Israel, Palästinensische Gebiete

Zunächst schien es, dass Israel wie auch die Hamas der internationalen Zeremonie in Ägypten fernbleiben würden.

13.10.2025 - 11:32:08

Netanjahu und Abbas reisen zu Gipfel in Ägypten. Doch Israels Premier Netanjahu kommt nun als Überraschungsgast hinzu.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird ebenfalls zu dem Gipfeltreffen im ägyptischen Scharm el Scheich reisen. Das teilte das ägyptische Präsidialamt mit nach einem Telefonat von Präsident Abdel Fattah al-Sisi mit Netanjahu. 

Auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas wird demnach teilnehmen. Kurz zuvor erhielt al-Sisi demnach einen Anruf Trumps, der wohl die Teilnahme Netanjahus ins Spiel brachte oder darauf drängte. Abbas leitet sowohl die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) wie auch die mit der Hamas rivalisierende Fatah-Bewegung. 

Die islamistische Hamas hatte 2007 die Fatah in einem blutigen Bruderkrieg aus dem Gazastreifen vertrieben. Seitdem regiert Abbas faktisch nur noch im Westjordanland. Israel lehnte eine Herrschaft der PA im Gazastreifen bisher ab. Es ist aber offen, inwieweit die PA doch an einer künftigen Verwaltung Gazas beteiligt werden könnte.

Im ägyptischen Scharm el Scheich ist ein internationales Gipfeltreffen zum Gaza-Krieg geplant. Dort werden mehr als 20 Staats- und Regierungschefs erwartet, unter anderem aus Europa und der arabischen Welt. 

Anreisen werden unter anderem UN-Generalsekretär António Guterres, Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie Jordaniens König Abdullah II. Zudem werden Staats- und Regierungschefs aus Katar, der Türkei, Kanada, Indonesiens und Pakistans erwartet. 

Welche Beschlüsse bei dem Treffen zum Gaza-Krieg gefasst werden können, wird sich zeigen. Laut Trump ist eine «Nahost-Friedenszeremonie» geplant. Durch die höchsten Vertreter aus Katar, Ägypten und den USA dürfte das Abkommen zwischen der Hamas und Israel in Ägypten formell besiegelt werden. 

Dass eine Delegation der Hamas ebenfalls nach Scharm el Scheich reisen wird, gilt als nahezu ausgeschlossen. Schon während der Verhandlungen im seit zwei Jahren laufenden Krieg saßen die Delegation von Hamas und Israel stets in getrennten Räumen und begegneten sich nicht persönlich. Es scheint undenkbar, dass etwa der höchste Vertreter der Terrororganisation im Ausland, Chalil al-Haja, bei einer Zeremonie gemeinsam mit Netanjahu auftritt.

Auch aus Kreisen der Hamas hieß es, dass an der Zeremonie «nur die Vermittler sowie amerikanische und israelische Regierungsvertreter anwesend sein werden».

@ dpa.de

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