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DAX schließt nach EZB-Sitzung das Gap

Vorgestern haben die US-Indizes ein beeindruckendes Reversal gesehen. Sowohl der Nasdaq100 als auch der S&P500 sind kurz unter die Unterstützung gefallen, nur um dann wieder dynamisch zu steigen. Das ist das typische Fehlsignal, von dem ich schon am Freitag geschrieben hatte. Und da dies gleichzeitig unter hohem Umsatz geschehen ist, muss man das als ein kurzfristiges Kaufsignal sehen. Dieses wird bestätigt, wenn gestern die Kurse über die vorgestrigen Hochs steigen und sich dort etablieren können. Dazu der Chart des Nasdaq100:

Der DAX setzte dieses positive Zeichen ebenfalls um, wenn auch zunächst etwas verhaltener. Das lag unter anderem an der ebenfalls verhaltenen Entwicklung der chinesischen Indizes aber natürlich auch daran, dass viele zunächst die Rede von EZB-Chef Draghi zur Zinssitzung abwarten wollten. Während dieser Rede sprang der DAX um gut 150 Punkte an.

EZB befeuert Märkte

Hintergrund ist, dass Draghi Andeutungen machte, es könne im März zu weiteren geldpolitischen Maßnahmen kommen (siehe auch die Börse-Intern von vorgestern). Er sagte, dass die EZB  beim Zinsentscheid im März die Geldpolitik überprüfen werde. Etwas Vergleichbares hatte er auch schon vor der erneuten geldpolitischen Lockerung im Dezember gesagt.

Darüber hinaus betonte Draghi, dass sich die die gelpolitischen Maßnahmen, darunter explizit auch die vom Dezember positiv auswirken. Die Rahmenbedingen in der Realwirtschaft hätten sich verbessert, die Wirtschaftserholung setze sich fort. Die Zinsen werden aber längere Zeit niedrig bleiben.

Die Risiken gehen zurzeit, seiner Ansicht nach, von den Emerging-Markets, der hohen Volatilität an den Rohstoffmärkten und natürlich auch von geopolitische Faktoren aus. Wobei die niedrigen Ölpreise die Binnennachfrage und Investitionen stützen, andererseits aber auch dazu führen, dass die Inflation niedriger als erwartet ausfällt. Trotzdem geht die EZB nach wie vor davon aus, dass die Inflation in diesem Jahr zulegen wird.

DAX schließt Gap

Durch die starke Aufwärtsbewegung während der EZB-Sitzung wurde das vorgestrige Abwärtsgap komplett geschlossen. Da dies aber nicht in Form eines Gaps geschah, muss nun abgewartet werden, ob der DAX die obere Begrenzung des Gaps bei 9.626 (Tief) / 9.664 (Schlusskurs) Punkten nachhaltig überwinden kann (siehe Börse-Intern von vorgestern).

 

Geschieht das, können wir nun mit einer Gegenbewegung rechnen, die im DAX vielleicht sogar wieder an die 10.345er Marke heranreicht.

Wie immer wird die Gegenbewegung uns verraten, wie es um den Markt bestellt ist

Doch erst diese Gegenbewegung wird uns Aufschluss darüber geben, wie die Kräfte der Bullen und Bären verteilt sind. Kommt es lediglich zu einer kurzen Gegenbewegung, die schnell wieder abverkauft wird und brechen dann die vorgestern hier vorgestellten Unterstützungen, wird es deutlich bearisher. Je weiter die Kurse jedoch steigen und je dynamischer sie dies tun, desto bullisher wird es.

Insgesamt befinden wir uns aber immer noch in der im vergangenen Jahr gestarteten Konsolidierung, die einer mehrjährigen Aufwärtsbewegung folgte. Das eigentliche Bullensignal wird erst beim Ausbruch über die Allzeithochs des DAX bei 12.390 Punkten ausgebildet. Bis dahin ist natürlich jetzt noch viel Platz und so sollte man seine Positionen je nach bullishen Signalen nach und nach aufbauen, dabei natürlich immer vergleichsweise dicht absichern.

Viele Grüße

Ihr

Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)

 

@ ad-hoc-news.de | 22.01.16 10:08 Uhr