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I-Minerals - Ich glaube, wir sind noch eine Art Geheimtipp

Die kanadische I-Minerals Inc. (WKN A0LG9N / TSX-V IMA) entwickelt das in den USA gelegene Bovill-Projekt. Dort will man qualitativ hochwertige Minerale wie Quarz, Kalifeldspat und Kaolin sowie das natürliche Nanotechmaterial Halloysit abbauen. Wir konnten mit CEO Thomas Conway sprechen und uns erklären lassen, was I-Minerals bzw. Bovill von der Konkurrenz abhebt.

GOLDINVEST: Herr Conway, mit der Bovill-Liegenschaft verfügt I-Minerals über ein sehr interessantes Projekt. Bitte geben Sie unseren Lesern einen kurzen Überblick über das Projekt, welche Minerale sie produzieren wollen und warum Bovill anders oder besser ist als andere Projekte.

Thomas Conway: Wir werden Sand abbauen, der vier verschiedene Minerale enthält: Quarz, Kalifeldspat, Kaolin und Halloysit. Das Vorkommen enthält nur sehr wenig Eisen oder andere metallische Minerale. Das ist von großer Bedeutung, da Reinheit ein entscheidender Faktor für ein qualitativ hochwertiges Industriemineral ist. Mit einem bereits reinen Ausgangsmaterial zu beginnen, bedeutet weniger Arbeit und Kosten sind nötig, um ein qualitativ hochwertiges Industriemineralprodukt herzustellen. Auf Grund des Verwitterungsprozesses, der Gestein in Sand verwandelte, müssen wir weder bohren, noch sprengen oder mahlen; stattdessen müssen wir nur die Abraumschicht (Erdreich) mit Bulldozern abtragen und den Sand mit einem Bagger ausgraben.

Wir haben zudem zahlreiche Pilotanlagen genutzt und sind mittlerweile mit den Trennvorgängen zufrieden. Rund 67% jeder Tonne Sand werden zu Mineralprodukten verarbeitet und nur 33% fallen als Abraum an. Schlussendlich werden wir vier qualitativ hochwertige Mineralprodukte herstellen, deren Qualität und Reinheit im Fall von Kalifeldspat und Halloysit weltweit führend sein wird. In Bezug auf das Quarz und Kaolin, das zu Metakaolin verarbeitet wird, werden dies die qualitativ hochwertigsten Produkte in den US-Märkten im pazifischen Nordwesten sein, auf die wir abzielen, da die Transportkosten für die Glas- und andere Industrien, die unsere Produkte verwenden, entscheidend sind.

GI: Können Sie uns bitte erläutern, wo Bovill im Entwicklungsprozess steht? Was haben Sie bislang schon erreicht und welche Schritte müssen Sie noch unternehmen, um das Projekt zur Produktion zu bringen?

TC: Wir haben eine Machbarkeitsstudie zu dem Projekt fertiggestellt, die auf 340 Bohrungen und zahlreichen Tests in Pilotanlagen beruht. Die Ergebnisse sind sehr robust und weisen einen internen Zinsfuß nach Steuern von 25,8% und einen Nettobarwert von 250 Mio. Dollar aus.

Ein entscheidender Unterschied zwischen einem Unternehmen, das Industriemetalle herstellt und einer Gesellschaft, die Metalle gewinnt, ist, dass es keinen Gesamtmarkt für die Industrieminerale gibt. Während eine Metallgesellschaft für ihr Konzentrat oder ihre Barren basierend auf den Marktpreisen bezahlt wird, verkaufen wir unsere Produkte direkt an das Unternehmen, das sie zur Herstellung des Endprodukts benötigt.

