Aktien, Anleger

Der DAX bleibt vorsichtig

Wie vorgestern beschrieben, wird diese Woche hochinteressant: Die EZB-Sitzung, die Rede von Fed-Chefin Janet Yellen, der US-Arbeitsmarktbericht – das sind bereits viele marktbewegende Faktoren. Gespickt ist die Woche aber noch mit weiteren wichtigen Konjunkturdaten. Und diese können durchaus noch Einfluss auf die Zinsentscheidung der Fed am 16. Dezember nehmen, während sich die EZB bezüglich ihrer heutigen Maßnahmen schon festgelegt haben dürfte.

ISM-Index enttäuscht

So wurde zum Beispiel vorgestern bereits der ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes in den USA veröffentlicht: Er ist im November auf 48,6 Punkte gesunken und  fiel damit unter die wichtige 50-Punkte-Marke. Bei Werten über der 50er Marke signalisiert der Index Wachstum, unterhalb dieser Marke ist von einer Kontraktion der wirtschaftlichen Aktivität auszugehen.

 

Im Diagramm ist sehr gut zu erkennen, dass sich die Werte in einem klaren Abwärtstrend befinden. Und diese Entwicklung weist auf eine zukünftige Schwäche der US-Wirtschaft hin.

Dennoch stiegen im Anschluss an die Veröffentlichung des ISM-Index die US-Indizes. Das lässt sich damit erklären, dass bei schlechteren US-Konjunkturdaten die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinserhöhungen in der Zukunft sinkt, beziehungsweise die Abstände zwischen den einzelnen Zinsschritten größer werden.

DAX bleibt vorsichtig

Der DAX konnte die Stärke des US-Marktes am gestrigen Mittwoch nicht nutzen und blieb im Vorfeld der heutigen EZB-Sitzung zurückhaltend. Die Anleger wollen sich ohne weitere Signale der US-Märkte vor einem so wichtigen Termin nicht aus dem Fenster lehnen. Viele längerfristig orientierte Anleger werden wahrscheinlich vor Neupositionierungen die Entwicklung der nächsten Tage und einige sogar die Zinsentscheidung der Fed am 16. Dezember abwarten.

ADP-Daten senden leicht positives Signal

Neben dem ISM-Index wurden gestern dann die jüngsten Daten des privaten Arbeitsvermittlers ADP veröffentlicht. Demnach hat es im November  einen Stellenzuwachs von 217.000 gegeben. Analysten hatten lediglich mit 190.000 Stellen gerechnet. Wie schon so oft geschrieben, kann man die ADP-Daten aber nicht dazu nutzen, um Hinweise auf die Entwicklung des offiziellen US-Arbeitsmarktberichts am Freitag zu erhalten. Wichtiger ist dagegen schon die Entwicklung der US-Erstanträge, die am heutigen Donnerstag veröffentlicht werden.

Ein früher Blick auf die Verfallstagsgrafik

Und so bleibt Zeit, einen sehr frühen Blick auf die Verfallstagsgrafik zu werfen.

 

Zurzeit sehen wir, dass der beste Abrechnungskurs aus Sicht der Stillhalter für den großen Verfallstag im Dezember bei 11.000 Punkten liegt. Ab 11.500 Punkten überwiegen die Call-Positionen. Das bedeutet, wenn der DAX bis zum Verfall über diesen Bereich steigt, müssen sich die Stillhalter absichern, was zu einer Beschleunigung des Trends führen kann. Auf der Unterseite fangen die großen Put-Positionen bei unter 10.000 Punkten an. Fällt der DAX unter diese Marke, sollte sich entsprechend die Abwärtsbewegung beschleunigen. Insgesamt erkennt man ein vergleichsweise neutrales Bild, bei dem es keine großen Ungleichgewichte gibt. Das heißt, die Stillhalter fühlen sich im aktuellen Bereich um die 11.000er Marke eigentlich ganz wohl.

Die jeweils tagesaktuelle Verfallstagsgrafik finden Sie übrigens unter ../verfallstag-diagramm. Hier können Sie auch die Entwicklung der Vergangenheit beobachten.

Viele Grüße

Ihr

Jochen Steffens

(Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 03.12.15 10:37 Uhr