungsindex legte auch der Index, der die aktuelle Lage bewertet, von zuvor 69,2 auf 76,9 Punkte zu. Insgesamt signalisiert der ZEW-Index weiterhin eine mehr als robuste Konjunkturlage in Deutschland und in der Eurozone. Das Handelsbilanzdefizit der Eurozone stellte sich per Februar auf 1,7 Mrd. Euro. Erwartet war ein Fehlbetrag in Höhe von 5,0 Mrd. Euro. Darüber hinaus wurde der Vormonatswert von -7,8 Mrd. Euro auf -7,0 Mrd. Euro revidiert. Die Daten aus den USA boten ein ambivalentes Bild, ohne jedoch nachhaltig überzeugen zu können. In der Folge verlor der Dollar gegenüber den Hauptwährungen an Boden. Die Umsätze in Ladenketten (Chain Stores) sanken im Wochenvergleich um 0,6%. Im Jahresvergleich stellt sich der nicht inflationsbereinigte Anstieg auf 2,3% nach 4,0% in der Vorwoche. Die Verbraucherpreise legten der Konsensusprognose entsprechend um 0,6% zu. Im Jahresvergleich ergab sich eine Zunahme um 2,8% nach zuvor 2,4%. Die Kernrate nahm um 0,1% zu. Analysten hatten einen Anstieg um 0,2% unterstellt. Auf diese „positive“ Entwicklung der Kernrate fokussierten sich die Finanzmarktteilnehmer mit entsprechenden positiven Auswirkungen auf den Aktien- und Bondmarkt und belastenden Wirkungen für den Dollar. Neubaubeginne per März setzten für den Dollar leicht positive Akzente. Hier kam es zu einer Zunahme um 0,8% auf annualisiert 1.518.000 Einheiten. Die Prognose war bei 1.495.000 angesiedelt. Der Vormonatswert wurde von 1.525.000 auf 1.506.000 Einheiten revidiert. Im Jahresvergleich stellt sich der Rückgang auf 23,0%. Entsprechend kann hier von einer Trendwende nicht die Rede sein. Die Baugenehmigungen legten von 1.532.000 auf 1.544.000 zu. Hier lag die Konsensusprognose bei 1.510.000 Genehmigungen. Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung per März verfehlten die Konsensusprognose deutlich. Die Produktion sank um 0,2%. Erwartet war eine Zunahme um 0,1%. Darüber hinaus wurde der Vormonatswert von +1,0% auf +0,8% revidiert. Ergo wurde die Konsensusprognose für diesen Zweimonatszeitraum um 0,5% verfehlt. Die Kapazitätsauslastung ging in der Folge auf 81,4% zurück. Hier lag die Prognose bei 81,9%. Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das weiterhin den Euro favorisiert. Lediglich ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.3370 – 1.3400 neutralisiert den positiven Bias des Euro. Folker Hellmeyer ist Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank. Weitere Informationen zu kostenlosen Newslettern der Bremer finden sie hier. Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.
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