Damit wird die Vermarktung unserer Minerale zu einem entscheidenden Teil des Entwicklungsprozesses. Mit Hilfe unserer zahlreichen Pilotanlagen haben wir Produktdaten gewonnen, die die Chemie und die Partikelgrößen des Produkts darlegen und haben zudem, was noch wichtiger ist, Proben für Tests unserer Kunden hergestellt. Wir haben mehr als zwei Jahre lang hart an der Vermarktung gearbeitet und versuchen nun schriftliche Verpflichtungen von Kunden zu erhalten und, wo das möglich ist wie beim Metakaolin, Abnahmevereinbarungen abzuschließen. Wir brauchen voraussichtlich noch zwei oder drei Monate dieser Marketinganstrengungen, um potenziellen Finanziers darstellen zu können, dass wir die Mineralprodukte nicht nur herstellen können, sondern dass auch großes Interesse an den Produkten zu den Preisen besteht, die die Hersteller gewillt sind zu zahlen und darüber hinaus, dass wir basierend auf den Kommentaren der Kunden eine Marktdurchdringungsstrategie haben. Damit kommen wir sehr gut voran, da unser übergeordneter Plan ist, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das dem, das der etablierte Produzent verkauft, überlegen ist, aber einen ähnlichen Preis hat.

GI: Wie sieht der Zeitplan in dieser Hinsicht aus?

TC: Parallel zu den bereits dargestellten Bemühungen arbeiten wir daran, die Genehmigungen zu erhalten, die uns den Bau der Mine und die Produktion ermöglichen. Auch das geht gut voran, da die EPA (Umweltbehörde) entschieden hat, dass es sich hier um eine nichtmetallische Mine handelt, die keinen Einfluss auf die Wasserläufe der USA hat, sodass Genehmigungen nur auf dem Niveau des Bundesstaates nötig sind. Wir rechnen damit, dass wir in der Zeit, die wir brauchen, um das Marketing abzuschließen, auch die Genehmigungen erhalten, was es uns erlauben wird, die Finanzierung der Produktion anzugehen. In Bezug auf die Finanzierung hatten wir bereits mehrere Treffen mit Institutionen aus London und mehrere davon sind sehr interessiert. Das Marketing ist der Schlüssel dazu, dieses Interesse in Kapital umzuwandeln und das geht gut voran.

GI: Das Bovill-Projekt sieht bereits jetzt wirtschaftlich attraktiv aus, könnte aber noch attraktiver werden, sollte es I-Minerals gelingen, neue Märkte für das natürliche Nanotechmaterial Halloysit, das dort ebenfalls vorhanden ist, zu erschließen. Bitte geben Sie uns zunächst einen kurzen Überblick, was Halloysit ist und warum es so besonders ist.

TC: Was die chemische Zusammensetzung angeht ist Halloysit identisch mit Kaolin, außer dass die natürliche Zuführung von Wasser unter speziellen Umständen dazu geführt hat, dass sich die flache Kaolin „Platte“ zu einer „Röhre“ zusammengerollt hat, wodurch es zu Halloysit wird und oft auch als Halloysit-Nanoröhre oder HNT bezeichnet wird. Geologisch gesehen hat Halloysit eine sehr kurze Lebensdauer, bis es sich wieder ausrollt und zu Kaolin wird. Und das ist die entscheidende Erklärung dafür, dass nur 12 Halloysit-Vorkommen bekannt sind, die das Potenzial haben, wirtschaftlich betrieben zu werden.

Die meisten anderen Lagerstätten entstanden durch hydrothermische Zersetzung statt durch einfache Verwitterung wie auf Bovill. Und diese hydrothermische Aktivität führt oft andere Minerale in das Material ein. So verfügt beispielsweise das größte bekannte Halloysit-Vorkommen in Neuseeland über schönes, weißes Halloysit, das ausgezeichnet für Anwendungen in der Keramikbranche geeignet ist, aber gleichzeitig Kristobalit enthält, das als Karzinogen geführt wird.

Die meisten anderen Halloysit-Lagerstätten haben die eine oder andere Kombination von Schwefel oder Schwermetallen, sind in der Regel recht klein und weisen ein schlechtes Aspektverhältnis (das Verhältnis der Länge der Röhre zu ihrem inneren Durchmesser) auf. Dieses Aspektverhältnis ist extrem wichtig, da Halloysit als Lieferant in Life Science-Anwendungen genutzt werden oder zu Plastik und Polymeren hinzugefügt werden kann, um diese zu verstärken oder das Gewicht zu verringern. Im Bereich der Kosmetik beispielsweise kann das leere Zentrum einer HNT (halloysite nano tube) mit Feuchtigkeitscreme oder anderen Schönheitsprodukten gefüllt werden. Wenn das Halloysit in Kontakt mit Feuchtigkeit kommt, lösen sich die Enden der HNT langsam auf, sodass das Mittel auf natürlichem Wege abgegeben wird. Unser HalloPure Halloysit vom Bovill-Projekt verfügt über eines der besten Aspektverhältnisse, die jemals veröffentlicht wurden und weist keinerlei schädliche Schwermetalle auf.

