Aktien, Anleger

Verfallstagsgrafiken für DAX-Werte

Gestern wartete alles auf die Fed-Zinsentscheidung. Aus Börsensicht ist dies das Ereignis des Jahres. Wie schon geschrieben, wird viel spekuliert, analysiert und kommentiert. Wir warten einfach ab, was geschieht. Heute also mehr dazu. Und so bleibt Zeit, auf eine erneute Erweiterung des kostenlosen Angebots von Stockstreet hinzuweisen:

Erweiterung der Verfallstagsgrafiken

Wir haben die Verfallstagsgrafik für Sie erweitert! Ab gestern können Sie die Verfallstagsgrafik (auf Stockstreet.de unter Börsen-Tools oder hier klicken) nicht nur für den DAX, sondern auch für alle einzelnen DAX-Werte anzeigen lassen. Dazu müssen Sie bei "Basiswert" die jeweilige Aktie einstellen.

Hier können sich interessante Analysen ergeben, die man im Umfeld des Verfallstags in seine Trades mit einbeziehen kann. Dazu zwei Beispiele:

SAP mit theoretischem Abwärtspotenzial

SAP SE notiert aktuell bei 72 Euro. Wir schauen uns die Verfallstagsgrafik an:

 

Sie sehen, die die größte Call-Position bei 68 Euro und eine ebenfalls große Position bei 70 Euro besteht. Die Stillhalter dieser Positionen hätten also ein Interesse daran, dass SAP zum Verfall bei unter 68 Euro notiert. Nun ist SAP zuvor stark angestiegen – insofern kann es gut sein, dass diese Positionen noch nicht abgesichert sind.

Wie setzt man das um?

Sofern sich, zum Beispiel im Zuge der Fed-Zinssitzung, im kurzfristigen Chart Verkaufssignale zeigen, kann man bis zum Verfallstag auf fallende Kurse setzen. Aber auch nur dann - denn wenn es weiter steigt, müssen die Stillhalter sich absichern undd das würde in diesem Fall zu weiter steigenden Kursen führen. (Achtung: Der Verfall bei Aktien findet am Verfallstag erst um 17:30 Uhr zum Settlement statt!)

Warum stieg die VW-Aktie auf knapp 140 Euro?

Oder die Volkswagen-Aktie:

In der Grafik erkennen Sie, dass die größte Put-Position, zugleich aber auch die größte Call-Position bei 140 Euro liegen. Das wäre also der ideale Abrechnungskurs.

Schauen wir uns mal den Chart an.

 

Sie sehen den Einbruch im Zusammenhang mit den Manipulationsvorwürfen, an den wir uns noch alle erinnern können. Er drückte die Kurse auf unter 100 Euro. Da dies sehr schnell geschah, dürften einige der Put-Positionen nicht abgesichert gewesen sein. In der jüngsten Gegenbewegung sind die Kurse sehr schnell auf 136 Euro angestiegen. Das ist sicherlich nicht allein auf den Verfallstag zurückzuführen. Interessant ist aber, dass die Rally in diesem Bereich zunächst abgewürgt wurde.

Ich nehme an, dass in diesem Bereich die Stillhalter etwas entspannter wurden und angefangen haben, sich abzusichern. Und wahrscheinlich haben eben auch diese Absicherungsmaßnahmen mit dazu beigetragen, dass die Rally seitdem in eine Konsolidierung übergegangen ist.

Die beiden Beispiele sollen darlegen, dass man zumindest einige interessante Hinweise aus diesen Grafiken ziehen kann. Es sind ohne Frage nur Hinweise und sicherlich gibt es auch viele Diagramme, bei denen wenig zu interpretieren ist. Aber es kann einem entweder helfen, Positionen zu beurteilen, die man im Depot hat oder kurzfristige Trades im Rahmen eines Verfallstages mit einer zusätzlichen Prognosemöglichkeit zu unterstützen.

Viele Grüße

Ihr

Jochen Steffens

(Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 17.12.15 10:37 Uhr