GI: Was für Produkte oder Anwendungen wären denn auf Basis des Halloysits von I-Minerals denkbar und was haben Sie in dieser Hinsicht bereits unternommen?

TC: Insgesamt gibt es vier Anwendungsgebiete für Halloysit. Das erste (Typ 1) umfasst Keramik, Baumaterialien und Landwirtschaft. Das zweite (Typ 2) ist Papier, Plastik und Gummi. Typ 3 sind Clean-Tech, Textilien und feuerhemmende Stoffe. Typ 4 sind die Life Sciences, Kosmetik und medizinische Anwendungen inbegriffen. Typ 1-Märkte sind die größten und am besten entwickelten Märkte, auf denen aber nur geringe Preise für Halloysit-Pulver oder Kaolin-Halloysit-Mischungen erzielt werden. Die Preise liegen hier in der Regel bei 300 bis 800 USD pro Tonne. Das sind keine Märkte, auf die I-Minerals speziell abzielt, sondern eher Möglichkeiten überschüssiges Material abzusetzen.

Typ 2-Märkte würden Halloysit-Pulver und verarbeitete Halloysit-Pulver erhalten, für die eine Preisspanne von 750 bis 3.000 USD geschätzt wird. Typ 3-Märkte, in die Halloysit-Pulver und Granulate geliefert werden, haben eine Preisspanne von 1.000 bis 3.000 USD pro Tonne.

Und schließlich sind da die Typ 4-Märkte. Das sind sehr spannende Märkte, die mit hochreinen Halloysit-Pulvern sowie speziell behandelten Halloysit-Pulvern beliefert werden. Diese Märkte sind zwar derzeit kleiner als Märkte vom Typ 2 oder 3, verfügen aber über enormes Potenzial und die Kommerzialisierung eines der Produkte, die sich gerade in der Entwicklungsphase befinden, könnte eine dramatische Auswirkung haben.

Einige der einzelnen Anwendungen innerhalb der Typ 4-Märkte sind recht klein, aber die Verkäufe werden in Euro pro Kilogramm statt Dollar pro Tonne abgerechnet. Im Allgemeinen rechnet man damit, dass in den Typ 4-Märkten Preise von 2.000 bis 10.000 Dollar pro Tonne erzielt werden können.

I-Minerals Halloysit mit seinem überlegenen Aspektverhältnis und ohne schädliche Schwermetalle ist am besten für die Märkte von Typ 2 bis 4 geeignet und wir haben das Glück, mit Dr. Joachim Schomburg von der DURTEC GmbH in Neubrandenburg zu arbeiten, der wahrscheinlich der weltweit führende Experte in Bezug auf Halloysit und seine Anwendungen ist. Dr. Schomburg hat herausragende Arbeit dahingehend geleistet, dass er Tests unseres Halloysits in zahlreichen Anwendungen veranlassen konnte. Da vielen eine Patententwicklung anhängt, können wir öffentlich nicht viel sagen.

Wir konnten allerdings einige spannende Entwicklungen veröffentlichen, wie zum Beispiel, dass das Institut für Diabetes „Gerhard Katsch“ in Zusammenarbeit mit DURTEC mitteilte, dass man exzellente Forschungs- und Entwicklungsergebnisse bei der Verwendung von I-Minerals‘ Ultra Hallopure bei der Entwicklung eines neuartigen Verbandsmaterials erzielen konnte. Hinzu kommt, dass unser Hallopure-Produkt ein entscheidender Bestandteil der Entwicklung eines neuartigen Polymermaterials ist, das verbesserte mechanische Eigenschaften, wie Stärke, geringeres Gewicht, und Hitzebeständigkeit aufweist, das die Fachabteilung für Polymere Werkstoffe der Universität von Bayreuth, in Deutschland führend in diesem Bereich, entwickelt.

GI: Könnten Sie uns bitte eine Vorstellung davon geben, welche Preise für Ihr Halloysit erzielt werden könnten, sollte dieses in solchen High-End-Anwendungen genutzt werden? Und was würde das für die Wirtschaftlichkeit des Projekts bedeuten?

TC: Unsere Machbarkeitsstudie basiert auf der Produktion von zwei Halloysit-Produkten. Das erste, das wir als „HalloPure“ patentieren ließen, ist eine Mischung aus rund 70% Halloysit und 30% Kaolinit. Das zweite „Ultra HalloPure“ besteht aus >90% Halloysit und <10% Kaolinit. In der Machbarkeitsstudie nahmen wir rund 700 USD pro Tonne HalloPure und 1.400 USD pro Tonne für Ultra HalloPure an. Die Prognose geht von einem hälftigen Verkaufsvolumen aus, sodass ein durchschnittlicher Preis von 1.050 USD pro Tonne entstünde.

Sollte es gelingen, ein gesteigertes Volumen von Ultra HalloPure zu den höheren Preisen in entsprechenden Anwendungen abzusetzen, würde das einen spürbaren Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit des Projekts haben. Das würde sich gleich doppelt auswirken. Erstens würde der Anteil des verkauften Ultra HalloPure steigen und gleichzeitig könnte sich der Preis pro Tonne ebenfalls verdoppeln oder sogar verdreifachen. Das würde große Auswirkungen auf den Cashflow haben und da wir über das beste Halloysit für diese Anwendungen von hohem Wert verfügen und die einzigen sind, die dieses Material in größerem Volumen liefern können, ist diese eine große Chance.

GI: Ihrer persönlichen Meinung nach, wäre also jetzt ein guter Zeitpunkt für Anleger, sich I-Minerals genauer anzuschauen. Was wären denn Ihrer Ansicht nach die Gründe für ein potenzielles Investment?

TC: Abgesehen vom Halloysit, werden unsere Minerale zur Herstellung von Produkten verwendet, die in der Errichtung von Infrastruktur Verwendung finden. Das könnte Glas sein (für z.B. Solarzellen), keramische Lasuren oder Beton, dem Metakaolin zugefügt wird, um ihn stärker und weniger durchlässig zu machen. Diese werden gemäß abgeschlossenen Verträgen verkauft und es besteht wenig Preisflexibilität nach unten. Diese Produkte generieren Jahr für Jahr eine attraktive Rendite – und das über eine sehr langes Minenleben. Schauen Sie sich einmal die Bewertung von IMERYS an. Diese langlebigen Assets generieren ein hohes Kursgewinnverhältnis.

I-Minerals verfügt über dieses langfristige, fortlaufende Cashflow-Potenzial UND ist in einer einzigartigen Position, um von dem unglaublich hochwertigen Halloysit zu profitieren, das wir produzieren werden. Verglichen mit einem angehenden Metallproduzenten mit einer vollen Machbarkeitsstudie werden wir mit einer deutlich niedrigeren Bewertung gehandelt. Das ist auf die Beschaffenheit des Marktes für unsere Minerale zurückzuführen, für die es keinen Handel gibt wie für Metalle zum Beispiel an der LME.

Wenn wir unsere Genehmigungen vorliegen haben und das Marketing abgeschlossen ist, sollte die Aktie, glaube ich, eine Neubewertung erfahren. Eine Abnahmevereinbarung für das Metakaolin allein sollte die Bewertung steigen lassen.

Ich glaube, dass I-Minerals noch so etwas wie ein Geheimtipp ist. Wir verfügen über eine Liegenschaft in einer sicheren und stabilen Region und über eine Machbarkeitsstudie, die einen stabilen, langfristigen Cashflow vorhersagt, ergänzt durch eine einzigartige Positionierung im Wachstumsmarkt für HNT-Produkte. Kurzfristige Chancen auf eine Neubewertung und langfristiges Cashflow-Potenzial, das sollte eigentlich jedem gefallen…


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@ ad-hoc-news.de | 27.02.17 11:41 Uhr